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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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nicht normal sein konnte. Diejenigen, die sie schon gesehen hatten, entweder im Park, der das Haus umgab, oder im Auto neben ihrem Vater, berichteten von ihrer schrecklichen Blässe, ihrem unbewegten Gesicht, ihrem starren Blick.
    Davon abgesehen sei sie sehr hübsch, aber, wie einer sagte: »Zum Fürchten schön«.
    Und Martin? Was für ein Mann war er?
    Begütert, zweifellos, lebte er wahrscheinlich von seinem Einkommen, zusammen mit diesem jungen Mädchen, Tochter oder Freundin, die übrigens stets elegante Trauerkleidung trug und noch nie mit jemandem aus dem Dorf gesprochen hatte.
    Teddy spielte, wie immer, den nur so nebenbei Interessierten und sah sich die Hitparade im Fernsehen an. Währenddessen merkte er sich aber jedes Wort und versuchte, die Informationen mit jenen in Einklang zu bringen, die er bereits besaß.
    Eine einzige Frau in Schwarz?
    Aber Martin konnte sehr wohl, indem er offiziell eine, nicht ganz normale Tochter zugab, die Anwesenheit weiterer junger Frauen verbergen. Er konnte sie ohne weiteres abwechselnd Spazierengehen lassen, da die Leute sie immer nur aus einer gewissen Entfernung sahen und sie sich außerdem alle auf eine merkwürdige Weise ähnelten.
    Das Landhaus jedenfalls lag isoliert genug, um jedes Tun und Treiben vor den Blicken Unbefugter zu schützen. Aber welches Tun und Treiben? fragte sich Teddy.
    Fest stand, daß eine der Frauen in Schwarz, eine der »Töchter« dieses merkwürdigen Monsieur Martin, Cyrille Denizet hierher gelockt hatte. Und dort befand er sich auch noch – denn Teddy war trotz des unerwarteten Telegramms fest überzeugt, daß Cyrille keineswegs die Absicht hatte, ins Ausland zu verreisen.
    Man wollte Teddy Verano loswerden. Er begann, sich zu sehr in die Angelegenheiten Monsieur Martins einzumischen, das war der Grund. Monsieur Martin und seine fünf Damen in Schwarz wollten ungestört ihren Aktivitäten nachgehen, was immer diese auch sein mochten. Abgesehen davon, daß sie die ewige Ruhe junger, vorzeitig verstorbener Mädchen störten.
    Bald machte sich Teddy von neuem auf den Weg. Er ließ seinen Wagen in einem Hohlweg stehen, vergewisserte sich, daß er seine Waffe, eine starke Taschenlampe und einen großen Bund mit verschiedenen Schlüsseln bei sich hatte, und ging dann zu Fuß weiter.
    Er war fest entschlossen, jetzt alles zu wagen. Was riskierte er schon? Gewiß, er würde sich des Hausfriedensbruchs schuldig machen, aber schließlich diente es einer guten Sache.
    Für Teddy war die Nacht eine Verbündete, und noch nie hatte sie ihn verraten.
    Keine Tiere, hatte Anita, das Medium, gesagt. Keine Lebewesen. Das ist das Reich des Todes.
    Er brauchte also keinen Hund zu befürchten, der ihn verbellte. Kein Lebewesen, ausgenommen Monsieur Martin, der nach allem, was man über ihn hörte, ein normales Lebewesen sein mußte. Jedenfalls biologisch gesehen.
    Und die Frauen in Schwarz? Anita hatte sie in ihrer körperlichen Gestalt gesehen, und doch hatte sie von ihnen behauptet, sie wären tot.
    Teddy hatte schon viele seltsame Dinge erlebt und gesehen, seit er sich dem Kampf gegen die bösen Mächte verschrieben hatte, aber all das verhalf ihm auch nicht zu einer Erklärung dafür, wie diese seltsamen Geschöpfe zugleich tot und lebendig sein konnten.
    Da war jene Frau, die Paul Halbin in der Nacht des Brandes besucht hatte. Jene, die ihn im Krankenhaus Cochin mit einer Injektion umbrachte. Jene, die Cyrille Denizet entführte, aber war es immer dieselbe gewesen oder jedes Mal eine andere?
    Dann war schließlich noch jene, die die Rolle der Tochter von Martin spielte und doch nicht nur eine sein konnte, denn Gérard war ja von fünf Frauengestalten verfolgt worden.
    Und dieses Skelett, welche von ihnen hatte er getroffen?
    Unter derlei Überlegungen hatte Teddy den Landsitz erreicht und sprang mit einem Satz über den Zaun. Geräuschlos näherte er sich dem Haus.
    Ein einziges Fenster war erleuchtet – im ersten Stock. Dicke, helle Vorhänge verwehrten jeden Blick in das Innere.
    Teddy umrundete vorsichtig das Haus und durchsuchte das Gelände. Niemand zeigte sich, kein vierbeiniger Wächter gab Laut.
    Das Haus selbst bildete eine riesige dunkle Masse mit einem einzigen leuchtenden Augen – das Fenster im ersten Stock.
    Es war alles still, nichts rührte sich.
    Teddy nahm sich die Garage vor. Mit seinem Dietrich hatte er bald das Schloß bewältigt und betrat den Raum. Seine Taschenlampe beleuchtete einen großen Wagen, einen Mercury, was zu bestätigen

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