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0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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allein in die Tiefe! Und niemand hatte eine Chance, ihn wieder aufzufangen…
    Niemand, der sich nicht unter Wasser bewegen konnte Von einem Moment zum anderen verlor der verhaßte Feind Zamorra an Bedeutung. Der Machtkristall war wichtiger. Wenn sie in an sich nahm konnte sie lernen, ihn zu benutzen…
    Zamorra konnte sie immer noch später töten. Er war ohnehin verloren. Achtlos ließ Kassandra das Amulett fallen und zog sich zurück. Sie verließ das Wrack, glitt nach »draußen« und peilte den Machtkristall an, der erstaunlich rasch in die Tiefe sank.
    Ihre Gedankenbefehle peitschten und erreichten die beiden Riesenkraken, die sie zu dem Schiff der Feinde geschickt hatte, es zu verderben. Auch das war jetzt unwichtig. Die Kraken erhielten den Befehl, den Kristall zu bergen und zu ihr zu bringen.
    Oh, sie war vorsichtig, trotz ihres verwirrten Geistes, den Hekate zerstört hatte. Der Wahnsinn Kassandras besaß Methode. Und sie ging kein Risiko ein.
    Damals hatte es geheißen, niemand, der nicht für diesen Kristall bestimmt sei, könne ihn auch nur berühren.
    Dieser Zamorra hatte es gekonnt, geschützt durch sein Amulett, weil die beiden unterschiedlichen Energien sich gegenseitig neutralisierten. Das war damals gewesen. Kassandra ahnte, daß sehr viel Zeit vergangen war. Nein, sie ahnte es nicht nur, sie wußte es aus den Gedanken des Untoten Stavros. Vielleicht hatte auch der Kristall eine Änderung mitgemacht. Vielleicht konnte sie ihn berühren.
    Und vielleicht konnte sie sogar lernen, ihn zu benutzen. Vielleicht wirkte noch etwas von Hekates Macht in ihr… vom dämonischen Götter-Kollektiv, das sich in Hekate vereint hatte… und mit dieser geballten Kraft mochte es vielleicht sein…
    Vielleicht auch inzwischen aus ihrer eigenen Kraft heraus… denn sie wurde immer noch stärker. Das, was jahrtausendelang in ihr geschlummert und Zeit genug gehabt hatte, sich zu entwickeln, erwachte immer noch, wurde stärker und mächtiger.
    Aber - Kassandra war eben auch vorsichtig.
    Deshalb würden die Riesenkraken die ersten sein, die den Machtkristall berührten. Wenn sie starben, war das kein großer Verlust.
    Kassandra selbst hing an ihrer Existenz, die längst nicht mehr menschlich war. Sie wollte überleben! Sie wollte Troja wieder aufbauen und ein gewaltiges Reich errichten. Ein Reich für sie - und für die Götter der Antike…
    ***
    Entsetzen und Todesangst sprangen Zamorra an, als ihm das Amulett entrissen wurde und das ihn umgebende Schutzfeld förmlich dahinschmolz. Die Zeit schien sich plötzlich zur Ewigkeit zu dehnen. Wuchs der Druck nicht schon, der ihn hier unten zerpressen würde, ihm die Blutgefäße platzen ließ…
    Er warf sich vorwärts, hielt die Luft an, weil eine weitere Luftversorgung ja nun nicht mehr gewährleistet war. Er wußte, daß der Tod schnell kommen würde - aber er wollte doch nicht sterben!
    Nicht so, so einsam in der Tiefe!
    Wo ist das Amulett ? schrien seine Gedanken in der Finsternis. Ich muß es haben!
    Er konnte es nicht mehr rufen so wie einst. Es kam nicht mehr auf Gedankenbefehl von selbst über größere Entfernungen und durch feste Wände zu ihm - schon lange nicht mehr. Er selbst hatte damals diese fantastische Möglichkeit blockiert, um Leonardo deMontagne hereinzulegen, der Merlins Stern in seinen Klauen hielt. Vielleicht würde er den Ruf sich eines Tages wieder erarbeiten können wie alles andere, was er sich mühsam wieder erkämpfen mußte. Wenn er bis dahin noch lebte…
    Aber danach sah es gerade jetzt nicht aus!
    Blindlings hatte er sich vorwärts geworfen, dorthin, wo er Kassandra ahnte. Er stürzte langsam, versuchte sich zu fangen und stieß mit dem Knie gegen etwas, das nach unten glitt.
    Merlins Stern!
    Hastig wollte er sich bücken, danach greifen, überkugelte sich im Wasser fast wie ein Astronaut im schwerelosen Weltraum und verfehlte die Silberscheibe. Schon spürte er den Wasserdruck stärker. Der Schutzfilm zerrann, zerflatterte immer schneller… da hatte er das Amulett zwischen zwei Fingern!
    Griff mit der anderen Hand nach, hielt es fest und preßte es sich gegen die Brust.
    Der Schutzfilm kam wieder, baute sich wieder auf, umgab ihn grünlich schimmernd. Tief atmete Zamorra auf. Erleichterung wollte ihn erfüllen, aber irgendwo mußte Kassandra noch sein.
    Das Amulett zeigte sie ihm nicht. Es wurde nicht wieder zur Lichtquelle, die ihm eine Lampe ersetzte. Es schützte ihn nur noch vor den Umwelteinflüssen. Und der magische Schirm flackerte

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