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029 - Der tätowierte Tod

029 - Der tätowierte Tod

Titel: 029 - Der tätowierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Gregor«, sagte Dorian deprimiert. »Suslikow und Petrow wurden auch von dieser Aysha aus dem Hotel gelockt. Was das bedeutet, wissen wir inzwischen.«
    »Sie sind verloren«, sagte Stolowski tonlos und starrte vor sich hin.
    »Wie kam es überhaupt dazu, daß Sie in die Gewalt der Frau gerieten?«
    »Sie haben selbst die Tätowierung auf ihrer Brust gesehen. Ihr kann man sich nicht widersetzen. Ich kam in Ihr Zimmer, um nach Ihnen zu sehen. Das war gleich, nachdem ich aus meiner Starre erwacht war. Ich merkte, daß Suslikow und Petrow fort waren, und ging in Ihr Zimmer, um mich nach ihrem Aufenthaltsort zu erkundigen. Da stand diese Aysha. Sie sagte, daß sie auf den Mann gewartet hätte, der sich Juri Samjatin nennt. Dann breitete sie ihren Mantel aus, stand nackt vor mir – und da war ich verloren. Sie war gar nicht an mir interessiert, Hunter, sondern an Ihnen. Sie wollte Sie entführen!«
    Dorian nickte. »Möglich, daß Suslikows und Petrows Entführung auch nur auf eine Verwechslung zurückzuführen ist«, sinnierte er. »Aber ich finde es gerecht, daß sie die Suppe auslöffeln müssen, die sie mir eingebrockt haben. Die Frau zeigte wohl nur deshalb an mir Interesse, weil ich mich für Juri Samjatin ausgab.«
    »So ist es ganz bestimmt«, gab Stolowski zu.
    »Wollen Sie mir nicht endlich reinen Wein einschenken, Gregor? Es war doch kein Zufall, daß ich Papiere auf den Namen Juri Samjatin erhielt. Inzwischen weiß ich, daß es einen Archäologen solchen Namens gibt – oder gab. Er war mit Ausgrabungen in der Ruinenstadt Abydos beschäftigt und gilt als verschollen.«
    »Richtig«, bestätigte Stolowski. Er machte eine Pause, dann sagte er: »Ich glaube, Sie haben ein Recht, die Wahrheit zu erfahren, Hunter. Die Vorgeschichte ist schnell erzählt. Früher gehörte die Ruinenstadt Abydos zum militärischen Sperrgebiet. Als dieses aufgehoben wurde, erhielt eine Archäologengruppe von uns eine Einladung, dort Ausgrabungen vorzunehmen. Abydos wurde 700 v. Chr. gegründet – von Milet, wenn Ihnen das etwas sagt. Mir nicht. Ich weiß nur, daß von hier aus der Sage nach Leander die Dardanellen durchschwamm, um ans europäische Ufer und zu seiner geliebten Hero zu gelangen. Aber das ist nebensächlich. Wichtiger ist, daß uralten Aufzeichnungen nach Abydos früher ein Schmelztiegel vieler zarathustrischer und artverwandter Religionen war. Deshalb versprach man sich, in den Ruinen wertvolle Kulturzeugnisse alter und vergessener Religionen zu finden. Alles weist darauf hin, daß Juri Samjatin eine wichtige Entdeckung gemacht hat.
    Doch er verschwand damit. Die türkischen Behörden bekamen davon Wind und verwiesen unsere Archäologen des Landes. Aber das wissen Sie ja bereits. Sarinow hatte die Idee, Sie einzusetzen, um Juri Samjatin, falls er noch am Leben ist, zu finden. Sie können es mir glauben, daß Kiwibin an diesem Komplott unschuldig war. Wenn Samjatin noch lebte, so kombinierte Sarinow, würde er in Istanbul untergetaucht sein. Und wenn er plötzlich erfuhr, daß ein Mann auftauchte, der seinen Namen angenommen hatte, dann würde er vielleicht ein Lebenszeichen von sich geben. Und das ist zweifellos geschehen. Ich bin sicher, daß Samjatin etwas mit den Tätowierern zu tun hat.«
    »Auf jeden Fall scheinen einige Leute nervös geworden zu sein, weil ich mich für Samjatin ausgab«, erklärte Dorian. »Aber die Hintergründe sind für mich noch nicht durchschaubar.«
    »Mehr weiß ich selbst nicht«, beteuerte Stolowski.
    »Das erzählen Sie mir nicht«, sagte Dorian ärgerlich. »Wollen Sie mir wirklich weismachen, daß Sie keine Ahnung davon haben, warum man mich als Köder auswarf? Sie sagten, Samjatin hat eine wichtige Entdeckung gemacht.«
    Stolowski hob bedauernd die Schultern. »Ich weiß selbst nicht genau, worum es dabei ging. Aber wenn der Gruppe um Kiwibin soviel an Samjatins Auffindung liegt, muß es sich um etwas sehr Wichtiges handeln.«
    »Das meine ich auch. Und es muß etwas mit der Schwarzen Magie zu tun haben. Denn anders ist es nicht zu erklären, daß Tätowierungen, auf die Körper unschuldiger Opfer übertragen, plötzlich ein eigenes Leben entwickeln und Macht über sie und andere bekommen. Finden Sie nicht, daß es nur fair wäre, mir noch weitere Einzelheiten anzuvertrauen? Schließlich bin ich der Leidtragende, auf den sich die Wut aller möglichen Sekten entlädt. Bisher kennen wir zwei solcher Sekten: Die Tätowierer und die Nadelstecher. Wollen Sie mir nicht wenigstens

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