Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0289 - Rendezvous mit Handgranaten

0289 - Rendezvous mit Handgranaten

Titel: 0289 - Rendezvous mit Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit Handgranaten
Vom Netzwerk:
Forrester, dem Brasilianer Juan Alvarez und dem Abenteurer Stuart Stenson, zeigte, ebenso gesehen wie Jerry. Jerry konnte also mit den »anderen« nur diese Burschen meinen.
    Ich zischte mit meinem Wagen los. Ich wußte, daß Jerry jetzt wahrscheinlich sehr schnell in ernsthafte Gefahren hineinrutschte, aber ich wußte nicht, ob ich überhaupt noch irgend etwas zu seiner Hilfe unternehmen konnte.
    Ich fuhr zum Fluß, und ich hatte das Glück, den gleichen Pfad zu erwischen, den auch Joan Haghert benutzt hatte, und dann stieß ich auf den Glouster-Wagen.
    Im allgemeinen klebt die Laufbahn eines G.-man vor zähem Pech. In hundert Fällen kommt er neunzigmal zu spät, verpaßt einen Gangster um Haaresbreite, kann die Nummer eines Autos, aus dem heraus ein Mann ersdiossen wurde, nicht lesen; erfährt erst, daß ein stadtbekannter Rechtsanwalt für eine Gang gearbeitet hat, wenn die Gang ihren Rechtsberater durch eine MP.-Garbe aus dem Weg geräumt hat, und was dergleichen Ereignisse mehr sind. Wirkliches, rundes, reines und ungetrübtes Glück zu haben, ist für einen G.-man seltener als eine unerwartete Gehaltserhöhung, und die sind schon selten genug.
    Aber als ich den Glouster entdeckte, da hatte ich Glück, denn neben dem Wagen stand in einer bemerkenswert schicken Tropenkluft Harry Forrester, alternder Playboy an allen Luxusstätten der Staaten und Europas; ein Mann, der in dieser verlorenen Gegend so fremd war, daß nur sehr ungewöhnliche Gründe ihn veranlaßt haben konnten, sich hier herumzutreiben.
    Forresters edles Männergesicht lag in ratlosen Falten. Offenbar gab ihm der verlassene Glouster ein Rätsel auf, in das er so vertieft war, daß er meine Ankunft zu spät bemerkte, um noch in die Büsche zu verschwinden.
    Ich hielt mich nicht mit der Vorrede auf. Ich erklärte ihm, daß er mir schleunigst mitzuteilen hätte, wo er und seine Kumpane Lilian Hatway verborgen hätten.
    Der schöne Harry gab seinem Befremden über meine Unterstellungen Ausdruck, bezeichnete sich selbst als Edelmann und verstieg sich schließlich zu der Behauptung, er selbst sei unterwegs, um Lilian zu retten. Bevor er noch aussprechen konnte, daß dieses aus reiner Liebe und nicht der Dollars wegen geschehen, nahm ich ihn bei der Krawatte. Als Forrester sah, daß seine schöne Story nicht verfing, versuchte er, eine Kanone aus der Tasche seines gutgebügelten Tropenjacketts zu ziehen.
    Es mag ja sein, daß Harry Forrester, wenn er schön braungebrannt ist, auf die Damen wirkt, als wäre er Tarzan persönlich. Sicherlich läuft er vorzüglich Wasserski, spielt großartig Tennis und Golf, und ich glaube sogar, daß es ihm gelingt, einen Beachcomber niederzuschlagen, der eine Lady belästigt, vorausgesetzt, er hat dem Tramp vorher zehn Dollar gegeben, damit er sich niederschlagen läßt.
    Seine Pistole jedenfalls bekam Forrester nicht in die Hand.
    Forrester bezog eine ausgedehnte Tracht Prügel, und er gab eine klägliche Figur dabei ab. Zum Schluß jammerte er, er wolle alles, alles sagen, und er sei ja nur gezwungen worden, mitzumachen.
    Das sagen alle Verbrecher in dem Augenblick, in dem sie zu singen anfangen. Ich entließ den Knaben nicht aus der Angst, ich könnte jeden Augenblick wieder anfangen, und in dieser Angst erzählte er alles über die Hütten am toten Arm des Rio Verde, über Stuart Stenson, die Verabredung mit Joan Haghert und auch, daß Jerry eigentlich an dieser Stelle durch Stensons Indio-Helfer hätte umgebracht werden sollen.
    Für mich bedeutete das einfach, daß Jerry noch am Leben war. Ich lud Forrester in meinen Wagen und brauste mit ihm zu dem kleinen Hafen von Dalagos. Eine ganze Reihe von Booten schaukelte im Wasser des Flusses, fast alles mehr oder weniger verrottete offene Kähne mit Außenbordmotoren-Ich bot dem Besitzer des Kahnes, der noch am besten aussah, eine horrende Dollarsumme, wenn er mich und Forrester den Fluß hinaufbrächte. Für den Betrag, den ich bot, hätte der Mann, ein Kautschuksammler, der gerade in Dalagos den Ertrag einer Drei-Monate-Arbeit vertrunken hatte, mich auch geradewegs in die Hölle gefahren.
    Leider machte seine Bereitwilligkeit seinen Kahn nicht schneller. Mir schien es, als kröchen wir den Fluß hinauf Ich fürchtete zu spät zu kommen, und als wir das Wrack der »Katalaya« sahen, von dem nur noch ein wenig von den Aufbauten über den Wasserspiegel ragte, da war ich fast sicher, nichts anderes mehr tun zu können, als Jerrys Mörder zu fassen.
    Ich bezwang meine

Weitere Kostenlose Bücher