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0289 - Das System der blauen Riesen

Titel: 0289 - Das System der blauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Suchflotte entdeckte auf Eyehoe VIII die Korvette und griff sie an. Sie lag auf dem Grund des Meeres. Sie wurde vernichtet."
    Er pausierte abermals, ehe er fortfuhr: „Es gab eine zweite, kleinere Ortung, die von einem Rettungsboot stammen muß.
    Miharos gab Befehl, sie zu ignorieren. Er ist der Meinung, es gäbe einige Überlebende - und die will er haben. Er denkt logisch, der Tefroder. Denn wenn es Überlebende gibt, so haben sie keine andere Wahl, als nach Hoel zu kommen. Miharos hat Anweisung gegeben, sie ungehindert landen zu lassen. Er will sie gefangennehmen."
    Gucky atmete auf.
    „Gott sei Dank! Nun ist wieder alles offen. Vielleicht lebt Redhorse noch und ..."
    „Er lebt!" sagte Tronar überzeugt. „Ein Mann wie Redhorse stirbt nicht so schnell und leicht ..."
    Schi signalisierte: „Kommt, wir zeigen euch den anderen Teil der Stadt ..."
     
    *
     
    Redhorse gönnte sich und seinen Männern eine Rast von zwei Tagen. Das Schicksal der KC-1 und der restlichen Besatzung hatte sie alle erschüttert und einer großen seelischen Belastung ausgesetzt. Redhorse glaubte, unter der Last der Verantwortung zusammenbrechen zu müssen und gab sich alle Schuld an der Katastrophe. Wenn er das vorher gewußt hätte, wäre er lieber mit seiner Mannschaft freiwillig in Gefangenschaft gegangen.
    Er unternahm lange Spaziergänge auf dem einsamen Plateau, um mit sich und seinem Gewissen ins reine zu kommen. Oft saß er stundenlang auf einem Felsblock und sah hinauf in den fremden Himmel. Er dachte an die CREST und die anderen Schiffe. Wo mochten sie jetzt sein? Waren sie den hinter ihnen herrasenden Schockwellen entkommen? War der Andromedanebel zur Ruhe gekommen? Würde er Rhodan jemals wiedersehen? Viele Fragen, und keine einzige Antwort.
    Quer über das Plateau kam eine Gestalt auf ihn zu. Sie trug den Schutzanzug, aber der Helm war geöffnet. Redhorse erkannte Captain Vita, der sich etwas zögernd näherte. Er winkte ihm zu, und der Offizier setzte sich neben ihn auf einen Stein.
    „Morgen starten wir nach Hoel", sagte Redhorse.
    Vita nickte.
    „Es wird auch Zeit. Das untätige Warten ist unerträglich. Es beruhigt die Nerven nicht. Im Gegenteil."
    „Vielleicht war es aber taktisch richtig, zu warten."
    „Wegen der Tefroder? Wieso?"
    „Überlegen Sie nur, Captain: Die Tefroder haben die Korvette gefunden und vernichtet. Sie haben aber auch unser Beiboot geortet und verfolgt. Sie wissen also, daß es uns gilt - trotzdem haben sie die Suchaktion abgebrochen. Das kann doch nur bedeuten, daß sie unsere Absicht erraten. Wir haben ja auch keine andere Wahl - und die Tefroder wissen das. Sie wollen uns lebendig, und sie brauchen nur zu warten, bis wir auf Hoel landen.
    Dann haben sie uns."
    Captain Vita nickte langsam.
    „So könnte es sein, Sir. Jetzt habe ich endlich die Erklärung für das Verhalten der Tefroder. Natürlich, das ist es. Sie wollen uns eine Falle stellen, und diese Falle steht auf Hoel. Wollen wir Verbindung zu Gucky und den Zwillingen aufnehmen?"
    „Vielleicht wissen die Tefroder noch nichts von ihnen, und wir würden sie nur verraten. Aber ein Lebenszeichen sollen sie bekommen, sobald es soweit ist. Vielleicht machen sie sich Sorgen."
    Sie schwiegen eine Weile, und jeder hing seinen Gedanken nach. Die blauen Sonnen sanken dem Horizont entgegen. Um sie herum war Stille. Eyehoe VIII hatte noch kein eigenes Leben entwickelt, bis auf die Vegetation. Eines Tages würde es auch hier Leben geben, und dann war es vorbei mit der Ruhe und dem Frieden.
    „Ich habe Angst", sagte Captain Vita plötzlich mit belegter Stimme. „Ich habe noch nie in meinem Leben solche Angst gehabt wie jetzt."
    „Ich habe auch Angst", gestand Redhorse. „Es ist bestimmt keine Schande in unserer Lage. In der Sekunde der Entscheidung werden wir alle keine Angst mehr haben, Captain, aber die Zeit vorher, das Warten und das Denken - das alles ist schlimmer als das Handeln. Morgen werden wir alles vergessen haben."
    „Die Toten kann ich nie vergessen, Sir."
    Redhorse sah, wie die erste Sonne ins Meer tauchte.
    „Natürlich nicht. Das meinte ich auch nicht. Die Angst werden wir vergessen haben, und den Gedanken, in eine vorbereitete Falle zu fliegen. Aber gerade die Tatsache, daß wir um diese Falle wissen, weil wir genauso logisch denken wie der Gegner, macht sie nur halb so gefährlich. Wir werden den Zwillingen und Gucky eine kurze Information senden, in Klartext, aber nur ihnen verständlich.
    Vielleicht können sie etwas für

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