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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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wunderschönen weiblichen Körper, der auf diesem Tisch lag, durch das Schlüsselloch zu sehen.
    Jetzt sah er das Mädchen im vollen Licht dort liegen, zart und zerbrechlich, reizvoll trotz ihrer Reglosigkeit. Sie hatte blondes Haar, das lose zusammengebunden war, und auf ihrem hübschen, regelmäßigen Gesicht lag ein leichtes Lächeln. Sie sah aus, als läge sie in tiefem Schlaf.
    Patrice Areal beobachtete seinen Besucher, während dieser die hübsche Schläferin betrachtete.
    Das Mädchen rührte sich nicht. Kein Atemzug hob ihre kleinen, festen Brüste.
    Der kleine bärtige Mann schien darauf zu warten, daß Teddy sich irgendwie äußerte.
    Nach einer ganzen Weile drehte sich der Detektiv endlich zu dem seltsamen Mann um. »Christiane Poncier war wirklich ein sehr hübsches Mädchen«, sagte er ruhig.
    Patrice Areals Gelächter klang unangenehm durch den bizarren Raum. »Ich bewundere Ihren Scharfsinn, Monsieur Verano. Sie haben also erraten, daß sie es ist.«
    Teddy Verano hob leicht die Schultern. »So schwierig war das ja auch nicht.«
    »Nun gut. Warum sagten Sie übrigens, Christiane ‚war’ ein hübsches Mädchen?«
    »Weil ich den Beweis dafür vor Augen habe.«
    »Ich bin nicht damit einverstanden, daß Sie die Vergangenheit anwenden. Christiane ‚ist’ sehr hübsch, nicht ‚war’. Nein, sagen Sie jetzt nicht, daß sie tot ist. Ich frage Sie, was ist der Tod anderes als eine Erscheinungsform? Auch das Leben ist eine Erscheinungsform, Monsieur Verano. Und diese werde ich Christiane wiedergeben.«
    Teddy Verano mußte sich sehr beherrschen, um sich nicht auf diesen Wahnsinnigen zu stürzen und ihn zu schütteln, damit er wieder zur Besinnung kam. Aber er hatte sich geschworen, nichts zu übereilen und einen günstigen Augenblick abzuwarten, um zuzuschlagen.
    »Sie wollen also dieses junge Mädchen wieder zum Leben erwecken, Monsieur Areal, damit sie ihren Platz unter Ihren Amazonen des Todes einnehmen kann?«
    Patrice Areal war offensichtlich begeistert. »Wunderbar, wirklich ausgezeichnet. Sie verstehen alles, ohne daß ich große Erklärungen abgeben muß.« Er sprang auf, bewegte sich erstaunlich schnell auf seinen kurzen Beinen und drückte auf einen Schaltknopf.
    Der Dynamo beschleunigte seine Bewegung, die Lichter wechselten rascher, und unzählige Funken sprühten durch das Labor.
    »Was haben Sie vor?« fragte Teddy mit fester Stimme, obgleich er innerlich sehr beunruhigt war.
    »Ich möchte Ihnen als einem intelligenten Mann, der fähig ist, mir zu folgen, ein beispielloses Erlebnis zuteil werden lassen: Christianes Rückkehr ins Leben.«
    Teddy rührte sich nicht. Er beobachtete und wartete.
    Der Wahnsinnige berauschte sich an seinen eigenen Worten. Christiane in ihrer herrlichen Nacktheit, der Tod und Grab noch nichts hatten anhaben können, schien einer Göttin gleich, einer Göttin irgendeines phantastischen Kultes.
    Ihr Fleisch, irisierend im Farbenspiel der wechselnden Lichter, sah fast unwirklich aus, und Teddy hatte sekundenlang das Gefühl, Zuschauer eines außergewöhnlichen Spektakels in einer Varieteschau zu sein.
    Aber dies war tatsächlich Wirklichkeit, und Patrice Areal war zweifellos ein Okkultist und anerkennenswerter Wissenschaftler, was jedoch keineswegs sein Tun und Treiben entschuldigte.
    Als das Ungeheuer sich dem Körper des jungen Mädchens näherte, hielt Teddy ihn abrupt zurück.
    »Halt, Patrice Areal! Das genügt. Ich lasse nicht zu, daß Sie weiterhin solchen Frevel treiben.«
    Areal drehte sich überrascht um. »Aber ich verstehe nicht …«
    Teddy spürte jemanden hinter sich, aber zu spät. Erst im letzten Augenblick hatte er es in Areals Blick gelesen.
    Der Schlag traf ihn auf den Hinterkopf.
    Der Detektiv stürzte zu Boden, aber im Moment seines Falles zog sein bereits gekrümmter Finger den Abzug seines Revolvers durch.
    Die Kugel traf irgendeinen Teil der Schalttafel. Eine Flamme schoß empor, und ein Kurzschluß war die Folge.
    Patrice Areal brüllte vor Wut auf, eilte zu der Schalttafel und unterbrach den Kontakt.
    Teddy Verano lag bewußtlos am Boden, zwischen den Füßen desjenigen, der ihn von hinten niedergeschlagen hatte.
    »Kurzschluß«, grollte der Bärtige. »Wir werden dadurch Zeit verlieren. Aber erst einmal müssen wir diesen Menschen hinausschaffen und dafür sorgen, daß er uns nicht mehr hinderlich sein kann. Und dann, wenn Sie weiterhin tun, was ich Ihnen sage, werde ich Ihnen, wie versprochen, Christiane zurückgeben, eine lebende

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