Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0285 - Parkweg des Grauens

0285 - Parkweg des Grauens

Titel: 0285 - Parkweg des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Parkweg des Grauens
Vom Netzwerk:
Neville. Es muss ein Fall sein, der in den letzten Tagen bei uns anstand. Vielleicht habe ich den Namen im Büro eines Kollegen gehört oder auf einem Protokoll gesehen. Ich bin jedenfalls sicher, dass mir der Name erst kürzlich untergekommen ist. Kannst du das nicht herausfinden?«
    »Ist es wichtig für dich, Phil?«
    »Ich glaube schon, Neville.«
    Der gute alte Neville nickte.
    »Ich kriege es schon raus, Phil«, versprach er.
    Dann verließ Phil das Distriktgebäude und holte sich aus der Fahrbereitschaft einen grünen Sedan, mit dem er zum Gebäude der Mordkommission Manhattan Ost fuhr. Lieutenant Anderson hockte hinter seinem Schreibtisch, hatte einen glutroten Kopf und glich einer Rakete, die jeden Augenblick in die Luft gehen kann.
    »Was ist denn los, Anderson?«, fragte Phil interessiert.
    »Was los ist? Der Teufel soll sämtliche Juristen holen! Ich kriege den Haftbefehl für diese Ann Realy alias Ann Millertoe nicht!«
    Phil erklärte ihm den Standpunkt des FBI, aber Anderson schien nicht recht überzeugt zu sein.
    »Was wollen Sie denn jetzt machen?«
    »Was soll ich schon machen? Ich muss sehen, dass ich mehr Beweismaterial gegen diesen blonden Unschuldsengel in die Hände bekomme.«
    »Wann wollen Sie das Mädchen denn laufen lassen?«
    »Ich habe sie schon rausgefeuert«, knurrte Anderson.
    Phil beeilte sich, wieder zu seinem Dienstwagen zu kommen. Er klappte das Handschuhfach auf und angelte sich das Mikrofon des Funksprechgerätes.
    »Decker an Leitstelle«, meldete er sich. »Bitte melden!«
    »Leitstelle an Decker! Wir hören Sie! Bitte sprechen!«
    »Vor einer Stunde etwa habe ich unsere Überwachungsabteilung angewiesen, die Beobachtung einer gewissen Ann Millertoe zu übernehmen, sobald sie das Haus der Mordkommission verlässt. Stellen Sie fest, ob die entsprechende Gruppe der Überwachungsabteilung den Anschluss nicht verpasst hat.«
    »Wir werden Rückfrage halten. Bleiben Sie am Apparat.«
    Phil steckte sich eine Zigarette an und wartete. Es dauerte nicht lange, bis er von der Leitstelle informiert wurde: »Die Überwachungsabteilung sagt, dass sie fast auf die Minute herauskam. Unsere Leute hatten noch keine fünf Minuten vor dem Haus gewartet, als das von Ihnen beschriebene Mädchen erschien.«
    »Wo ging es hin?«
    »Es fuhr mit einem Taxi in die 95th Street. Es soll dort wohnen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Bis zum Augenblick scheint es sich in seiner Wohnung aufzuhalten. Jedenfalls liegen noch keine gegenteiligen Meldungen vor.«
    »Okay, ich werde von Zeit zu Zeit Rückfrage halten müssen, was das Mädchen tut. Sieht so aus, als ob es wichtig wäre. Bis nachher!«
    »So long, Kollege!«
    Phil klappte das Handschuhfach zu, machte einen letzten Zug aus seiner Zigarette und ließ sie zum Seitenfenster hinausfallen. Inzwischen hatte er sich eine eigene Theorie über den Hergang bei der Ermordung von Bill Harper 26 gemacht. Und dieser seiner Theorie wollte er jetzt nachgehen.
    ***
    Als sich der Gorilla vorbeugte und sein Messer blitzen ließ, packte ich sein linkes Fußgelenk und riss es nach vorn weg.
    Er kam ins Straucheln und krachte schließlich rückwärts auf den Boden. Ich rollte mich zur Seite und stand bereits wieder auf den Beinen, als er sich erst umdrehte. Ich stellte den linken Fuß auf seinen Rücken, riss ihm den rechten Arm hoch und drehte ein bisschen. Er sagte etwas sehr Unfeines, ließ aber das Messer fallen.
    Ich gab seinen Arm frei, bückte mich nach dem Messer - und bekam einen Tritt von ihm gegen das Schienbein.
    Ich täuschte einen linken Haken an, auf den er einging, um ihn abzublocken. Da er den rechten Arm dabei hochriss, war seine rechte Seite ungedeckt. Ich traf ihn zweimal hintereinander auf den kurzen Rippen. Er stöhnte, aber mehr aus Wut als aus Schmerz. Mit der Linken wollte er mich von den Brettern holen. Ich tänzelte zur Seite weg und bedankte mich mit einem kurzen Schlag gegen sein linkes Schlüsselbein. Sein linker Arm fiel völlig kraftlos herab. Ich machte dem Spuk ein Ende mit einem bildschönen Haken. Zuerst sah es aus, als wollte er sich vom Fußboden lösen und gegen alle Gesetze der Schwerkraft nach oben schweben. Aber dann wurde daraus eine Bewegung nach hinten. Seine Augen verdrehten sich, und mit einem verklärten Gesichtsausdruck sackte er langsam in sich zusammen.
    Ich rieb mir die Knöchel der rechten Hand. Sie waren aufgeschlagen. Ein paar Sekunden verschnaufte ich.
    Dann kam von meinem Gegner ein röchelndes Gurgeln. Ich hob schnell das

Weitere Kostenlose Bücher