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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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irgendeine unangenehme Überraschung im Hintergrund hatten. Bevor die zweite Waffe nicht gezündet worden war, wollte Atlan jedoch über seinen Verdacht nicht sprechen. Zunächst mußten sie wissen, welche Wirkung diese Fragmentwaffe besaß.
    „Wir fliegen zurück", kam Rhodans Stimme aus dem Helmlautsprecher. „Sobald wir an Bord der MUTRAS sind, muß Major Hoan Thin sich mit seinem Schiff eine halbe Million Meilen in den Raum zurückziehen. Dann zünden wir die Fragmentwaffe."
    Dr. Hauser sagte heftig: „Sie wissen, daß dann eine exakte Beobachtung unmöglich ist, Sir."
    „Natürlich!" Rhodan blieb vollkommen ruhig, weil er wußte, daß dies die einzige Möglichkeit war, mit Hauser auszukommen. „Die Sicherheit des Schiffes und seiner Besatzung ist mir jedoch wichtiger als eine gute Beobachtungsmöglichkeit."
    Wider Erwarten stieß Dr. Hauser ein kurzes Lachen aus. „Ich glaube, Sie vergessen es nie, Ihre Mitmenschen in strategische Überlegungen mit einzubeziehen. Halten Sie eine wissenschaftliche Erkenntnis nicht für so wichtig, daß Sie ihretwegen ein Risiko einzugehen bereit sind?"
    „Keine wissenschaftlich wertvolle Erkenntnis darf Menschenleben kosten" erwiderte Rhodan.
    „Wir säßen alle noch in den Höhlen der Steinzeit, wenn jeder so dächte", knurrte Hauser verächtlich.
    „Als ich Administrator dieses Imperiums wurde, hatten wir diese Höhlen zwar schon verlassen, aber ich glaube doch, daß wir seither einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht haben, Doc."
    Sie mußten die Unterhaltung abbrechen, als Atlan die äußere Schleusenwand öffnete und sich in den Leerraum hinauskippen ließ. Mercant und Hauser folgten ihm. Rhodan warf einen letzten Blick auf die Waffe. Sie war der sichtbare Beweis für das Machtstreben und die Rücksichtslosigkeit der Mdl. Sie erschien Rhodan wie ein Symbol all jener Kräfte, die das zerstören wollten, was die Menschheit in mehreren hundert Jahren aufgebaut hatte.
    Er trat an den Schleusenrand und ließ sich in den Raum hinausfallen. Während er langsam auf die offene Schleuse der MUTRAS zutrieb, fragte er sich, ob es nicht doch möglich gewesen wäre, einen Friedensvertrag mit den MdI abzuschließen, wenn die Terraner von Anfang an andere Wege gegangen wären. Jetzt war es dafür zu spät. Die gewaltige Auseinandersetzung zweier Machtblöcke hatte sich auf zwei Galaxien ausgedehnt. Eine der beiden Parteien mußte auf der Strecke bleiben. Es gab weder Waffenstillstand noch Kapitulation.
    Rhodan schwang sich in die Hauptschleuse der MUTRAS und wartete, bis sich die äußere Wand geschlossen hatte. Dann nahm er den Helm ab.
    „Kommen Sie bitte in die Zentrale, Sir", erklang die Stimme des Kommandanten über Interkom. „Dr. Hauser erwartet Sie bereits."
    Rhodan lächelte. Der Wissenschaftler hatte sich beeilt.
    Wahrscheinlich wollte er erneut versuchen, Rhodan zu einer Verringerung der Sicherheitsentfernung zu bewegen.
    Wenige Augenblicke später verließ Rhodan den Antigravschacht und betrat die Zentrale. Atlan, Mercant und Hauser hatten ihre Schutzanzüge bereits abgelegt. John Marshall und Tronar Woolver standen hinter dem Pilotensitz und beobachteten die Bildschirme.
    Das Robotschiff und die MUTRAS befanden sich vier Millionen Meilen jenseits der Plutobahn. Damit war eine Gefährdung des Solarsystems oder der interplanetarischen Raumfahrt nicht zu befürchten.
    Rhodans Blicke wanderten über die einzelnen Kontrollbildschirme. Auf einem war die Fragmentwaffe zu sehen. Dr. Hauser, der Rhodan unablässig beobachtet hatte, sagte: „Wenn wir in fünfhunderttausend Meilen Entfernung zünden, wird das Ding nicht so deutlich sichtbar sein."
    Rhodan seufzte. „Geben Sie es doch auf, Doc", empfahl er Hauser. „Ich kann Sie verstehen, aber ich muß Ihre Wünsche abschlagen."
    „Wären Sie mit einer kürzeren Entfernung einverstanden, wenn die MUTRAS ihren Schutzschirm errichtet, Sir?" erkundigte sich ein junger Techniker aus Hausers Spezialistenteam, der seinem Vorgesetzten offenbar zu Hilfe kommen wollte.
    „Der Schutzschirm der MUTRAS wird aufgebaut sein", sagte Rhodan. „Allerdings fünfhunderttausend Meilen vom Robotschiff entfernt."
    Hauser warf seinem Team einen resignierenden Blick zu und zuckte mit den Schultern. Er schien einzusehen, daß Rhodan nicht von seinen Anordnungen abgehen wollte.
    „Wir können losfliegen, Major", sagte Rhodan zu Hoan Thin.
    Der kleine Chinese nickte und beschleunigte den Kurierkreuzer.
    Der Kalupsche Konverter sprang an. Nach

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