Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

Titel: 0287 - Sein Mörder war schon unterwegs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder war schon unterwegs
Vom Netzwerk:
bewundern ihre Ausdauer, Jerry. Seit sie weiß, dass es um eine Kindesentführung geht, zwingt sie sich mit aller Kraft, wach zu bleiben und ein Foto nach dem anderen anzusehen. Jetzt hat sie ihn gefunden. Sie sagt, sie würde es vor jedem Gericht schwören, dass dies der Mann ist.«
    »Okay. Wie heißt er?«
    »Pitt Strengthen.«
    »Ist auf der Karte vermerkt, wo man ihn vielleicht finden kann? Phil und ich fahren sofort los, wenn wir es wissen.«
    »Ihr braucht euch keine Mühe mehr zu geben«, sagte der Kollege aus dem Archiv.
    »Was soll das heißen? Ach ja, du hattest gesagt, er sei von zwei Parteien gleichzeitig gefunden worden. Wer hat ihn denn noch entdeckt, außer dem Mädchen?«
    »Ein Patrolman der Stadtpolizei fand seine Leiche im Central Park. Mit einem Messer im Rücken. Der kann nichts mehr sagen, Jerry, absolut nichts mehr.«
    ***
    Ein Cop stellte sich breitbeinig mitten auf die Straße und winkte mit beiden Armen. Ich trat in die Bremse. Der Uniformierte kam heran.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte er. »Sie müssen wenden und sich einen anderen Weg suchen. Wir mussten diese Straße sperren.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich bin Cotton vom FBI. Hier ist mein Ausweis.«
    Er nahm es genau und knipste seine Taschenlampe an, um meinen Dienstausweis einer genauen Musterung zu unterziehen. Als er ihn zurückgab, grüßte er.
    »In Ordnung, Sir. Sie finden Lieutenant Masters da oben bei den Büschen, wo die Scheinwerfer stehen. Wenn Sie vierzig Yards weiterfahren, finden Sie links einen Weg, der die Böschung hinaufgeht.«
    »Danke, Kollege«, erwiderte ich und legte den ersten Gang ein.
    Der Cop grinste breit. Offenbar hatte ihm das »Kollege« Spaß gemacht. Ich ließ den Jaguar weiterrollen bis zu der Reihe von Fahrzeugen, die der Mordkommission gehörten. Außer dem großen Einsatzwagen mit der technischen Ausrüstung der Kommission gab es noch vier gewöhnliche Personenwagen, einen Station Car und einen Mannschaftswagen, mit dem man wahrscheinlich die Cops herangefahren hatte, die das Gelände absperren mussten.
    Ich stellte den Jaguar daneben. Wir stiegen aus. Da der Mann von einem Patrolman gefunden worden war, hatte der Cop die Mordabteilung der Stadtpolizei angerufen, sodass sich jetzt eine Mordkommission der New Yorker Polizei am Tatort befand. Da es sich jedoch bei dem Mord um einen Fall handelte, der vermutlich im Zusammenhang mit der Kindesentführung stand, hätten wir die Möglichkeit gehabt, die FBI-Mordkommission mit der Übernahme des Falles zu betrauen. Aber ich sah nicht ein, warum man jetzt die eine Abteilung, die schon die ersten Arbeiten geleistet hatte, nach Hause schicken und von unserer Mordkommission ablösen lassen sollte, nur damit bürokratische Zuständigkeiten genau eingehalten wurden.
    Detective-Lieutenant Masters gehörte zu den Leuten, die längst hätten Captain oder noch etwas Höheres sein können, wenn sie nicht in die Arbeit vernarrt wären, die sie bei ihrem derzeitigen Dienstrang auszuführen hatten. Masters brauchte die praktische Arbeit, die ihn ab und zu von seinem Schreibtisch wegholte, und er sträubte sich deshalb seit Jahren erfolgreich gegen Beförderungen und Versetzungen, die ihn in den oberen Stab der Stadtpolizei und damit andauernder an seinen Schreibtisch gebracht hätten.
    Masters war etwa fünfzig Jahre alt, hatte einen Bauch wie einer, dem Essen das Wichtigste auf der Welt ist, und einen Kopf, dem man nicht ansah, wie viel Intelligenz er beherbergte. Ich hatte ihn nie ohne seine Stummelpfeife gesehen, und auch diesmal war er im Licht der vier aufgebauten Scheinwerfer gleich an seiner Pfeife zu erkennen.
    Wir blieben etwa zwanzig Schritt von den Scheinwerfern entfernt stehen. Die Leiche des Mannes lag an der Stelle, wo sich die Strahlen der Scheinwerfer schnitten und die größte Helligkeit erzeugten. Der Tote lag auf der linken Seite, aber mehr nach vorn als auf der Seite. Aus dem Rücken ragte der Griff eines Messers.
    Wir warteten eine Weile, bis Masters seine Anordnungen gegeben hatte und aus dem breiten Lichtkreis der Scheinwerfer heraustrat. Dann rief Phil ihn an.
    Masters wandte den Kopf in unsere Richtung und schnaufte auf uns zu. Schon von Weitem rief er: »Was ist los? Wer seid ihr?«
    »Cotton und Decker vom FBI«, erwiderte Phil.
    »Ihr habt mir gerade noch gefehlt«, knurrte Masters und schnaufte nun auch das letzte Stück noch heran. »Was wollt ihr hier? Ist das ein FBI-Fall?«
    »Vielleicht«, meinte Phil. »Der Mann, der dort liegt,

Weitere Kostenlose Bücher