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0289 - Rendezvous mit Handgranaten

0289 - Rendezvous mit Handgranaten

Titel: 0289 - Rendezvous mit Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit Handgranaten
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Erregung, ließ den Kautschuksammler anlegen, trieb Forrester an Land und drohte ihm die schrecklichsten Dinge an, wenn er mich nicht auf kürzestem Wege möglichst nahe an die Hütten heranbrächte. Ein anderer Mann als Harry Forrester hätte versucht, mich in die Irre zu führen. Zumindest hätte er im letzten Augenblick seine Kumpane gewarnt. Nicht so dieser Playboy, der zwar der Eindruck zu erwecken verstand, er wäre ein Mann hoher Qualität, der aber in Wahrheit weniger Mut besaß als ein räudiger Schakal.
    Ohne die geringste Auflehnung führte er mich, und wir kamen fast unbemerkt an den Rand des Platzes, auf dem die Hütten standen. Erst als wir ganz nahe heran waren, witterte uns der Indio und warnte seinen Chef durch ein Zeichen. Ich stieß Harry Forrester die Faust ins Kreuz. Er stolperte auf den Platz hinaus, und ich ging ihm nach, die Pistole in der Faust.
    Stenson hatte Jerry auf eine häßliche Weise geschunden. Er lag in der grellen Sonne, nur noch mit einer Hose und einem Hemd bekleidet. Es war nicht mehr viel los mit ihm, und er bot einen Anblick, der mich mit kalter Wut füllte bis unter die Haarwurzeln.
    Mein Finger lag am Abzug, und die Pistole war entsichert. Obwohl Stenson und der Indio Waffen in den Händen hielten, schoß ich nicht sofort, sondern sagte mein Sprüchlein auf:
    »’runter mit den Kanonen und hoch den Pfoten!«
    Der Indianer riß das Gewehr bis zum Anschlag hoch. Ich zog durch und jagte ihm eine Kugel in die Schulter. Die Wucht der Kugel warf ihn zurück.
    Ich wirbelte herum und schoß aus der Bewegung heraus. Jetzt bellten meine Smith and Wesson und die Pistole Stensons gleichzeitig. Es war das Duell in einem Wildwestfilm, wenn Held und Verbrecher sich auf ’ner verlassenen Straße entgegenmarschieren und ausprobieren, wer schneller und sicherer schießt.
    Stenson schoß gut, aber nicht gut genug. Ich hörte seine erste Kugel pfeifen und spürte den Luftzug. Auch meine erste Kugel verfehlte ihn. Den nächsten und letzten Schuß in dieser Angelegenheit wurde ich einen Bruchteil früher los als er. Er taumelte einen Schritt rückwärts, sackte in die Knie, versuchte noch einmal, die Hand mit der Pistole hochzubringen, schaffte es nicht mehr. Die Waffe entglitt seinen Fingern. Er selbst fiel nach vorne auf das Gesicht.
    Ich ging quer über den kleinen Platz auf ihn zu, stieß mit dem Fuß die Pistole weg und drehte Stuart Stenson auf den Rücken. Er lebte noch, aber meine Kugel hatte ihn in die Brust getroffen, und die Wunde war lebensgefährlich.
    Jerry hatte sich auf die Füße gestellt. Er schwankte wie . na ja, wie ein Mann, der bis an den Rand voller Whisky ist.
    »Wie wäre es jetzt mit ’nem Interview, Mr. Harper?« fragte ich. Er grinste, aber es war ein etwas klägliches Grinsen.
    »Okay, Mr. Fence«, antwortete er. »Fangen wir an!«
    Dann wackelte er noch ein wenig stärker, und plötzlich kippte er aus den Schuhen.
    ***
    Daß ich, Jerry Cotton, am Ende noch einmal in die Knie ging, lag einfach daran, daß ich mir einen eindeutigen Sonnenstich eingefangen hatte. Die Folge davon war, daß ich mich fast eine Woche lang so elend fühlte wie eine hochempfindliche Lady während einer Schiffsreise bei Windstärke 12. Ich machte Phil eine Menge Arbeit und mußte es völlig ihm überlassen, die Sache in Ordnung zu bringen.
    Zunächst einmal schickte er den Kautschuksammler, mit dessen Boot er herauf gekommen war, nach Dalagos. Fast vier Stunden später erschienen die beiden Polizisten, denen ich schon so viel Kopfschmerzen bereitet hatte, auf der Szene und waren genauso ratlos wie nach der Schießerei in dem Hotel. Immerhin brachten sie den Arzt mit. Der Doc verpflasterte Stenson und den von Phil angeschossenen Pal, und er verarztete den ohnmächtigen José und mich. Die Polizisten, der Lage in keiner Weise gewachsen, richteten ihre Schießeisen unterschiedslos auf jeden.
    Wir informierten den Arzt über die Tatsachen, und er gab sich alle Mühe, die Dorf-Cops aufzuklären. Offensichtlich gelang es ihm nur teilweise, denn sie blieben mißtrauisch.
    Da es zu dunkel geworden war, um den Fluß hinunterzufahren, mußten wir die Nacht noch einmal in den Hütten verbringen. Erst am Mittag des anderen Tages kamen wir in Dalagos an, und die Polizisten konnten mit ihren Vorgesetzten telefonieren. Aus Ciudad Rodos erschien ein Polizeileutnant, der seinerseits mit Rio telefonierte, was bei der Qualität der Telefonverbindung ein äußerst schwieriges Unternehmen war Immerhin sorgte

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