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0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
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suchend um und kam dann an die Theke. Er musterte Jimmy Reads kurz, und ein scheues Lächeln erschien auf seinen Lippen.
    »Ein Mann wünscht Sie zu splechen, Sil. El waltet im Hausflul auf Sie. El sagt, es sei dlingend.«
    Jimmy musterte den jungen Burschen und nickte. Dann sah er zur hinteren Tür hinüber, aber von Phil war noch nichts zu sehen. Er nippte noch einmal an seinem Highball und folgte dann dem Chinesen, der schon zur Tür gegangen war, wo er wartend stand.
    Als sie das Lokal verließen, sah Jimmy Reads auf seine Uhr. Es war 21 Uhr 30. Auf der Straße war lebhafter Betrieb. Es waren nur zehn Yards bis zur Haustür. Der eine Flügel war geschlossen, der andere stand weit auf.
    Dicht neben dem Chinesen betrat Reads den dunklen Flur.
    »Hallo?«, fragte er leise.
    Keine Antwort. Er ging noch ein paar Schritte weiter in den Flur hinein. Als er ziemlich in der Mitte war, hatte er das Gefühl, dass der Chinese nicht mehr neben ihm war. Er streckte die Hand tastend aus, griff jedoch ins Leere.
    Blitzschnell wollte er sich auf den Boden kauern, um keine Angriffsfläche zu bieten, aber es war schon zu spät. Auf halbem Weg nach unten prallte ein Körper gegen ihn. Der Angriff geschah aus dem Sprung heraus, und Reads wurde von der Wucht des Anpralls zu Boden geworfen.
    Er rollte sich sofort zur Seite und Stieß mit der Schulter gegen die Wand. Bevor er seine Special aus der weiten Tasche der Marinehose fischen konnte, legten sich Hände um seinen Hals. Reads ertastete die kleinen Finger des Angreifers und bog sie nach außen. Ein unterdrücktes Stöhnen war zu vernehmen, und der Griff lockerte sich.
    Im gleichen Augenblick klatschte ein dicker Lederriemen auf Jimmys Schulter. Der Schmerz raubte ihm fast die Besinnung. Er kannte diese Riemen. Die Lederhülle enthielt Bleikugeln. Mit einem solchen Instrument konnte man einen Menschen leicht betäuben, jedoch auch die Schädeldecke einschlagen.
    Ehe er richtig zur Besinnung kam, bohrte sich eine Faust in seinen Magen. Jimmy klappte zusammen wie ein Taschenmesser. Im Unterbewusstsein spürte er, wie er aufgehoben wurde.
    Es waren zwei Männer, die ihn aufgehoben hatten. Einer hatte unter seine Arme gegriffen, der andere trug ihn an den Beinen. Jimmys Körper pendelte zwischen den Männern hin und her. Einer trat gegen eine leere Konservendose, die scheppernd beiseite rollte.
    Jimmy spürte, wie die Männer zusammenzuckten. Minutenlang blieben sie stehen, dann erst gingen sie weiter. Er vernahm Flüstern. Dann hob man ihn über die Mauer.
    Langsam wurde es in seinem Kopf wieder klar. Auf dem Nachbarhof mussten also noch zwei Männer sein, denn auf der anderen Seite der Mauer wurde er in Empfang genommen und auf die gleiche Art wie vorher weiter getragen.
    Nach ein paar Schritten legte man ihn auf das Pflaster. Jimmy sah den Lichtstrahl einer Taschenlampe aufzucken. Er beleuchtete einen geschlossenen Lieferwagen.
    Jimmy tastete zur Hosentasche. Die Special war noch da. Er hätte sie jetzt herausziehen können, aber ihn interessierte, wo man ihn hinbringen würde.
    Der Mann mit der Taschenlampe leuchtete noch immer den Lieferwagen an. In dem Lichtstrahl trat nun ein Chinese und öffnete die Tür, die zwei Flügel hatte. Dann wurde Jimmy wieder aufgehoben, und rücksichtslos warf man ihn auf den Boden der Pritsche, die Tür knallte zu. Tiefe Dunkelheit umgab ihn. Ein Geruch von Seife stieg Reads in die Nase. Es war offenbar der Wagen einer Wäscherei. Der Motor jaulte auf, und der Wagen fuhr an. Jimmy Reads rollte sich auf die Knie und kroch dicht an die Tür. Er hatte sich vorgenommen, die Chinesen zu überraschen, wenn sie ihn am Bestimmungsort herausholen wollten.
    Vorsichtshalber nahm er seine Special in die Hand und schob den Sicherungsflügel herum.
    Jimmy kannte Chinatown zur Genüge, um sich ein ungefähres Bild zu machen. Der Hof, auf dem der Lieferwagen gewartet hatte, konnte nur auf die Mott Street fahren. Eine andere Möglichkeit gab es nicht, denn links und rechts vom Blue Dragon stand Haus an Haus.
    Als der Wagen nach links einschwenkte und kurz darauf wieder nach rechts, wusste Jimmy, dass er sich jetzt auf der Bayard Street befand. Es ging nun ein Stück geradeaus und dann in engem Bogen zweimal rechts herum.
    Das musste die Divison Street sein, und damit stand für Jimmy das Ziel der unfreiwilligen Reise fest. Die Division Street bot mit ihren Hinterhöfen genügend Schlupfwinkel, um einen Mann verschwinden zu lassen.
    Es gab einen Ruck, und der Wagen

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