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0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verloren war. Ich besaß die Macht.«
    »Dann töteten sie!« sagte ich.
    »Ja, sie sollten es.«
    »Der Hehler ist nicht besser als der Stehler«, gab ich ihr zu verstehen. »Du bist schuld am Tode eines Mannes. Du hast dich als Göttin herabgelassen und bist zur Mörderin geworden. Bist du überhaupt noch würdig, in den Kreis der großen Götter einzutreten? Wird Osiris dich nicht verstoßen?« Ich hatte ihr harte Worte entgegengeschleudert und war gespannt, was sie mir antworten würde.
    »Das ist meine Sache, John Sinclair. Osiris hat damit nichts zu tun«, antwortete sie mir.
    »Ich glaube es nicht.«
    »Du stellst mich, die Göttin, als eine Lügnerin hin?«
    Ich deutete auf mein Kreuz. Während des Dialogs hatte ich meine Sicherheit zurückgefunden. »Da ist das Allsehende Auge. Es hat reagiert, und es hat deine Diener vernichtet. Durch dich sind die toten Katzen zu Tierzombies geworden, sie dienten dem Bösen, und du stehst damit auch nicht mehr auf der Seite der Götter!«
    Konnte Brenda the cat, alias Bastet, diese Worte verkraften? Ihrem Kater Jason gab sie einen nicht zu überhörenden Befehl.
    »Pack ihn!«
    Alles ging sehr schnell. Ich hörte hinter mir das Fauchen des Riesenkaters und dachte wieder daran, daß mich schon ein Schlag seiner Pfote wehrlos machen konnte.
    Der Schlag erfolgte.
    Sehr schnell. Schneller als ich mich herumwerfen und Gegenmaßnahmen ergreifen konnte. Die Pfote erwischte mich an der linken Körperhälfte in Höhe des Ellbogens und schleuderte mich so wuchtig zur Seite, daß ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und zu Boden fiel.
    Auf die Seite wollte ich mich rollen, dann vielleicht noch weg aus der Gefahrenzone, doch der Kater war schneller. Bevor ich mich versah, sprang er nach vorn und drückte mir seine beiden Vorderpfoten gegen die Brust. Der Vergleich mit Eisenstempeln kam mir in den Sinn, so hart drückten die Pfoten auf meinen Brustkasten. Ich war nicht in der Lage, mich zu rühren.
    Das Atmen fiel mir ebenfalls nicht leicht, denn eine Pfote stand so, daß sie mir die Luft fast abdrückte.
    Und ich hatte gedacht, mit diesem Tier Freundschaft schließen zu können. Ein Irrtum.
    Vielleicht ein tödlicher.
    Sich jetzt wehren zu wollen, wäre total verkehrt gewesen, also blieb ich still liegen und wartete darauf, was auf mich zukommen würde.
    Da war erst einmal Brenda the cat. Oder Bastet, die Göttin. Es spielte keine Rolle. Beide mußte ich als Feinde ansehen, die meinen Tod wünschten.
    Ich hörte die Schritte.
    Ein Mensch geht nicht so leise wie eine Katze. Brenda war ein Mittelding von beiden, aber sie hatte den schleichenden, lautlosen Gang des Tieres. Aus den Augenwinkeln schielte ich nach links.
    Aus dieser Richtung näherte sich das Verhängnis.
    Die Schritte schleiften über den Boden. Manchmal knisterte ein trockenes Blatt oder knackte ein kleiner Zweig. Ansonsten hörte ich nichts. Keine Stimme, kein Flüstern, keinen Befehl. Meine Gegnerin schien sich ihrer Sache sicher zu sein.
    Und der Riesenkater blieb stehen. Er zuckte überhaupt nicht. Von Sekunde zu Sekunde verstärkte sich der Druck seines Körpers. Seine Beine schienen mich zu durchbohren, und im kalten Feuer seiner Augen schien ich einzutauchen und zu ertrinken.
    Die Schritte verstummten direkt neben meinem Körper. In meine Nase drang ein strenger Geruch. Von wem er stammte, wußte ich nicht. Vielleicht von Bastet, der Katzengöttin.
    Es war unwahrscheinlich, wenn man näher darüber nachdachte.
    Ich hatte Schon des öfteren Sagengestalten kennen gelernt, und diesmal war es wieder eine Göttin, die ich sah.
    Nur war sie mir nicht wohlgesonnen, denn sie wollte ihre Rache vollenden.
    »Auch wenn ich mich gegen den Befehl des großen Gottes Osiris stellte, aber ich kann nicht anders«, erklärte sie mir. »Ich muß dich töten!«
    »Du wagst es, dich gegen Osiris zu stellen?« flüsterte ich. »Bist du nicht dem Größenwahn verfallen?«
    »Ich habe eine Aufgabe zu erledigen«, erklärte sie. »Osiris hat in seinem Reich zu befehlen, ich befehle hier. Ich habe mit ihm gesprochen. Er will deinen Tod nicht, denn du besitzt das Allsehende Auge und bist ein besonderer Mensch, aber als Brenda the cat hatte ich mir geschworen, alle Zeugen zu vernichten, denn meine Aufgabe in dieser Welt ist nicht beendet. Hier habe ich den Anfang gemacht. Ich werde all die töten, die den Katzen Leid angetan haben.«
    Starke Worte. Doch ich traute ihr zu, daß sie sie auch einlöste.
    Und Jason, der Kater, würde

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