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0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
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Menschen zeigte er eine gewisse Scheu. Auf seinem Fachgebiet, der Konstruktion von Turbinen jeder Art, war er wohl innerhalb der Mickney Werke unerreicht. Selbst komplizierteste Berechnungen löste er im Kopf. Im Umgang'mit den Kollegen war er stets freundlich.«
    »Hatte er mit irgendjemand Differenzen?«
    Sutter lächelte. »No, Agent Cotton, es sei denn, es ging um technische Dinge. In der Hinsicht vertrat er eine einmal gefasste Meinung bis zur letzten Konsequenz.«
    »Können Sie uns etwas über seinen privaten Umgang sagen?«
    »Es gab wenige Menschen, die er zu sich nach Hause einlud. Neben mir waren es aus dem Werk höchstens noch Elvis Hyer, ein weiterer Ingenieur aus unserem Team, und Edgar Robinson.«
    »Der verschwundene Monteur?«
    »¥es! Robinson war gewissermaßen ein Protégé von Frank. Er war nicht nur ein Monteur im üblichen Sinne, sondern brachte eine besondere Begabung für technische Dinge mit. Aufgrund dieser Fähigkeiten holte Frank ihn auch ins Team. Hinzu kam noch, dass Robinson sehr fleißig war. Er war dafür bekannt, dass er jede Überstunden mitnahm.«
    Phil sah von seinen Notizen auf. »Sagen Sie, Mr. Sutter, wer übernimmt eigentlich den Nachlass von Harpers? Ich nehme doch an, dass ihm seine Erfindungen von den Mickney Werken gut bezahlt wurden? Uns interessieren überhaupt die Vermögensverhältnisse des Toten.«
    Sutter dachte kurz nach. »Ja, das ist so eine Sache, Agent Decker. An und für sich beziehen wir ein festes Gehalt. Besondere Erfindungen, die erhebliche Verbesserungen mitbringen, werden prämiert. Diese Prämien bringen natürlich steuerliche Begünstigungen mit sich. Die All-Eater-Turbine allerdings hätte Frank wahrscheinlich für den Rest seines Lebens saniert. Voraussetzung dafür wäre jedoch ein Vertragsabschluss mit dem Chrysler-Konzern gewesen. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass die Mickney Werke einen solchen schon so gut wie in der Tasche haben. Vorläufig jedoch stellt Chrysler lediglich den Dodge Dart für Testzwecke zur Verfügung. Auch General Motors und die Ford Company waren interessiert. Der Chrysler-Konzern griff eben zuerst zu.«
    Ich nickte. »Dann ist mir nun alles klar, Mr. Sutter. Wenn ich Sie recht verstanden habe, konnte Frank Harpers in absehbarer Zeit mit hohen Einkünften rechnen? Wer kommt denn nun nach seinem Ableben und dem Tod seiner Frau als Erbe infrage?«
    »Franks Eltern sind, soweit ich unterrichtet bin, schon vor ein paar Jahren gestorben. Er hat jedoch eine Schwester die in Niagara Falls lebt. Ich habe sie nie persönlich kennengelernt. Frank erzählte mir allerdings, dass sie jetzt Webster hießt und mit einem Bauunternehmer verheiratet ist. Nebenbei bemerkt, hat er sehr an seiner Schwester gehangen. Ich b'in sicher, dass er sie zur Erbin eingesetzt hat, wenn er überhaupt damit gerechnet hat, dass auch Emely etwas zustoßen könnte. Ich meine, so schnell nach seinem Tod.«
    Er warf einen Blick auf seine Uhr.
    Ich erinnerte mich, dass er ja am Mittag noch nach Rochester fliegen wollte und stellte ihm rasch noch ein paar Fragen nach den anderen Mitgliedern des Teams. Viel war es nicht, was er uns noch erzählen konnte.
    Als er sich schließlich verabschiedete, sah ich ihn ernst an.
    »Mr. Sutter, bevor Sie nach Rochester abfliegen, möchte ich nicht versäumen, Ihnen einen gut gemeinten Rat mitzugeben. Sehen Sie sich jeden Menschen genau an, der sich Ihnen nähert und den Versuch macht, mit Ihnen Bekanntschaft zu schließen.«
    Sein Blick drückte jetzt Überraschung aus.
    »Wie meinen Sie das, Agent Cotton?«
    Ich spielte mit dem Brieföffner, der vor mir auf den Tisch lag.
    »Direktor Timcoe ließ verlauten, dass Sie der Mann sind, den Harpers wohl am meisten eingeweiht hat, in alle seine Pläne. Das könnte ein Grund sein, dass man sich nun für Sie interessiert.«
    Er wurde blass. »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte er leise. »Ich werde Ihren Rat bestimmt befolgen.«
    Mit diesen Worten verließ er unser Office.
    ***
    Die beiden Männer, die in den Abendstunden durch die Mulberry Street in Chinatown schlenderten, machten keinen Vertrauen erweckenden Eindruck. Es schienen Matrosen irgendeines Frachters zu sein, der zurzeit an einem der Kais lag. Sie trugen Rollkragenpullover und dunkelblaue Marinehosen.
    Vor einem Haus pendelte ein roter Lampion im Abendwind.
    Phil schlug Jimmy Reads auf die Schulter und stieß ihn auf den Eingang zu.
    »Komm, altes Haus! Meine Kehle ist wie ausgedörrt. Im Blue Dragon bekommen wir

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