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0285 - In den Tiefen von Loch Ness

0285 - In den Tiefen von Loch Ness

Titel: 0285 - In den Tiefen von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ich erschlug ihn. Das Ungeheuer selbst kam zu spät, es zu verhindern… Und zeitlebens mußte ich mit dem Fluch leben. Ich dachte, es sei vor Gram gestorben. Ich kannte seine Fähigkeiten, wußte, daß es nur Visionen sein konnten, die immer wieder beobachtet wurden. Ein hypnotisches Bewußtseinecho, mehr nicht… weil sich Nessys Existenz doch nie mehr beweisen ließ… Und nun waren es doch keine Echos! Das Biest lebt immer noch…«
    »Das Biest lebt immer noch… Sie, Glenn, leben immer noch!« fauchte Gryf ihn an. »Warum nur?«
    »Gryf…«, mahnte Zamorra. »Dadurch, daß du ihn verurteilst, änderst du nichts mehr…«
    »Ich verurteile ihn nicht, ich verachte ihn«, sagte der Druide. »Einen Mann, der grundlos ein werdendes Leben zerstört, kann ich nur verachten. Der ist ja noch schlimmer als die Leute, die unter dem Deckmantel der Wissenschaft ihre sinnlosen Quälereien in Form von Tierversuchen durchführen… Dabei kann immerhin noch vielleicht etwas herauskommen, nicht aber bei diesem Mord!«
    »Gryf, du schießt übers Ziel hinaus«, warnte Zamorra erneut.
    »Ich werde jedenfalls keinen Finger rühren, um diesen Kerl vor Nessys Rache zu bewahren«, verkündete Gryf grimmig. »Er hat sie verdient.«
    »Du siehst es zu eng, weil du zu gut mit Nessy befreundet bist und…«
    »Und du siehst es zu locker, weil du dieses vermeintliche Ungeheuer noch gar nicht richtig kennst«, fuhr Gryf ihn an.
    »Aber es ist doch nur ein Tier…«, murmelte Sir Glenn.
    Gryf schlug zu. Zamorra schaffte es gerade noch, den Fausthieb des Druiden abzufangen. Erschrocken sprang Sir Glenn bis zur Wand zurück. Er starrte den Druiden aus großen Augen an und zeigte offen seine Angst.
    Nicole preßte die Lippen zusammen. »Ist es soweit, daß sich jetzt Freunde entzweien«, fragte sie leise und trat zwischen Zamorra und Gryf, die sich finster anfunkelten. »Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns zu streiten…«
    »Ja«, schrie Gryf da auf. »Ja, verdammt… Hört ihr sie denn nicht? Ich höre sie doch schreien! Sie wird angegriffen… Sie braucht Hilfe!«
    »Was?«, ächzte Zamorra.
    Gryfs Hand schoß vor, packte Zamorra, stürmte mit ihm vorwärts - und wechselte den Standort im zeitlosen Sprung. Übergangslos fanden sie sich draußen vor der Burgmauer wieder.
    Da tobte Nessy und kämpfte.
    Und da waren Leonardos Skelett-Krieger, die mit ihren Waffen auf Nessy einschlugen, um den mächtigen Saurier zu töten.
    »Tu was!«, brüllte Gryf Zamorra an.
    Zamorra zögerte keine Sekunde. Er griff mit dem Amulett an!
    ***
    Aus der Ferne beobachtete Leonardo deMontagne das Geschehen. Er sah nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Geist. Und er erkannte, daß die Gelegenheit jetzt günstig war.
    Mach sie zu deinesgleichen. Sie alle! Jetzt! befahl er. Diesmal drang sein Befehl direkt vor, ohne den Umweg über Nessy, die indirekt die Skelettwerdung von zunächst Pete MacRoy und danach Melissa Stuart ausgelöst hatte und eigentlich vorrangig befohlen hätte, wenn auch im Sinne des Montagne.
    Melissa Stuart, das Skelett, empfing den Befehl.
    Und sie gehorchte und verließ ihr Versteck, um einen nach dem anderen in Raven’s Castle zu berühren und den Keim der Auflösung zu übertragen, der so tief in ihr steckte.
    ***
    Sir Glenn MacRaven starrte die Stelle an, wo Zamorra und Gryf sich in Nichts aufgelöst hatten. Dann flog sein Blick zu Nicole.
    »Was - was bedeutet das?«
    »Kampf«, sagte Nicole leise. Sie ahnte irgendwie, was jetzt draußen geschah.
    Daß Gryf so spontan reagierte, konnte nur bedeuten, daß es um Nessys Leben ging. Sie Éuckte verwirrt mit den Schultern. Alles war so geheimnisvoll und undurchsichtig. Sie wünschte sich, die Zusammenhänge begreifen zu können.
    Da wirbelte Sir Glenn herum und verließ das Zimmer. Nicole wollte ihm nacheilen, aber der alte Mann entwickelte ein beachtliches Tempo. Nicole verlor ihn aus den Augen. Zamorra, der den Grundriß des Castle durch das Amulett gesehen hatte, hätte ihm vielleicht folgen können, aber Nicole hatte keine Lust, sich in dem riesigen Gebäudekomplex zu verirren.
    Sie konnte nur abwarten, was weiter geschah. Sie trat zum Fenster und sah hinaus. Aber das Zimmer lag zu tief. Sie konnte nicht über die Burgmauer sehen. Aber sie hörte immer wieder ein gräßliches Fauchen und dumpfe Schläge gegen die Burgmauer. Nessy, das Monster, schien gegen einen starken Gegner zu kämpfen. Ob Zamorra und Gryf - eine Chance hatten, ihr zu helfen?
    Nicole stand am Fenster und

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