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0285 - In den Tiefen von Loch Ness

0285 - In den Tiefen von Loch Ness

Titel: 0285 - In den Tiefen von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nächsten zehn Minulen von den Knochenmännern getötet. Der Nachschub war schier unerschöpflich, und sie waren immer schwerer zu vernichten. Die Kraft des Amuletts schien nachzulassen.
    Wenn es gelänge, Nessy durch das Burgmauertor zu bekommen und das Tor hinter ihr wieder zu schließen, um dann sofort einen magischen Schirm um die Burg zu spannen… Doch dazu fehlte einfach die Zeit. Sie mußten etwas anderes versuchen. Noch half ihnen das magische Dreieck, das sie bildeten, aber imer wieder versuchten die angreifenden Skelettkrieger, dieses Dreieck zu verändern.
    Und wenn wir es auf eine Veränderung ankommen lassen?, durchfuhr es Zamorra plötzlich. Hoffentlich begriff der Druide dann schnell genug… Denn auf ihn kam es an!
    Es war eine wahnwitzige Idee. Aber sie mußten es versuchen! Zamorra spurtete los! Er flitzte zwischen einer Gruppe von kämpfenden Knochengestalten hindurch, entging mühsam einigen mörderischen Hieben und erreichte Gryf. Der Druide benutzte seinen Silberstab wie ein Laserschwert aus den »Krieg-der-Sterne«-Filmen und hieb damit die Angreifer zurück. Nur kurz sah er zu Zamorra, der jetzt an seiner Seite das Amulett seine auflösenden Lichtwolken verstrahlen ließ.
    Zamorra bedauerte, daß seine Parakräfte nicht stark genug entwickelt waren, sich mit Gryf in jeder Situation direkt telepathisch zu verständigen. So mußte er erst mit ihm reden.
    »Gryf… wir müssen mit Nessy zu Leonardo! Sofort! Kannst du uns teleportieren?«
    »Was?« schrie Gryf auf.
    Beide sahen sie, wie Nessy plötzlich rapide an Kraft verlor. Offenbar hatte die Konstellation des magischen Dreiecks sie bisher gekräftigt. Aber damit war es jetzt vorbei. Und jetzt bekamen die Skelettkrieger wieder Auftrieb. Sie hackten und schlugen auf das Ungeheuer ein.
    »Zamorra… Wenn ich jetzt einen zeitlosen Sprung mit einem Koloß wie Nessy mache, kann es sein, daß ich danach total erledigt bin! Dann gibt es nichts mehr, was ich noch tun könnte…«
    Zamorra begriff. Wenn sie das durchführten, was er plante, ging nichts anderes mehr. Entweder es gelang, oder sie waren erledigt.
    Aber er hatte keine andere Wahl, wenn es hier nicht zum Fiasko kommen sollte. Sie konnten sich nicht mehr lange gegen die Knochenhorde halten. Sie konnten zwar fliehen und Nessy ihrem Schicksal überlassen, aber was würde es nützen? Und Zamorra hatte in den letzten Minuten gelernt, Nessy vollkommen zu akzeptieren. Er konnte sie nicht im Stich lassen!
    »Los, Gryf!«
    Der Druide packte Zamorras Arm und riß ihn mit sich. Im nächsten Moment standen sie direkt vor dem sich fast täppisch bewegenden riesigen Wesen, das mit Flammenschauern aus dem aufgerissenen Rachen und mit kräftigen, aber immer mehr erlahmenden Schwanzschlägen versuchte, sich ihrer Angreifer zu erwehren.
    »Wohin?«, schrie Gryf.
    »Rapport!«, brüllte Zamorra ihm zu. Gryf verstand. Schlagartig konzentrierte er sich mit seiner Druidenkraft auf Zamorra und las in seinen Gedanken. Zamorra seinerseits durchbrach seine eigene Gedankenabschirmung und spielte Gryf ein Bild zu, das ihm oben im Castle das Amulett gezeigt hatte: Leonardo deMontagne! Sein Standort!
    Gryf erkannte sein Ziel, hatte Zamorra noch nicht losgelassen und krallte jetzt seine andere Hand in eine von Nessys Hornschuppen. Das Ungeheuer bewegte sich, schleuderte die beiden Menschen dadurch unbeabsichtigt vorwärts - und das war die nötige Vorwärtsbewegung, die Gryf brauchte, um den nächsten zeitlosen Sprung auszulösen.
    Im nächsten Moment waren sie verschwunden. Es gab vor dem Tor von Raven’s Castle nur noch die verwirrten Skelettkrieger, die kein Angriffsziel mehr besaßen und deshalb ihre Waffen sinken ließen. Ratlos sahen sie sich aus leeren Augenhöhlen an und um. Sie waren Kämpfer ohne Gegner geworden. Sie warteten auf neue Befehle ihres Herrn und Zaubermeisters.
    Aber diese Befehle kamen nicht…
    ***
    Vom Fenster des Gästezimmers aus hatte Nicole zufällig den Todessturz des Burgherrn gesehen. Sofort eilte sie nach draußen. Dort traf sie mit John, dem Butler, zusammen. Unwillkürlich verglich sie ihn mit Raffael Bouf, dem guten Geist von Château Montagne, wie er manchmal genannt wurde. Auch Raffael war zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit und immer korrekt gekleidet, als ob er sich nie zum Schlaf niederlegte. John machte den gleichen Eindruck. Allerdings war es in dieser Nacht kein großes Kunststück, sich nicht zum Schlaf niederzulegen. Nicole wußte, daß auch sie mit Sicherheit keine

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