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0289 - In der Hölle verschollen

0289 - In der Hölle verschollen

Titel: 0289 - In der Hölle verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuckte zusammen. Etwas klatschte dicht neben seinem Kopf gegen die Säule. Steinstaub sprühte gegen seine Stirn und drang auch in die Augen.
    »Beim drittenmal ziele ich besser!« versprach Sheila und taumelte auf dem schwankenden Boden näher.
    »Dazu kommt es nicht mehr!« brüllte eine andere Stimme dagegen.
    Sie gehörte John Sinclair!
    ***
    Ich hatte den Tunnel geschafft und gesehen, was in diesem Verlies geschah. Ich wußte auch, daß Sheila auf ihren gefesselten Mann geschossen hatte und es abermals tun wollte. Das mußte ich verhindern.
    Unter allen Umständen!
    Sie hörte meine Stimme, sie schaute zu mir, und ihr Gesicht verzerrte sich voller Haß.
    »Weg mit der Pistole!«
    »Nein!«
    Sheila drehte durch. Sie schoß wieder. Diesmal nicht auf Bill, sondern auf mich.
    Schon bei meinem Befehl war ich zu Boden gegangen, weil ich mit ähnlichem gerechnet hatte. Die Kugel war halbhoch gezielt, jetzt jaulte sie über mich hinweg und prallte irgendwo gegen die Wand.
    Ich feuerte zurück.
    Dabei hatte ich Angst, daß mich wieder ein Erdstoß erwischte und ich die Kugel verriß.
    Endlich hatte ich mal Glück. Dicht vor Sheilas Fußspitzen hämmerte es in den Boden, wurde von ihr bemerkt, und mit einem entsetzten Ausdruck im Gesicht sprang sie zurück.
    Das hatte ich erreichen wollen.
    »John!« vernahm ich Bills verzweifelten Ruf. Leider konnte ich mich um ihn nicht kümmern, denn die letzte Blutbestie hatte mich ebenfalls entdeckt. Während sich Sheila weiter zurückzog, trieb sie das Monstrum an. »Pack ihn, pack ihn und vernichte ihn!« Sie befand sich in einem Rausch und fuchtelte mit der Beutewaffe herum.
    Ich konnte nicht zu ihr, denn in den Raum zwischen ihr und mir stieß das Monstrum herab.
    Die gorillaähnliche Blutbestie wollte mich mit ihren überlangen Armen packen. Eigentlich hätte ich noch die Zeit gehabt, wegzutauchen, doch ich wartete zu lange und vergaß dabei das Beben der Erde.
    Ein Stoß ließ die Wände wackeln, den Boden vibrieren, und diese Vibration erfaßte auch mich. Sie schleuderte mich zur Seite, und ich hatte kaum den Boden berührt, als die Blutbestie plötzlich über mir war und mit ihren langen Armen zugriff.
    Klauen krallten sich in meiner Kleidung fest. Sie zerrten und rissen mich in die Höhe. Bevor ich mich versah, schwebte ich bereits über dem Boden.
    Den Kelch hatte ich nicht mehr halten können. Ich sah auch nicht, wo er hinrollte, sondern nur noch die Fratze, die sich gefährlich meinem Gesicht näherte und zubeißen wollte.
    Zähne wie Lanzenstücke wollten in meinen Hals schlagen. Ich schoß zweimal. Dabei hatte ich die Mündung gegen das dicke Fell der Blutbestie gepreßt, die Einschläge der Kugeln schüttelten das Biest durch, töteten es leider nicht.
    Mit der anderen Hand zog ich den Dolch, während die auf- und niederschwingenden Flügel große Schatten über mich warfen. Den Kopf der Bestie sah ich nicht mehr so dicht vor mir. Auch das Maul war weiter zugeklappt. Zwischen den Zähnen drang ein widerlich stinkender, beißender Qualm hervor, der mein Gesicht streifte, sich schmerzhaft in meine Augen setzte und ein genaues Sehen unmöglich machte.
    Ich stieß mit dem Silberdolch zu.
    Die Klinge drang in den Körper, wühlte sich tief hinein, und ich zog sie noch hoch.
    Das Monstrum sackte ab.
    Es war ein schneller Fall. Er erschreckte mich, ich bekam Angst, daß ich mit dem Kopf zuerst auf den Boden schlagen würde, doch die Gefahr war Sekunden später nicht mehr gegeben, denn die Blutbestie konnte sich wieder fangen und sich auch in die Höhe schwingen.
    Ich gab dennoch nicht auf.
    Das Fauchen hörte ich dicht neben meinem Kopf. Die Krallen hielten mich wie Klammern fest, das Gebiß mit den Blutzähnen blitzte, und immer wieder wollte das Monstrum zubeißen.
    Das Wesen war mit Blut gefüllt, denn aus den Wunden rannen lange Ströme der roten Flüssigkeit und schwächten es auch, so daß es mir gelang, dem zuschnappenden Gebiß zu entgehen und ebenfalls zuzustoßen.
    Diesmal ins Gesicht.
    Was genau geschah, konnte ich nicht erkennen, denn ein Schwall der roten Flüssigkeit übergoß mich. Ich hatte die Augen geschlossen, merkte aber, daß wir abwärtsglitten.
    Der Aufprall war nicht zu vermeiden.
    Nicht sehr heftig und knochenverstauchend, dennoch schleuderte mich die Kraft zur Seite, und die Klauen rutschten ab. Bevor ich mich fangen konnte, bekam ich noch einen Schlag der Schwingen mit. Eine Kante rutschte an meiner Schulter entlang, und ich merkte, wieviel Kraft

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