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0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dhyarra, nicht dem Artgenossen.
    Sie erreichten die ehemalige Seherin gleichzeitig.
    Der fündig gewordene Krake lieferte den Dhyarra-Kristall gehorsam ab. Vor Kassandra sank er auf eine Steinplatte nieder. Kassandra musterte den Kraken. Er war unverletzt, hatte die Berührung des Dhyarras unbeschadet überstanden. Das gab ihr selbst Mut. Vorsichtig streckte sie die Hand aus.
    Mit den Fingerspitzen berührte sie den Dhyarra. Aber nichts geschah. Da wurde sie mutiger und umschloß ihn fest mit der gesamten Hand.
    Sie konnte ihn berühren.
    Triumphierend hielt sie ihn fest. Es war geschafft! Jetzt waren alle ihre Gegner verloren. Die einzige Waffe, die Kassandra gefährlich werden konnte, war in ihren Besitz übergegangen! Jetzt konnte nichts mehr schiefgehen.
    Der ehemalige Kristallbesitzer würde diesen nie wiedersehen.
    Kassandra stieß einen triumphierenden Unterwasserschrei aus.
    Jetzt konnte sie Troja wieder aufbauen!
    Den Dhyarra zu benutzen, wagte sie nicht. Sie wollte nicht zu viel riskieren. Sie fühlte sich noch nicht stark genug. Sie beschloß, erst Sicherungen einzubauen, magische Sperren, die die zerstörerische Kraft des Kristalls von ihrem Geist fernhalten mußten, falls der Dhyarra noch zu stark für sie war. Aber das hatte Zeit.
    Kassandra ließ den Dhyarra in den Taschenfalten ihres zerlumpten Gewandes verschwinden. Dort lag er sicher. Sie befahl den beiden Kraken. Einer ringelte einen Fangarm behutsam um sie, hielt sie fest und begann dann zu schwimmen. Fort von hier, von dem Wrack, dem Land entgegen.
    Nach Troja!
    Es war Zeit, an die Oberfläche der Erde zurückzukehren.
    Mit dem anderen Kraken tat sie etwas anderes. Sie lud ihn mit magischer Energie auf. Schier unerschöpflich kam ihr ihre Kraft vor, die ihr aus dem Nichts zu erwachsen schien. Der aufgeladene Krake stieg wieder in die Höhe empor, nahm Kurs auf das Schiff der Feinde.
    Es würde nicht mehr lange existieren.
    Oben über dem Wasser begann ganz langsam die Dämmerung.
    Und damit würden auch die beiden Untoten, die Sklaven, bald wieder beweglich werden, den Gesetzen der Nacht gehorchend…
    ***
    »Ich habe einen Fischer in der Phase«, sagte Ted Ewigk, als Zamorra an Bord gekommen war. »Er läuft aus und holt uns ab. Füll schon mal vorsichtshalber einen Scheck aus, Zamorra. Denn das Abschleppen kostet ihn auch Treibstoff und dürfte kaum mit reiner Menschenfreundlichkeit zu vergelten sein.«
    Zamorra nickte.
    Nicole schnipste mit den Fingern. »Wenn man bedenkt, vor welchen Ungeheuern wir die Leute befreien werden, sollten sie eigentlich…«
    Zamorra winkte ab und sah sich an Deck um. »Hier sieht's ja aus, als ob Agamemnons Kriegsheer dreimal über die SAMOS hinweggestürmt sei.«
    Sie berichteten sich gegenseitig, was sie erlebt hatten. Nicole schluckte, als sie erfuhr, wie nah Zamorra dem Tode gewesen war. »Warum hast du mir nichts davon gesagt?« fuhr sie Ted an.
    »Wäre dadurch etwas anders geworden?« konterte der Reporter schulterzuckend. »Helfen konnte von uns ohnehin niemand. Wir hatten bekanntlich selbst genug um die Ohren.«
    Nicole verzog das Gesicht. »Aber vielleicht wäre eine Menge anders abgelaufen…«
    »Vielleicht, wenn und aber«, wehrte jetzt Zamorra ab. »Fest steht: mit der SAMOS sind wir unbeweglich geworden, der Kristall ist weg und Kassandra lebt, mächtiger denn je. Verdammt, Ted, warum habt ihr damals nicht das ganze Wrack restlos zerstört und mit ihm auch diese Mumienbestie?«
    »Ahnt man das alles immer vorher?« gab Ted zurück. »Hinterher ist man immer klüger… und glaubst du im Ernst, daß irgendwer zugelassen hätte, das Wrack zu zerstören? Im Gegenteil, wenn es nicht so tief läge, hätte man es schon längst geborgen und säße jetzt daran, es zu restaurieren! Immerhin ein direktes Überbleibsel aus dem Trojanischen Krieg!«
    »Da kommt ein Fischkutter«, rief Nicole.
    Von der als grauer Schatten erkennbaren Insel lief ein Schiff auf die havarierte SAMOS zu. im Funk knisterte und knackte es. Der Grieche kündigte sein Kommen an.
    »Okay, lassen wir uns zur Insel schleppen. Machen wir uns schon mal schleppfertig. Seile befestigen und so, daß wir sie anschließend nur rüberzuwerfen brauchen…«
    Sie kamen nicht mehr dazu.
    Sie sahen alle, wie der Krake an der Wasseroberfläche erschien.
    »Nicht schon wieder«, heulte Nicole wütend auf. »Geht das Theater denn schon wieder los, verdammt noch mal!«
    Zamorra griff nach dem Amulett, durch das er eine Schnur ziehen wollte, als Ersatz für

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