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0289 - Das System der blauen Riesen

Titel: 0289 - Das System der blauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns tun."
    Captain Helmut Vita stand auf und reckte sich.
    „Ich weiß nicht", sagte er, und seine Stimme klang viel zuversichtlicher als noch vor ein paar Minuten. „Aber ich glaube plötzlich daran, daß noch alles gut wird. Machen das Ihre Worte, Sir?"
    Redhorse war auch aufgestanden. Er legte seine Hand auf den Arm des Offiziers.
    „Nein, es liegt nur daran, daß die Wartezeit vorbei ist. In diesem Augenblick nämlich haben wir zu handeln begonnen ... Kommen Sie, wir gehen zum Schiff zurück. Einige Stunden Schlaf werden uns guttun."
     
    *
     
    Noch bevor die Sonnen aufgingen, startete das Beiboot. Es schoß hinauf in den hellblauen Himmel, beschleunigte mit Höchstwerten und nahm Kurs auf den unsichtbaren Schwerpunkt des Systems. Um diesen Punkt kreisten nicht nur die drei Sonnen, sondern auch ihre elf Planeten.
    Zwischen den Bahnen des dritten und zweiten Planeten passierten sie zwei Sonnen, und von nun an gab es keine Nacht mehr, durch welche Luke des Beibootes man auch sah. Redhorse und Björnsen saßen vor dem Funkgerät, während Vita die Steuerkontrollen übernommen hatte.
    Björsen schaltete auf Senden.
    Redhorse sagte: „Hier spricht Cheyenne und sechs Krieger. Mayday für Hoel. Ich wiederhole Mayday für Hoel. Zwei Stunden bis Mayday. Ende."
    Björnsen schaltete ab.
    „Sie glauben, das genügt?"
    „Senden Sie den Spruch in einer Stunde noch einmal und ändern Sie die Zeitangabe entsprechend. Sicher genügt das. Sie wissen, daß wir in zwei Stunden landen und Hilfe benötigen. Und sie wissen, daß ich lebe und sechs Mann dazu. Wenn sie können, werden sie etwas unternehmen ..."
    „Ortungen, Sir", sagte der Mann am Ortergerät. „Zwölf Wachkreuzer der Tefroder. Sie schneiden unseren Kurs."
    Redhorse ging zu ihm und sah auf die Schirme. Er studierte einige Minuten die zwölf hellen Punkte, dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
    „Es ist noch nicht die Entscheidung. Sie müßten uns längst gesehen haben aber sie ignorieren uns. Sie haben also Befehl, uns passieren und vielleicht sogar landen zu lassen. Behalten Sie Kurs und Geschwindigkeit bei, Captain" Vita nickte.
    Die zwölf Tefroder passierten das Beiboot in einer Entfernung von weniger als zehntausend Kilometern und flogen auf ihrem alten Kurs weiter. Bald verschwanden sie aus dem Ortungsbereich, als sie in den Linearraum gingen.
    „Scheint wieder alles in Ordnung zu sein", stellte Redhorse fest.
    „Sonst erginge es ihnen wie der KC-1 oder Kommandant Gerlachos. Wird also Zeit, daß wir uns ein Schiff besorgen."
    „Vielleicht wollten sie uns das nur zeigen", murmelte Vita.
    Der Planet der Sonneningenieure rückte auf den Bildschirm. Als Redhorse die quadratischen Städte sah, zog er die Augenbrauen hoch. Er hatte nur Wüste erwartet. Hatten die Sonnentechniker ihn angelogen? Vita drosselte die Geschwindigkeit, und bald waren auf den Vergrößerungsschirmen Einzelheiten zu erkennen. Die Städte waren zum Teil unbewohnt. Auf den Verbindungsstraßen gab es keinen Verkehr. Leben zeigte sich erst dort, wo auch der oberirdische Raumhafen deutlich zu erkennen war. Auf ihm standen nur Schiffe der Tefroder.
    Kleinere Wacheinheiten näherten sich dem Beiboot, ohne es anzugreifen. Aber sie bildeten eine Formation, die ihre Aufgabe nur zu deutlich verriet. Sie wollten das Beiboot unbeschädigt zur Landung zwingen.
    Redhorse nahm Vitas Platz ein.
    „Kümmern Sie sich um die Abwehr, Captain. Der Schutzschirm ist eingeschaltet, viel kann uns vorerst nicht passieren. Schießen Sie auf jedes Schiff, das den Sicherheitsabstand überschreitet. Wir wollen versuchen, in der Wüste zwischen Raumhafen und Nachbarstadt zu landen. Wenn Gucky überhaupt helfen kann, kann er es dort am besten."
    Vita nahm hinter den Waffenkontrollen Platz und schaltete die sechs Zielbildschirme ein. Mit einem Blick konnte er so die ganze Umgebung des Beibootes überwachen. Zwei der Tefroder waren gefährlich nahe gekommen. Es wurde Zeit, ihnen einen Denkzettel zu verabreichen.
    Vita visierte das nächste der beiden Schiffe an und schickte ihm einen Energiestrahl entgegen, der zwar keinen Schaden anrichtete, aber als Warnung genügte. Die beiden Verfolger zogen sich um einige hundert Kilometer zurück.
    Redhorse erwartete das Eingreifen der Bodenkontrollen, aber nichts dergleichen geschah. Hoel mußte ein wichtiger Stützpunkt der Tefroder sein und über entsprechende Sicherungen verfügen.
    Warum wurden sie nicht eingesetzt? War man sich der eigenen Überlegenheit so

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