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0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schon wieder.
    Merlins Stern verlor an Energie. Auch die Kraft einer entarteten Sonne war nicht unerschöpflich.
    Zamorra wußte, daß er keine Sekunde mehr verlieren durfte.
    Er mußte aufgeben. Er mußte zusehen, daß er wieder an die Wasseroberfläche hinauf kam. In Sicherheit gelangte.
    Kassandra hatte das Spiel gewonnen. Sie war wach, sie war stärker als damals, und Zamorra hatte sie nicht ausschalten können. Sie hatte alle Trümpfe in der Hand!
    Er trieb in die Höhe, versuchte so schnell wie möglich hinauf zu kommen. Aber alles brauchte seine Zeit.
    Er fragte sich, was mit Ted Ewigk los war, warum der Reporter nicht eingriff. Und was war mit Nicole?
    Irgendwie hatte der Professor ein höchst ungutes Gefühl…
    ***
    Von einem Moment zum anderen hörten die Angriffe auf. Die beiden Riesenkraken lösten sich von der SAMOS und verschwanden in der Tiefe!
    Ted Ewigk tauchte prustend und sich schüttelnd an der Wasseroberfläche auf. Nicole half ihm an Bord. Erschöpft streckte der Reporter sich auf dem Deck aus. »Ich dachte, diesmal hat's mich erwischt«, keuchte er.
    Diesmal war es Nicole, die seine Blutergüsse versorgte, wo der Krake ihn gepackt hatte.
    »Ich mache mir Sorgen um Zamorra«, gestand sie. »Er müßte doch längst wieder oben sein. So lange kann er doch nicht dafür brauchen, Kassandra auszuschalten.«
    Ted gab ein unwilliges Brummen von sich. »Vielleicht hat er das Wrack nicht sofort gefunden. Darüber hinaus kommt es mir so vor, als seien die Kraken nicht grundlos verschwunden. Vielleicht existiert ihre Befehlshaberin nicht mehr.«
    »Meinst du?«
    Ted zuckte mit den Schultern. »Ich hoffe es«, sagte er. »Wir sollten die Zwischenzeit nutzen und hier so etwas wie Bestandsaufnahme machen. Was ist außer den Schrauben an diesem Traumschiff noch alles defekt? Backbordreling…«
    Nicole sah nach Westen. Dort senkte die Sonne sich bereits. Der Abend nahte. Unruhe erfaßte das schlanke Mädchen. Sie sorgte sich um Zamorra, aber da war noch mehr. Die Ahnung größter Gefahr, die mit der Dunkelheit kommen würde…
    »Wir sind also manövrierunfähig«, stellte Ted in ihre Gedanken hinein fest. »Euer Freund Tendyke oder wie er heißt, wird sich schön bedanken, daß er seine Yacht kaputt zurück bekommt. Vielleicht sollten wir uns der Schlepphilfe eines anderen Schiffchens versichern. Hier muß es doch Fischer geben. Limnos ist bewohnt. Ich werde mal sehen, ob ich das Funkgerät in Betrieb nehmen kann.«
    »Tu das«, murmelte Nicole. Sie trat an die Reling und sah hinunter.
    Irgendwo dort unten war Zamorra.
    Und irgendwo da unten war der Dhyarra-Kristall, an den Ted Ewigk keinen Gedanken mehr zu verschwenden schien. Sie wirbelte herum und sprach ihn darauf an.
    Ted zuckte mit den Schultern.
    »Soll ich in Weinkrämpfe verfallen?« fragte er. »Wie gewonnen, so zerronnen - jetzt liegt er wieder annähernd da, wo ich ihn einst fand, und ich sehe im Moment keine Möglichkeit, ihn da weg zu bekommen. Aber wenn wir uns richtig erinnern, hatte ich ihn schon einmal verloren - an Sheng, den Dämon. Und trotzdem bekam ich ihn zurück.«
    »Aber wie sollen wir es diesmal anstellen?«
    »Weiß ich noch nicht«, erwiderte der Reporter. »Ich weiß nur, daß ich versuchen werde, diese Position sehr, sehr genau zu bestimmen, damit ich die Stelle auch wiederfinde. Aber ich denke, wir haben auch noch eine Schublade voll anderer Sorgen.«
    Ja, dachte Nicole, Zamorra…
    Da sah sie ihn aus der Tiefe auftauchen, und ihr Herz machte einen Sprung.
    ***
    Die beiden Riesenkraken stießen in die Tiefe vor. Sie suchten den Dhyarra-Kristall und fanden ihn, der inzwischen bis auf den Meeresgrund gesunken war. Da der Befehl der Kassandra in ihnen beiden brannte, entwickelte jeder den Ehrgeiz, den Kristall als erster zu erwischen, und die beiden zu Ungeheuern gemachten Wesen begannen einander zu bekämpfen und von dem Kristall wegzuzerren, während die eigenen Fangarme den Seegrund aufwühlten und nach dem Dhyarra suchten.
    Plötzlich wurde der größere der beiden Kraken fündig. Einer seiner Saugnäpfe berührte den Kristall, versuchte ihn anzusaugen. Aber er war zu klein. Der andere Krake schob seinen Rivalen beiseite und berührte den Kristall mit einem kleinen Saugnäpfchen ganz an der Spitze seines Fangarms. Diesmal hielt er.
    Triumphierend löste der Krake sich von seinem Rivalen und strebte Kassandra entgegen. Der andere folgte ihm auf der Stelle, da der Befehl immer noch in ihm brannte - genau genommen folgte er dem

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