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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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ich schon verrückt?«
    »Sie haben richtig gehört. Folgen Sie mir, haben Sie Vertrauen zu mir. Dann werden Sie erfahren, wo Christiane ist.«
    »Aber was dann?«
    »Ich kann Ihnen jetzt nicht mehr sagen. Nur soviel: wenn Sie es wünschen und wenn Sie auf mich hören, dann wird ein Wunder geschehen.«
    Cyrille rang die Hände. »Das ist doch Wahnsinn! Christiane ist tot!«
    »Ihr Herz ist stehen geblieben, und man hat sie in einen Sarg gelegt. Aber ihr Körper hat sich noch nicht aufgelöst. Wer sagt Ihnen, daß sie wirklich tot war?«
    Entsetzt rief Cyrille: »Sie wollen doch nicht behaupten, daß man sie lebendig begraben hat?«
    Die Fremde in Schwarz hob die Hand, und ein Eiseshauch schlug Cyrille entgegen. Erst jetzt wurde ihm richtig bewußt, daß dieses seltsame Geschöpf bei jeder Bewegung Kälte zu verströmen schien.
    »So dürfen Sie nicht denken«, erwiderte sie rasch. »Christiane war wohl tot – klinisch tot. Tot gemäß den üblichen Normen, tot gemäß den Kriterien der menschlichen Wissenschaft und Medizin. Aber Sie wissen sicher, daß man in bestimmten Fällen stehen gebliebene Herzen wieder zum Schlagen bringen kann.«
    »Bei Christiane hat man alles versucht. Ohne Erfolg!«
    »Alles versucht? Vielleicht gibt es eine Wissenschaft, Monsieur Denizet, von der Sie nichts wissen und die auch Ihren offiziellen Wissenschaftlern unbekannt ist. Eine Wissenschaft, die weiter geht und es jungen, schönen Geschöpfen ermöglicht, die Erscheinung des Lebens wieder anzunehmen!«
    »Die Erscheinung nur?« fragte Cyrille bitter.
    »Ist die Erscheinung des Lebens nicht das Leben selbst? Ist das Leben eine Realität? Oder eine Illusion? Wer weiß das schon?«
    Cyrille blickte sie verwirrt an. Er begriff nicht ganz. »Finden Sie, daß jetzt der Augenblick ist, von Philosophie zu sprechen? Ich bitte Sie, was wollen Sie von mir?«
    »Ich möchte wissen, ob Sie Christiane wieder zum Leben verhelfen wollen.«
    Fast wäre Cyrille wieder wütend geworden, aber dann zuckte er nur die Schultern. »Fragt man einen Blinden, ob er wieder sehen will? Sie war das Licht meines Lebens.«
    »Dann kommen Sie mit mir. Sie haben Ihr Auto unten stehen, ich weiß es. Ich werde Sie zu einem Ort führen, wo Sie alles erfahren werden.«
    »Und Christiane?«
    »Christiane wird wieder leben.« Sie kam auf ihn zu, und ihn fröstelte. Trotz der Kälte, die ihn einhüllte, weckten ihre Worte in ihm Hoffnung, eine schreckliche, widernatürliche Hoffnung, unsinnig und unmöglich, und doch mochte er sich nicht dagegen wehren.
    »Sie wird wieder leben, Sie anlächeln und mit Ihnen sprechen, wie ich. Denn ich, auch ich, war einmal tot.«
     

     
    Bei den Veranos hatte es im Laufe des Nachmittags eine ernsthafte Diskussion gegeben.
    Teddy hatte die Angewohnheit, Yvonne seine Abenteuer zu erzählen. Und als Gérard nun laut werden ließ, daß er seinen Stiefvater begleiten würde, um die Untersuchung weiterzuführen, war seine Mutter strikt dagegen.
    Teddy hielt sich verständlicherweise zurück. Er wollte Gérard, dessen Elan er zwar bewunderte, nicht gegen den Willen seiner Mutter mitnehmen. Und auch er mußte zugeben, daß die Situation ziemlich gefährlich war.
    Gérard protestierte und erklärte, daß er volljährig wäre und wüßte, was er täte, aber Yvonne ging nicht darauf ein und nahm sich die Sache so zu Herzen, daß Teddy schließlich die Partei seiner Frau ergriff.
    Volljährig oder nicht, Gérard mußte sich dem Willen seiner Mutter beugen.
    »Ist es nicht schon genug, daß Teddy einen solchen Beruf hat?« sagte Yvonne. »Wenn dir nun etwas passiert, was soll dann aus mir werden?«
    Teddy fuhr also allein los, und es war schon dunkel, als er in der Nähe von Château-Gaillard ankam.
    Im nächsten Dorf ging er, seiner Gewohnheit getreu, in eine Kneipe, um ein Gläschen zu trinken und sich mit den Leuten zu unterhalten. Irgendwann brachte er das Gespräch auf den Landsitz in der Nähe und erfuhr zumindest das, was man hier davon wußte.
    Seit sechs Monaten lebte dort ein gewisser Monsieur Martin mit seiner Tochter. Martin empfing niemanden, und alle Einkäufe von Lebensmitteln erledigte er selbst bei ambulanten Händlern, die mit ihren Wagen an seinem Besitz vorbeifuhren.
    Er sprach sehr wenig über sich selbst, hatte jedoch durchblicken lassen, daß seine Tochter sehr krank sei, und natürlich munkelte man so allerlei.
    Einige behaupteten, daß sie in Wahrheit seine Geliebte wäre. Dennoch ging die allgemeine Meinung dahin, daß sie

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