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0286 - Briefe aus der Hölle

0286 - Briefe aus der Hölle

Titel: 0286 - Briefe aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sprang zurück und wurde nur gestreift.
    Luang war wie ein Panther. Wieder schlug er mit seiner Nunchaki, der Knüppel traf Suko an der Schulter, und der Inspektor ging für einen Moment in die Knie.
    Sein Gegner stürzte auf ihn zu. Die Kette wirbelte und klirrte, prallte gegen Sukos Stirn und schleuderte den Chinesen auf den Rücken. Doch Suko verwandelte diesen Sturz in eine Rolle rückwärts und stand sofort wieder auf den Füßen.
    Seine Peitsche hatte er nicht verloren. Diese Waffe beherrschte er ebenso gut, wie sein Gegner die Nunchaki.
    Dicht über den Boden führte Suko den Schlag, und die drei Riemen erwischten Luang in Kniehöhe. Sie wickelten sich um seine Beine, er kam nicht mehr zum nächsten Treffer, und er wurde durch einen heftigen Ruck zu Boden gerissen.
    Diesmal lag er.
    Aber er war nicht ausgeschaltet. Trotz der gefesselten Beine schwang er seinen Oberkörper hoch, hielt wieder beide Griffe der Waffe fest, und zwischen ihnen war die Kette straff gespannt.
    Er wollte sie Suko gegen den Hals rammen.
    Da erwischte ihn der Tritt. Der Chinese hatte sein Knie hochgerissen…
    Luang erreichte die Kehle des Inspektors nicht mehr, sondern kippte wieder nach hinten. Federnd kam er auf. Ein anderer hätte sich vielleicht die Knochen gebrochen, aber dieser Kämpfer schien Gummi unter der Haut zu haben. Noch immer war es ihm nicht gelungen, die drei Peitschenriemen von seinen Beinen zu lösen. Suko dachte auch nicht daran und ließ, als sein Gegner in die Höhe schnellte, die Handkante nach unten sausen.
    Ein Treffer.
    Luang schien noch in der Luft zu erstarren. Die Kraft verließ ihn, und als er aufschlug, war er längst bewußtlos.
    Suko atmete auf. Das war geschafft. Er gab ehrlich zu, daß ihm dieser Gegner verdammt viel Schwierigkeiten bereitet hatte, und wenn er über sein Gesicht strich, fühlte er das Blut, das aus den Wunden rann, die die Nunchaki hinterlassen hatte.
    Der Inspektor hob seine Beretta auf. Ihm fiel ein, daß er nicht allein gekommen und Bill in das Loch gestürzt war.
    Sehen konnte er kaum noch etwas. Doch in der Tiefe bewegte sich ein heller Streifen, und er vernahm auch den gellenden Schrei seines Freundes Bill Conolly.
    ***
    Er rief verzweifelt den Namen seiner Frau!
    Der Reporter wollte sich in die Höhe stemmen, doch er schaffte es nicht.
    Mit einem Wehlaut auf den Lippen knickte er zusammen, und sein Gesicht verzerrte sich.
    Ob er Sheila entdeckt hatte oder nicht, das wußte ich nicht. Jedenfalls reagierte er nicht auf ihre Anwesenheit.
    Dafür sie!
    Bevor ich es verhindern konnte, hatte sie sich von der Wand abgestoßen und war an mir vorbeigerannt. Ich sah ihre Gestalt im Schein der Lampe, und erst jetzt bemerkte Bill Conolly, wer da auf ihn zugelaufen kam.
    »Sheilaaaa!«
    Noch nie in meinem Leben hatte ich den Freund so schreien hören.
    Seine Stimme überschlug sich, er brüllte voller Verzweiflung den Namen seiner Frau und versuchte trotz des gestauchten Knöchels in die Höhe zu kommen, wobei er Sheila die Arme entgegenstreckte.
    Im nächsten Moment geschah etwas, das mir durch und durch ging und mich innerlich schrecklich aufwühlte.
    Aber noch härter mußte es Bill getroffen haben, denn er glaubte daran, daß Sheila zu ihm zurückkehren würde. Es sah auch danach aus, denn sie lief auf den knienden Bill zu und hob im Lauf plötzlich ihren rechten Fuß, wobei sie in dem Moment zutrat, als sie sicher war, Bill auch zu erwischen.
    Ich konnte es kaum fassen. Sheila hatte ihren Fuß gegen Bills Kinn gerammt. Ihr Mann flog zurück, er riß die Arme hoch, ein Schrei löste sich aus seiner Kehle, dann fiel er nach hinten, und Sheila setzte mit einem Satz über ihn hinweg, als wäre er nicht ihr Mann, sondern ein völlig Fremder.
    Auch ich konnte es nicht fassen und stand da, wie vom Donner gerührt, während Sheila tiefer in den Gang hineintauchte, bis sie meine hallende Stimme einholte.
    »Sheila, bleib stehen!«
    Sie stoppte tatsächlich, drehte sich um, und ich sah um ihren Körper einen rötlichen Schein, der auch einen Stich ins Grünliche besaß. Da war mir klar, daß Asmodis inzwischen eingegriffen hatte.
    Zwischen ihr und mir lag noch Bill. Er hatte seine Hände gegen die untere Gesichtshälfte gepreßt und schaute über seine Finger hinweg. Dabei drehte er mir den Rücken zu und blickte Sheila an.
    Eine Hand löste er vom Gesicht, und es wurde eine schrecklich hilflose Geste, mit der er seinen Arm ausstreckte, als wollte er dadurch seine Frau

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