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0289 - In der Hölle verschollen

0289 - In der Hölle verschollen

Titel: 0289 - In der Hölle verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinter diesen Flügelschlägen steckte.
    Ich robbte aus der unmittelbaren Gefahrenzone und erlebte den Tod der Blutbestie.
    Zwei geweihte Silberkugeln und ein harter Stich mit dem ebenfalls geweihten Silberdolch hatten die Existenz dieses Monstrums zerstört.
    Es blutete aus. All die Lebensflüssigkeit, die es getrunken hatte, drang aus den Wunden und benetzte den Steinboden, in dem ich plötzlich ein Muster sah.
    Risse!
    Gefährlich groß, so breit, daß man darin verschwinden konnte, und ich wurde durch Sheilas wütende Schreie abgelenkt.
    Sie stand auf einem schwankenden Etwas. Als ich sie sah, vergaß ich Bill und auch meine eigene Situation, denn ich erlebte ein Phänomen der Hölle.
    Ein Großteil des Untergrundes, schon als kleines Plateau oder Platte zu bezeichnen, war von dem anderen abgespalten worden.
    Der Riesenstein trieb dahin, wurde von Dämpfen umwölkt, die aus der Tiefe stiegen und einer hellroten, glühenden Lava entstammten, die wie in einem heißen Kessel kochte.
    Die Plattform war belegt.
    Drei Personen sah ich dort.
    Der Teufel stand am Rand und schickte uns sein höllisches Gelächter entgegen. Er hatte seinen rechten Arm zur Seite hin ausgestreckt, und gegen ihn preßte sich Sheila.
    An seiner linken Seite stand der Golem.
    Groß, wuchtig, drohend und unheimlich. Ein gigantischer Koloß mit einer äußeren Hülle aus Stahl, ein Angstmacher, wie man ihn sich furchteinflößender nicht vorstellen konnte.
    So trieben sie auf der heißen Lava immer weiter von uns weg, und noch zwei Gestalten erschienen aus dem Nichts.
    Jane Collins und Wikka!
    Die Detektivin hatte sich der Teufel als erste geholt. Nun war es ihm auch gelungen, Sheila an sich zu ketten, und einem kleinen Kind die Mutter zu entreißen.
    War sie auch für alle Zeiten verloren? Im Moment sah es so aus.
    Ich erstickte fast an meiner eigenen Wut und Hilflosigkeit. Was ich hier erlebte, konnte ich kaum verkraften, und ich hätte mir jetzt gewünscht, unsichtbar zu sein und mich auf die treibende Scholle hinteleportieren zu können, aber das war nicht möglich.
    Ich mußte mich um Bill kümmern.
    Sein verzweifelter Ruf erreichte nicht seine Frau, sondern meine Ohren. »Sheila…«
    Sie war ihm entrissen worden. Bill hing in seinen Fesseln, den Oberkörper vorgebeugt, schwach, elend, fast erledigt, denn aus der Wunde an seiner rechten Hüfte rann ein dünner Blutfaden und wurde von der Kleidung aufgesaugt.
    Tränen sickerten aus seinen Augen, er bewegte noch einmal die Lippen, diesmal konnte er nicht einmal den Namen seiner Frau aussprechen, die allmählich vom Dunkel einer grausamen Dimension verschluckt wurde, so daß sie unseren Blicken vollends entschwand.
    In diesem Teil der Vorhölle, aber bebte die Erde weiter. Gewaltige Stöße schüttelten den Untergrund durch. Für mich ein Alarmsignal.
    Zudem sah ich, daß sich zwischen mir und Bill ein Graben geöffnet hatte.
    Mit einem gewaltigen Satz übersprang ich ihn, erreichte den Reporter und schrie ihm Durchhalteparolen ins Ohr.
    Hoffentlich packte Bill es.
    Im ersten Moment kam ich mit den verdammten Stahlklammern nicht zurecht. Bis ich den Bogen raushatte, vergingen abermals kostbare Sekunden, und der Graben hinter mir verbreiterte sich.
    Dann war Bill frei.
    Er kippte und wäre voll aufs Gesicht geklatscht, hätte ich ihn nicht aufgefangen. Ich stellte mich so hin, daß er über meine Schulter fallen konnte.
    So hielt ich ihn fest.
    Um dieser Dimension zu entfliehen, brauchte ich den Kelch des Feuers. Er aber lag jenseits des Spalts, aus dem plötzlich grüne Klauen krochen, die echsenköpfigen Monstren gehörten und nach uns greifen wollten. Noch waren sie nicht so hoch, als daß sie uns erwischt hätten.
    Ich lief einen Schritt, hörte Bill stöhnen und spürte auch sein Gewicht. Dann sprang ich.
    Selten in meinem Leben hatte ich soviel Kraft in einen Sprung gelegt. Ich mußte nicht nur mich, sondern auch meinen Freund über den Spalt hinwegkatapultieren.
    Für eine schrecklich lange Sekunde hatte ich Angst, es nicht zu schaffen, doch mit dem Mute der Verzweiflung gelang es mir, die andere Seite zu erreichen.
    Dort sackte ich zusammen. Das Gewicht meines Freundes drückte mich zu Boden, und es gelang mir, mit den Fingerspitzen den Kelch zu erreichen und an mich heranzuziehen.
    Kaum hatte ich es geschafft, als ein donnerndes Krachen ertönte.
    Die Steinsäule, an die Bill gefesselt gewesen war, brach vor unseren Augen zusammen.
    Sie fiel krachend ineinander, Staub wölkte auf,

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