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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bringe Sie zum Lift", sagte Aboyer. „Fahren Sie in die fünfte Etage und suchen Sie den Administrator von Plaza de Bravos auf. Er bewohnt Zimmer Zwölf. Wenn ich in zehn Minuten nachkomme, müssen Sie ihn unter irgendeinem Vorwand aus seinem Zimmer gelockt haben. Achten Sie darauf, daß die Tür nicht geschlossen wird."
    „Wie heißt der Administrator?" wollte Willy wissen.
    „Er nennt sich Riera", erwiderte Aboyer. „Ich glaube, er ist ein freundlicher Mann von über siebzig Jahren."
    Sie verließen den Gleiter. Willy achtete darauf, daß er im Wirkungsbereich des Heizstrahlers blieb. Als sie den Lift erreichten, winkte Aboyer dem Wesen von der Hundertsonnenwelt noch einmal zu. Willy glitt aus den wärmenden Strahlen heraus und bestieg den Lift. Die Kälte lähmte ihn fast, als Aboyer mit dem Heizstrahler zurückblieb. Willy kroch in eine Ecke und wartete, bis der Lift hielt. Er beeilte sich, auf den Gang hinauszukommen. Hier war es etwas wärmer, aber für Willys Begriffe immer noch eiskalt.
    Er fuhr ein paar Augen aus und orientierte sich. Zimmer zwölf lag nur wenige Meter von ihm entfernt. Er huschte darauf zu. Schnell verhärtete er das Ende eines Pseudogliedes und klopfte an. Gleich darauf schwang die Tür auf. Ein Mann stand im Eingang und starrte auf ihn herab. Riera sah älter aus, als er tatsächlich war.
    Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen. Ein ungepflegter Bart bedeckte das Gesicht des Administrators. Willy wußte nicht viel über Plaza de Bravos, aber die Kolonisten dort schienen ein spartanisches Leben gewohnt zu sein. Willy schloß das aus der einfachen Kleidung des Administrators.
    Zu Willys Überraschung war Riera nicht im mindesten verblüfft.
    „Sie sind einer der Extraterrestrier, die an der Konferenz teilnehmen", sagte er zu Willy. „Lassen Sie mich einen Augenblick nachdenken, dann wird mir einfallen, von welcher Welt Sie kommen."
    Willy verschränkte höflich zwei Tentakel und genoß den warmen Luftstrom, der durch die offene für kam.
    „Ah!" machte Riera schließlich und zupfte sich am Bart.
    „Hundertsonnenwelt! Stimmt das?"
    „Ja, Mister Riera", stimmte Willy zu. „Ich möchte Sie ein paar Minuten sprechen, wenn es Ihre Pläne zulassen."
    Riera lächelte müde. Er sah so alt und hilflos aus, daß Willy am liebsten seine Beine umschlungen und ihn gestützt hätte. Er durfte sich jedoch durch den Anblick dieses Mannes nicht täuschen lassen. Der Kolonist mußte ein zäher Bursche sein, sonst hätte man ihn nicht zu dieser Konferenz geschickt.
    Riera trat zur Seite und machte eine einladende Handbewegung.
    „Kommen Sie herein", forderte er Willy auf.
    Willy trippelte auf seinen kurzen Beinchen auf den Eingang zu, blieb aber unmittelbar vor Riera stehen.
    „Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir nach unten gehen und einen der kleinen Aufenthaltsräume benutzen?" fragte er. „Dort ist es wärmer. Ich kann das Klima hier nur schlecht vertragen."
    Riera sagte entgegenkommend: „Ich werde meine Zimmerheizung auf volle Leistung drehen. Dann ist es bestimmt noch wärmer als unten, und wir können uns ungestört unterhalten."
    Soviel Freundlichkeit ließ Willys Entschlossenheit, den Administrator auf jeden Fall aus dem Zimmer zu locken, dahinschmelzen. Er kroch ins Zimmer und beobachtete, wie Riera die Heizung regulierte.
    Der Administrator warf sich in einen Schwebesessel. Die Gelenke seiner dürren Beine knackten. Dann griff er nach einer Flasche, die eine bräunliche Flüssigkeit enthielt und nahm einen tiefen Schluck.
    Schließlich schenkte er Willy ein freundliches Lächeln.
    „Worum geht es?" fragte er.
    Willy, den die unerwartete Entwicklung verwirrte, fühlte sich auf verlorenem Posten. In ein paar Minuten würde Aboyer durch die Tür hereinkommen, die Riera nicht zugedrückt hatte.
    „Wie stehen Sie zu Perry Rhodan?" brachte Willy hervor.
    Riera öffnete seine Jacke und zeigte Willy die Narbe einer schweren Brandverletzung.
    „Als ich noch jung war", sagte er, „habe ich auf einem Raumschiff für Perry Rhodan gekämpft. Ich war von seinen Ideen und Plänen überzeugt. Das änderte sich, als ich nach Plaza de Bravos kam.
    Wahrhaftig, unsere Welt ist ein Ort der Tapferen, sie verdient diesen Namen zu Recht. Wir müssen jeden Meter Land einem erbarmungslosen Dschungel abringen. Und nun, da wir es endlich geschafft haben, mit verschiedenen Nachbarkolonien erfolgreichen Handel zu betreiben, kommt Perry Rhodan und will unsere Gewinne als Falschgeld abstempeln."
    Willy zerfloß

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