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0289 - Rendezvous mit Handgranaten

0289 - Rendezvous mit Handgranaten

Titel: 0289 - Rendezvous mit Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit Handgranaten
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tun, als zweimal den Abzug meiner Pistole durchzuziehen.
    Der Gedanke, mich als Journalist auf Jerrys Fährte zu setzen und mich gewissermaßen als Schutzengel über ihm schweben zu lassen, kam von Mr. High. Der Chef hatte ganz richtig kalkuliert, daß Lilian Hatways Entführer den Überbringer der fünfzigtausend Dollar töten würden, sobald sie ihm das Geld abgenommen hatten. Also hängte mir Mr. High eine Kamera und ein Blitzlichtgerät um den Hals und befahl mir,. Jerry nicht aüs den Augen zu lassen.
    Im Anfang war das sehr einfach. In Rio de Janeiro wimmelte es ja von Zeitungsleuten, die alle auf ein Interview mit dem Dollar-Transporteur scharf waren. Ich brauchte mich nur unter sie zu mischen. Dann allerdings begann Jerry eigene Wege zu gehen, und ich mußte Zusehen, daß ich ihm auf den Fersen blieb. Unsere Begegnungen mußten zufällig aussehen, und nur im äußersten Notfall durften wir miteinander telefonieren.
    Also kreuzte ich immer wieder in der Rolle des Reporters seinen Weg, zum erstenmal vor der Bank. Da wir damit rechneten, daß Jerry ständig beobachtet wurde, hatten wir uns jene Szene ausgedacht, in der Jerry meine Kamera ruinierte und mich mit einem bildschönen Haken auf das Pflaster legte. Die Szene war gestellt, aber der Haken war mindestens zur Hälfte echt, und ich spürte ihn noch tagelang.
    Wenn ich Jerry, alias Larry Harper, fragte, ob er mir ein Interview gewähren wolle, so hieß das in Wahrheit, ob er meine Hilfe brauchte. Sagte er nein, so konnte ich mich weiter darauf beschränken, ihn aus der Feme zu beobachten.
    Sicherlich erinnern Sie sich, daß ich ihn auf der Terrasse der Bar »Sol« fragte. Er antwortete mit Nein, ich trollte mich und überließ es ihm, mit Senhor da Rasun, dem Dollarliebhaber und seinen Leuten fertig zu werden. Allerdings hatte ich dann später Gelegenheit, einen von da Rasuns Spitzeln von Jerrys Fährte zu räumen. Es war jener Mann, der in der Toreinfahrt verschwand und kurz danach ohnmächtig über das Pflaster rollte.
    Jerry wurde von den Kidnappern nach Dalagos beordert. Mit ihm im gleichen Zug zu fahren, war unmöglich. Es wäre aufgefallen. So charterte ich mir einen Wagen und fuhr los. Während dieser Zeit mußte ich Jerry aus den Augen lassen, und da ich gleich nach Dalagos durchfuhr, mußte er in Ciudad Rodos allein mit dem hartnäckigen Alfonso da Rasun fertig werden. Dessen Spitzeldienst war so gut organisiert, daß er Jerrys Abreise aus Rio erfuhr und sich und seine beiden Gardisten in den gleichen Zug setzte.
    Ich war schon in Dalagos, als Jerry dort ankam, aber ich hielt mich vorsichtig im Hintergrund. In der kleinen Stadt war es schwierig, Jerry ständig zu beobachten, ohne selbst auizufallen, denn ganz ohne Zweifel kontrollierten ihn andere im Aufträge der Kidnapper.
    So konnte ich nicht verhindern, daß Senhor da Rasun noch einmal sein Glück versudite und sich bei diesem Versudi nicht sdieute, Jerry als Zielscheibe zu benutzen. Die Sache ging gut ab. Als ich auf der Bildfläche erschien, war es zu spät, um aktiv einzugreifen, obwohl ich da Rasun gesehen hatte und ihn zur Strecke hätte bringen können. Für einen G.-man ist es eine komische Sache, einen Ganoven laufen zu lassen, der gerade einen Mordversuch unternommen hat, Aber wir waren nicht hergeschickt worden, um Brasilien von seinen Verbrechern zu befreien, sondern um Lilian Hatway herauszuholen.
    Wieder fragte ich Jerry nach dem Interview, das in Wahrheit Hilfe bedeutete, aber er lehnte ab, mußte ablehnen, wenn er die Rolle zu Ende spielen wollte.
    Ich hatte es nicht gewagt, ein Hotelzimmer in Dalagos zu beziehen. Ich schlief in jenem Wagen, den ich in Rio gechartert hatte. Ich karrte ihn einfach irgendwo in den Dschungel unter zwei Bäume, schloß die Fenster wegen der Moskitos und rollte mich auf den Rücksitzen zusammen. Ein erfreuliches Schlafen war das wirklich nicht, aber ich war sicher, daß die Angelegenheit Lilian Hatway nicht mehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
    Nach einigen Stunden Schlaf steuerte ich mein fahrbares Schlafzimmer nach Dalagos, ging noch einmal in das Hotel und erfuhr von der Tochter des Wirtes, daß Jerry von einer Frau abgeholt worden war. Jerry hatte dem Girl einen Auftrag für mich gegeben, Sie wiederholte ihn wörtlich in ihrem mühsamen Englisch.
    »Die Frau ist Joan Haghert. Es wird am Fluß geschehen. Achte auf die anderen.«
    Ich hatte jene Strandfotografie aus Miami, die Lilian Hatway neben Joan Haghert, umgeben von dem Playboy Harry

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