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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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in das Haus gewagt hatte, bemächtigen wollten.
    Verano hatte sich bereits wieder gefaßt. Er war froh, daß er seinem Gegner nun endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand.
    »Na, treten Sie auch mal in Erscheinung?«
    »Aber, mein lieber Monsieur Verano, ich habe Sie doch erwartet.« Er lachte selbstgefällig. »Nach all dem Interesse, das Sie für Cyrille Denizet, Paul Halbin und das Grab von Christiane Poncier gezeigt haben, war anzunehmen, daß Sie es nicht dabei belassen würden. Ihr Ruf eilt Ihnen voraus, und es ist mir klar, daß ein solcher Fall, der an die Mysterien des Jenseits rührt, Sie besonders reizt. Glauben Sie mir, ich freue mich, Sie kennen zu lernen.«
    »Das Vergnügen wäre auch meinerseits«, erwiderte Teddy wieder ganz gelassen, »wenn ich wüßte, mit wem ich es eigentlich zu tun habe.«
    »Man nennt mich Monsieur Martin, aber mein richtiger Name ist Patrice Areal. Ein Name, der Ihnen nichts sagen wird und der vorläufig auch noch unbekannt ist. Eines Tages jedoch wird er berühmt sein, und dieser Tag ist nicht mehr fern.«
    »Ich wünsche Ihnen diesen Erfolg, Monsieur, es würde mich nur interessieren, womit Sie solche Berühmtheit erlangen wollen.«
    »Ich werde es Ihnen später erklären. Inzwischen möchte ich Ihnen diese jungen Damen vorstellen.« Er deutete auf die vier Frauen in Schwarz, die mit starrem Lächeln und ausdruckslosem Blick dastanden. »Ich habe sie die Amazonen des Todes genannt.«
    »Die Amazonen des Todes!« Teddy blickte von Areal zu den jungen Frauen und wieder zu Areal.
    Areal war ein lebendiger Mensch, daran gab es keinen Zweifel. Er war ein Lebewesen aus Fleisch und Blut, aber was war mit den Mädchen?
    Waren sie lebendig? Was bedeutete diese Kälte, die sie ausstrahlten?
    »Amazonen des Todes«, wiederholte Teddy. »Sehr hübsch. Eine sehr poetische Bezeichnung. Aber was rechtfertigt einen solchen Namen?«
    Areal lächelte. »Was diesen Namen rechtfertigt? Ja, sind meine hübschen Freundinnen wirklich lebendig? Oder gehören sie noch zum Reich des Todes, dem ich sie streitig gemacht habe? Da eben liegt mein Geheimnis.«
    »Können Sie mir vielleicht dieses Geheimnis verraten?« meinte Teddy leichthin, der sich jetzt immer sicherer fühlte, da er den Gegner abschätzen konnte. »Wissen Sie, ich mag keine Geheimniskrämerei.«
    Patrice Areal lachte laut auf. »Sie gefallen mir, Monsieur Verano. Ich bin wirklich froh, daß Sie den Weg zu mir gefunden haben. Ich sagte Ihnen ja schon, daß ich Sie erwartet habe, heute nacht, um genau zu sein, und Sie werden bemerkt haben, daß ich Ihnen keine Hindernisse in den Weg gestellt habe, um in das Haus zu gelangen. Nach den Vorfällen der vergangenen Nacht konnte ich mir denken, daß Sie in Kürze zurückkehren würden.«
    »Immerhin haben Sie mir dieses Empfangskomitee geschickt«, entgegnete Teddy und deutete auf die immer noch lächelnden Mädchen, die jetzt wie Wachspuppen wirkten.
    Areal lächelte wieder selbstgefällig und bat den Detektiv mit einer Handbewegung in sein Labor.
    »Nach Ihnen«, sagte Teddy aus gesundem Mißtrauen.
    Aber Areal hatte offenbar nichts gegen ihn im Sinn. Er ging bereitwillig voraus, und Teddy folgte ihm. Die schwarzen Frauen blieben draußen im Korridor, und die Tür schloß sich geräuschlos hinter den beiden Männern.
    Teddy Verano befand sich in einem riesigen Raum, wie sie in alten Landhäusern noch üblich waren, einem Zimmer mit Stuckdecke, einem großen Kamin, blinden Spiegeln in altmodischen Rahmen und großen, von Motten zerfressenen Wandteppichen an den Wänden.
    Von dem hohen Fenster hing ein weißer Plastikvorhang, den Teddy ja bereits von draußen gesehen hatte. Der Vorhang sowie mehrere elektrische Apparaturen, ein kleiner Dynamo, eine Schalttafel mit Hebeln und an Drähten hängenden Elektroden und schließlich eine Art riesiger Operationstisch unter einem starken Reflektor bildeten einen einzigartigen Kontrast zu der ursprünglichen Einrichtung des Raumes.
    Teddy umfaßte das Ganze mit einem Blick.
    Auf der Schalttafel leuchteten zahlreiche Glühbirnen, deren Leuchtkraft und Farbe sich dauernd änderte. Und aus dem Dynamo, der leise summte, schossen alle Augenblicke Funkengarben, die das laute Knistern verursachten.
    Vor allem aber wurde Teddys Aufmerksamkeit von dem Operationstisch gefesselt, der sich in der Mitte des Raumes befand. Der Tisch war in einem Winkel von fünfundvierzig Grad hoch gekippt, wodurch es dem Detektiv vorher möglich gewesen war, den

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