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0285 - In den Tiefen von Loch Ness

0285 - In den Tiefen von Loch Ness

Titel: 0285 - In den Tiefen von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Skelett-Krieger hatten ihr Spiel schon gewonnen! Sie waren schneller!
    ***
    Roderick MacRaven zog das Tor einen Spaltweit auf. Im gleichen Moment vernahm er Angelys Warnruf. Sie deutete nach oben.
    Roderick sah einen Mann, der sich über die Burgmauer schob! Und er sah gleichzeitig durch den Spalt im Burgtor, der sofort von außen erweitert wurde, eine junge Frau, die sofort wieder herumfederte, um nach einem am Boden kauernden Mann zu greifen. Und er sah noch mehr.
    Er sah heranstürmende Skelette, deren Augenhöhlen in der Dunkelheit glühten!
    Er begriff nicht. Aber er handelte. Er sah die Bedrohung von oben! Jemand wollte sich von oben her, von diesem verdammten Baum aus, einschleichen! Roderick riß die Pistole aus der Hosentasche, warf den Sicherungsflügel herum und feuerte! Der Warnschuß ging so dicht am Kopf des Fremden vorbei, daß dieser den Luftzug noch spüren mußte.
    »Oben bleiben«, schrie Roderick. »Oder du bist tot!«
    Er sah zum Portal, von dem er sich einige Schritte entfernt hatte. Das fremde Mädchen zerrte den Mann herein, die Skelette folgten, waren schon ganz nah…
    Das war ja verrückt! Das mußte eine Halluzination sein, oder ein übler Scherz! Und da packte zu allem Überfluß auch noch Angely mit zu, zerrte den Mann vollends durch das Portal, und gemeinsam warfen sich die beiden Mädchen gegen den Torflügel, um ihn zuzuwerfen, den Skeletten entgegen!
    Eine Hand mit einer Streitaxt kam durch. Die Tür krachte dagegen. Angely schrie gellend. »Rod! Den Riegel, schnell!«
    Er war wie erstarrt. Oben hockte der Mann auf der Mauer, sah auf ihn herab und rührte sich nicht. Und da drängten von außen Gestalten gegen das Tor, versuchten es aufzuzwingen!
    Wie dem auch sei - das waren unerwünschte Eindringlinge, ob sie nun Skelette waren oder Menschen, die sich in schwarze Gewänder hüllten, die sie mit Leuchtfarbe angemalt hatten. Er warf sich förmlich gegen das Tor, schloß es damit wieder und wuchtete den massiven Riegel in die Halterungen. Das Portal erdröhnte unter dem Ansturm der Angreifer, aber sie konnten das Tor jetzt nicht mehr aufbrechen.
    Etwas war polternd und klirrend auf das Steinpflaster gefallen.
    Roderick MacRaven sah es entsetzt an. Die Nackenhaare stellten sich ihm auf.
    Als er die Tür zuwuchtete, waren Arm und Streitaxt immer noch dazwischen gewesen, und der Ruck hatte sie abgetrennt! Jetzt lag beides am Boden, die Knochen angesplittert…
    Die Knochen…
    Und da begriff er, daß das Grauen echt war. Das waren wirklich lebende Skelette! Rodericks Knie wurden weich.
    Er sah wieder zu dem Mann auf der Mauer empor. Der kniete, hatte sich nach auswärts gedreht und hielt etwas zwischen den Händen.
    Für Augenblicke flammte ein unerträglich heller Blitz durch die Nacht, und von jenseits des Portals kam schauerliches Heulen und Zähneklappern. Dann trat Ruhe ein.
    Der Mann auf der Mauer richtete sich auf.
    »Sie sind nicht mehr«, sagte er rauh, und es klang seltsam in der klirrenden Kälte der Nacht. »Helft mir herunter…«
    Dann sprang er. Und Roderick MacRaven konnte gerade noch hinzuspringen, um ihn aufzufangen und den Aufprall zu dämpfen.
    Drei Fremde befanden sich innerhalb der Mauern von Raven’s Castle!
    ***
    Diesmal hatte das Amulett so funktioniert, wie es sollte, und in einer starken magischen Energieentladung die Skelett-Krieger niedergebrannt. Aber was half das schon?
    Zamorra fühlte sich erschöpft. Er taumelte leicht, als der junge Mann, der auf ihn geschossen hatte, ihn losließ. Er war froh, daß hinter ihm die Mauer war, an die er sich lehnen konnte. Er wechselte einen raschen Blick mit Nicole und sah zu Gryf. Der Druide versuchte erneut, sich aus eigener Kraft aufzurichten und zog sich am Tor hoch. Es sah aus, als schaffte er es diesmal, als erhole er sich ganz langsam wieder.
    Zamorra sah wieder den Mann und das Mädchen im kurzen Kleid an. Sie waren beide jung und irgendwie schön. Vor allem das Mädchen war äußerst reizvoll.
    »Wer sind Sie?«, fragte der Mann. »Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie sich ohne meine Einwilligung in Raven’s Castle aufhalten und daß ich Sie wieder hinauswerfen werde, sollten Sie auch nur den Versuch machen, eine Dummheit anzustellen…«
    »Sie sind der Schloßherr?«, fragte Zamorra.
    »Der Junior«, erwiderte der junge Mann. »Roderick MacRaven. Wer sind Sie?«
    »Professor Zamorra, Parapsychologe aus Frankreich.«
    »Und was tun Sie hier? Was haben Sie mit diesen… Skeletten zu tun?« Seine

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