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0289 - Das System der blauen Riesen

Titel: 0289 - Das System der blauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewußt, daß man freiwillig darauf verzichtete? oder gab es andere Gründe? Vita schien Redhorses Gedanken erraten zu haben. Er sagte.
    „Die Sonneningenieure, das wissen wir, sind friedfertige und relativ harmlose Wesen. Sie wurden entsetzt sein, wenn die Tefroder uns angriffen. Sie würden vielleicht in Zukunft Schwierigkeiten bereiten. Das aber will dieser Centerkommandant vermeiden. Darum die Rücksichtnahme."
    „Möglich", stimmte Redhorse zu. Er ließ das Beiboot dicht über die bewohnte Stadt gleiten und steuerte das unbewohnte Gebiet an. „Sieht ziemlich unangenehm dort unten aus. Die Städte müssen von der Außenwelt hermetisch abgeriegelt und mit Klimaanlagen versehen sein, damit die Tefroder es darin aushalten. Ich wette, auf Hoel gibt es keinen Tropfen Wasser."
    Es war eine Wüste, wie es sie auf der Erde nicht gab. Der kahle Felsen war nur an wenigen Stellen mit einer Sandschicht bedeckt.
    In weiten und flachen Tälern schimmerten Seen, aber ihre Oberfläche war merkwürdig starr und unbeweglich, und sie blinkte wie Silber - oder wie flüssiges Blei. Keine Spur von Vegetation oder Leben. Es war eine Landschaft, öder als auf Luna und schrecklicher als auf Merkur.
    „Und da wollen wir landen?" erkundigte sich Vita entsetzt.
    „Wir haben die Schutzanzüge mit Temperaturregler", sagte Redhorse. „Auch außerhalb des Schiffes kann uns nichts passieren, wenn wir vorsichtig sind. Das Gelände ist zerklüftet, so daß wir uns gut verstecken können. Mit Raumschiffen können uns die Tefroder da schlecht jagen. Und sicher können die Sonneningenieure uns besser helfen, als wenn wir auf dem Raumhafen niedergegangen wären."
    Auf dem Orterschirm war zu erkennen, daß hoch oben über Hoel ein Wachkreuzer stand. Er würde die Position des terranischen Beibootes ständig an die Tefroderzentrale weiterleiten. Man würde es nicht aus den Augen verlieren. In einer engen Schlucht, zweihundert Kilometer vom Raumhafen entfernt, landete Redhorse. Als der Antrieb verstummte, lehnte er sich zurück und schloß die Augen für einige Sekunden. Vor ihnen lag die Hölle - im wahrsten Sinne des Wortes. Aber diese Hölle war immer noch besser als der Tod.
    Als sie aus dem Boot stiegen, dauerte es einige Augenblicke, bis die Kühlanlage die mörderische Hitze kompensierte und in den Anzügen erträgliche Temperaturen schuf. Felsen und Sand flimmerten und verschlechterten die Sicht. Dauernd standen Luftspiegelungen über dem Horizont und machten die Orientierung zu einem nahezu unlösbaren Problem.
    Redhorse gab seine Anweisungen in sparsamer Form über die Funkgeräte. Wegen einer Ortung durch die Tefroder nachte er sich keine Sorgen; die wußten ohnehin, wo sie waren. Und sie warteten sicher auf die beste Gelegenheit, sie endlich gefangenzunehmen.
    Als sie eine Stunde marschiert waren und in einem Talkessel Rast machten, schien diese Gelegenheit endlich gekommen zu sein. Über den Hügelkämmen tauchten schwere Gleiter auf näherten sich dem Talkessel und landeten in sicherer Entfernung.
    Männer in Schutzanzügen stiegen aus, bewaffnet und mit unbekannten Geräten ausgerüstet. Sie verteilten sich und achteten darauf, immer in Deckung zu bleiben. Aber sie kamen unaufhaltsam näher.
    Redhorse fühlte die Entscheidung nahen. Es stand außer Zweifel, daß man sie lebend wollte. Aber das war nur ein geringer Trost. Wenn die Tefroder alles wußten, was sie wissen wollten, würden sie keine Minute zögern, die gefährlichen Terraner zu liquidieren.
    Redhorse schaltete seinen Sender auf größte Lautstarke.
    „Gucky, Tronar, Rakal! Es wird höchste Zeit!"
    Diesmal war es ihm egal, ob die Tefroder informiert wurden oder nicht. Vielleicht versuchte Gucky auch sie zu orten, konnte es aber nicht, weil entsprechende Funkzeichen ausblieben.
    „Dort ist eine kleine Senke", sagte Vita. „Sie ließe sich gut verteidigen."
    Mitten in dem Talkessel war eine Art Krater, nicht sehr groß, aber mit hohen ausgezackten Rändern. Die sieben Männer liefen dorthin und nahmen Deckung. Der erste Tefroder betrat soeben das Tal und deutete in seine Mitte - dorthin, wo der Krater lag.
    Der Angriff begann.
     
    *
     
    Als Gucky und die Zwillinge den Notruf Redhorses auffingen, besichtigten sie gerade das Schwimmbad der Sonneningenieure.
    Es war eine riesige Halle unmittelbar unter der Oberfläche, und das Becken schien natürlichen Ursprungs zu sein. Alles bestand aus nacktem Fels und Urgestein, denn nichts hielt der hohen Temperatur besser stand. Der

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