Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0285 - Parkweg des Grauens

0285 - Parkweg des Grauens

Titel: 0285 - Parkweg des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Parkweg des Grauens
Vom Netzwerk:
Vergangenheit. Ich habe nie auf Ihrer Seite gestanden. Ich werde bis ans Ende meiner Tage nicht den kleinen Finger rühren, um der Polizei zu helfen. Wenn Sie nicht verstehen, was ich über Tina gesagt habe, tut es mir leid. Deutlicher werde ich auf keinen Fall werden.«
    »Na schön, ich kann Sie nicht zwingen. Aber Sie könnten mir ein paar Fragen beantworten.«
    »Es wird von den Fragen abhängen, ob ich sie beantworte.«
    »Mit wem ist Tina Polling befreundet? Sie wird doch irgendein männliches Wesen in ihrer Umgebung haben, mit dem sie einen besonders engen Kontakt unterhält.«
    »Diese Frage will ich Ihnen beantworten, G-man, weil Sie die Antwort ja doch von irgendjemand aus dem Viertel kriegen würden. Ja, natürlich hat Tina einen Freund. Er heißt Back Rhine und wohnt in der Etage über Tina.«
    Das war eine kleine Sensation für mich. Nach allem, was ich bis jetzt gehört hatte, war Tina mit dem ermordeten Bill Harper befreundet gewesen. Lag der Schlüssel zu einigen Rätseln an dieser Stelle begraben?
    »Rhine?«, fragte ich. »Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Gut möglich. Rhine lebt sehr zurückgezogen.«
    »Wie alt ist er?«
    »Knapp vierzig, schätze ich.«
    »Was hat er für einen Beruf?«
    »Keine Ahnung, G-man. Solange meine Mieter pünktlich ihre Miete bezahlen, kümmere ich mich nicht um sie.«
    »Kennen Sie einen gewissen Bill Harper? Seine Freunde nennen ihn Eddy.«
    »Ich weiß, wen Sie meinen. Zwar kenne ich Harper nicht persönlich, aber man hat mir von ihm erzählt.«
    »Was hat man Ihnen erzählt?«
    »Das weiß ich nicht mehr«, sagte der alte Mann.
    »Sie wissen verdammt genau, was man Ihnen erzählt hat«, brummte ich ärgerlich. »Sie wollen es nur nicht sagen!«
    »Das beweisen Sie erst einmal«, lächelte Greyston. »Warum erkundigen Sie sich überhaupt nach Tina und nach Harper und nach Rhine? Was ist denn los?«
    »Ich wette«, sagte ich wütend, »dass man Ihnen auch schon erzählt hat, was hier oben los ist.«
    »Ist was los?«
    »Eine ganze Menge, denke ich. Bill Harper wurde heute früh erschossen.«
    »Das ist ja fürchterlich«, sagte Greyston, als ob er vom schlechten Wetter spräche. »Hat man schon eine Spur von seinem Mörder?«
    »Eigentlich wollte ich die Fragen stellen«, stellte ich fest. »Von diesem guten Brauch wollen wir doch lieber nicht abkommen. Haben Sie eine Ahnung, warum Harper ermordet worden ist?«
    Die Antwort kam in genau dem gleichmütigen Ton, in dem Greyston die ganze Zeit gesprochen hatte. Aber sie wirkte auf mich wie ein elektrischer Schlag. Greyston sagte schlicht und einfach: »Ob ich eine Ahnung habe, warum Harper erschossen wurde? Ich habe nicht nur eine Ahnung, ich weiß es sogar ganz genau. Aber Sie können 30 mich teeren und federn, ich würde es Ihnen trotzdem nicht sagen. Keine Macht der Welt kann mich dazu zwingen, es zu sagen. Haben Sie mich verstanden Cotton: keine Macht der Erde!«
    Er sah mich an, mit einem Blick der unerschütterlichen Entschlossenheit, dass ich sofort wusste, wie sinnlos es wäre, ihn noch weiter zu fragen. Ich stand langsam auf, zerdrückte die Zigarette im Aschenbecher und sagte: »Okay, Greyston, wie Sie wollen. Hoffentlich bereuen Sie es niemals.«
    Schnellen Schrittes ging ich hinaus. Obgleich er nichts verraten wollte, hatte er mich doch auf einen Gedanken gebracht…
    ***
    Phil nannte seinen Namen. Der junge Detective-Lieutenant hatte sich hinter seinem Schreibtisch erhoben und hielt Phil die Hand hin. Er war höchstens dreißig Jahre alt, wirkte schmächtig und hatte einen mächtigen Denkerkopf.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Agent Decker«, sagte er. »Ich habe natürlich schon von Ihnen gehört. Mein Name ist Johnny Bertrock. Bitte nehmen Sie doch Platz.«
    »Danke«, sagte Phil und setzte sich vor den Schreibtisch des Lieutenants. »Ich hörte, dass man Ihnen die Parkmordserie übertragen hat?«
    Bertrock nickte nicht gerade begeistert.
    »Ja, das hat man. Leider, möchte ich sagen. Mir ist ein Fall lieber, den ich von Anfang an in den Händen hatte. Das soll nicht heißen, dass ich etwa glaube, meine Kollegen könnten unachtsam gearbeitet haben. Es geht mir nur um den ersten Eindruck, den man am Tatort gewinnt. Die besten Fotos können diesen Eindruck nicht annähernd so vermitteln wie die Wirklichkeit.«
    »Das verstehe ich. Wir haben nicht die Absicht, Ihnen den Fall wieder abzunehmen und zur FBI-Sache zu erklären. Im Augenblick sind wir mit einem ganz anderen Fall beschäftigt.

Weitere Kostenlose Bücher