0289 - Das System der blauen Riesen
er dauernd die Farbe änderte, womit er seine Empörung und seinen Schmerz ausdrücken wollte. Mo leuchtete noch farbenprächtiger, verhielt sich aber schweigsam.
Gucky übersetzte schnell, damit Redhorse unterrichtet war, dann sagte er zu Schi: „Gibt es eine Möglichkeit, die Gefangenen zu befreien? Werdet ihr uns nun helfen?"
„Wir können euch nicht mehr helfen als bisher. Unsere Gesetze verbieten es. Niemals dürfen wir die Anlagen der Tefroder betreten, wenn wir nicht darum von ihnen gebeten werden."
„Aber sie haben euch doch angegriffen und viele von euch getötet. Dürft ihr euch nicht verteidigen?"
„Wir werden nicht mehr für sie arbeiten, das ist alles."
Bei jeder anderen Gelegenheit hätte Gucky jetzt allen Grund gehabt, froh und glücklich zu sein. Wenn die Sonneningenieure sich weigerten, weiterhin für die Meister zu arbeiten, würde es nie mehr einen Transmitter im Andromedanebel geben. Die kleinen Energiewesen waren die einzigen, die einen solchen Transmitter bauen und Sonnen in neue Bahnen bringen konnten. Wenn die Meister und Tefroder sie als Verbündete verloren, war der hohe Einsatz nicht ganz umsonst gewesen.
„Die Tefroder werden die Gefangenen töten", sagte Gucky.
Schi war anderer Meinung.
„Nein, sie haben sich alle Mühe gegeben, sie lebendig zu fassen.
Also wollen sie auch nicht ihren Tod. Und wir können nicht unsere eigenen Gesetze brechen, die seit Jahrzehntausenden bestehen.
Wir haben euch Schutz und Gastfreundschaft gewährt - mehr können wir nicht tun."
Gucky wußte, wie sinnlos jeder weitere Versuch war. Er mußte mit dem bisher Erreichten zufrieden sein. Und er mußte froh sein, wenn er und Redhorse sich hier unten verstecken konnten.
„Gibt es eine Funkstation, von der aus man eine Bildverbindung zu den Tefrodern erhalten kann?" fragte er.
„Wir brauchen eine solche Verbindung nicht, aber es gibt eine verlassene in der Oberstadt. Sie wird nicht mehr benutzt, auch von den Tefrodern nicht. Warum?"
„Weil wir mit den Tefrodern sprechen wollen, um ihnen ein Ultimatum zu stellen."
„Ihr wollt ein Ultimatum stellen?" Schi signalisierte höchstes Erstaunen. „Können da nicht die Tefroder viel eher eins stellen?"
„Das Risiko müssen wir auf uns nehmen, Schi. Außerdem wollen wir mit einer Verbindung noch einen anderen Zweck erreichen, aber das erkläre ich dir später. Es ist zu kompliziert."
„Ich werde euch die Station zeigen", versprach Schi.
*
Der Centerkommandant betrachtete seine Gefangenen voller Genugtuung.
Der Raum war klimatisiert und machte Schutzanzüge nicht mehr notwendig. Die Terraner hatten die Temperaturregler ausgeschaltet und die Helme geöffnet. Miharos war sich seiner Sache so sicher, daß er darauf verzichtete, ihnen die Anzüge abzunehmen.
„Nur ein Terraner ist entkommen", sagte er über Translator, „aber unsere Suchkommandos werden auch ihn noch finden. Wenn ihr alle meine Fragen beantwortet, geschieht euch nichts. Antwortet ihr nicht, werde ich euch exekutieren lassen. Einen nach dem anderen."
Captain Vita sah sich vor die schwierige Aufgabe gestellt, Major Redhorse zu vertreten und damit die Verantwortung für das zu übernehmen, was noch geschah - oder nicht geschah.
„Soweit wir damit die Sicherheit unserer Rasse nicht gefährden, werden wir antworten", sagte er. „Aber ihr solltet uns eine Ruhepause gönnen. Wir sind erschöpft und hungrig. Mit sattem Magen plaudert es sich besser."
Miharos lächelte kalt.
„Ihr werdet dann zu essen bekommen, wenn ich es für richtig halte. Wir haben das kleine Schiff auf dem achten Planeten vernichtet. Wo ist das Mutterschiff? Oder wollt ihr mir weismachen, es gäbe kein Mutterschiff?"
„Wir wissen selbst nicht, wo es ist", gab Vita wahrheitsgemäß Auskunft. „Wir erhielten einen Sonderauftrag und verloren jede Verbindung mit dem Mutterschiff. Es brachte sich vor den kosmischen Schockwellen in Sicherheit. Vielleicht hat es die verbotene Zone bereits verlassen. „ „Die Schockwellen und die Entstehung neuer Novasterne habt ihr euch selbst zuzuschreiben. Ihr habt den Sonnentransmitter zerstört. Das ist ein todeswürdiges Verbrechen. Ihr könnt aber euer Leben retten, wenn ihr uns alles sagt. Und ich will wissen, was ihr für die Zukunft plant. Die Meister der Insel wollen es wissen."
„Wir sind die Besatzung eines kleinen Schiffes und hatten den Auftrag, die Verbindung zu den Sonneningenieuren herzustellen.
Was für die Zukunft geplant wird, wissen wir auch
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