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029 - Der tätowierte Tod

029 - Der tätowierte Tod

Titel: 029 - Der tätowierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schnellen Blick mit Stolowski, dann sagte er gedehnt: »Könnte man die Deutung nicht auch so auslegen, daß es sich bei Srasham um einen Dämon der Tätowierung handelt?«
    Der Händler begann auf einmal zu zittern. »Ich – weiß es nicht, Herr. Keine Ahnung. Ich möchte damit nichts zu tun haben«, stammelte er. »Wenn Sie gefunden haben, was Sie brauchen, dann gehen Sie, bitte! Über den Preis werde ich später schon mit Herrn Stolowski einig.«
    »Wir gehen sofort, wenn Sie uns ein Mittel überlassen, das gegen Srasham schützt.«
    »Sie haben die gnostischen Gemmen und die heiligen Nadeln«, sprudelte der Händler hervor. »Damit sind Sie ausreichend gegen alle Dämonen geschützt. Mehr kann ich für Sie nicht tun. Wirklich nicht. Gehen Sie jetzt, bitte! Bitte!«
    Dorian nahm noch zwei Skarabäen an sich und zwei seltsam geknotete Schnüre aus Tierhaaren. Dann gingen sie.
    »Ich hätte schon aus ihm herausgebracht, was er über Srasham weiß«, sagte Stolowski vorwurfsvoll, als sie wieder auf der Straße des Basars waren. »Sie haben die Sprache doch nicht zufällig auf die Tätowierten gebracht. Ich erinnere mich, daß auch Aysha den Namen Srasham gebraucht hat. Da muß ein Zusammenhang bestehen.«
    Dorian nickte. »Hedim Fayas hätte uns auch nicht weiterhelfen können. Vielleicht erfahren wir vom Tätowierer Meze mehr.«

    »Der Vogel ist ausgeflogen«, stellte Stolowski fest, als sie am Ende der Steintreppe den Vorhang teilten und mit der Taschenlampe, die Dorian kurz zuvor zu einem unverschämten Preis erstanden hatte, in den engen Raum leuchteten.
    »Ich habe nichts anderes erwartet.« Dorian war auch nicht enttäuscht, daß die verhüllte Statue verschwunden war. »Da die Nadelstecher dieses Versteck gefunden haben, mußten die Tätowierer es aufgeben. Wahrscheinlich war es ein überstürzter Aufbruch. Das gibt uns die Chance, in dem Gerümpel vielleicht etwas von Wert zu finden.«
    Sie machten sich sofort ans Werk. Dorian nahm sich den Empfangsraum mit der Ledercouch vor, Stolowski durchsuchte das Hinterzimmer. Dorian fand nichts, das auf einen Dämon oder eine Sekte, die einen solchen verherrlichte, hingewiesen hätte.
    »Ich habe was!« rief Stolowski triumphierend aus dem Hinterzimmer. »Es muß sich um eine Art Geheimgang handeln.« Als Dorian kam, deutete er auf ein finsteres Loch in der Wand. »Ich fand diesen Zugang hinter einem Berg von Gerümpel. Die Tätowierer hatten offensichtlich keine Zeit, den Zugang besser zu tarnen.«
    »Es wäre natürlich interessant zu erfahren, wohin dieser Gang führt«, meinte Dorian stirnrunzelnd. »Es könnte sich aber um eine Falle handeln.«
    »Möglich«, gab Stolowski zu. »Aber wahrscheinlicher scheint, daß es der Fluchtweg ist, den die Tätowierer genommen haben. Wenn wir bei unseren Nachforschungen weiterkommen wollen, müssen wir da hinein.«
    Dorian nahm eine Schlangennadel zwischen die Zähne und hängte sich die gnostische Gemme um, auf der die Schlange, die sich selbst in den Schwanz biß, abgebildet war. Mit der eingeschalteten Taschenlampe in der Rechten kletterte er durch das Loch. Er mußte gut zehn Meter auf allen vieren zurücklegen, bevor er aufrecht stehen konnte. Dann schienen sie aber auch schon am Ende angekommen zu sein. Die Wände waren massiv. Dorian klopfte sie ab, konnte jedoch keinen Hohlraum entdecken.
    Es war Stolowski, der durch Zufall den Geheimgang fand. Der Skarabäus, den er in der Hand hielt, entfiel ihm. Er bückte sich und wollte danach greifen, hielt aber mitten in der Bewegung inne, befeuchtete seine Fingerkuppe und fuhr damit die Ritze zwischen den Bodenplatten entlang.
    »Ein Luftzug!« stellte er fest. »Unter dieser Bodenplatte muß sich ein Hohlraum befinden.« Er holte ein Taschenmesser hervor, ein Springmesser, mit dem er sicher umzugehen verstand. Er schob es zwischen die Steinplatten und benutzte die Klinge als Hebel. Die eine Bodenplatte hob sich ein Stück. Dorian kam ihm zu Hilfe, und gemeinsam gelang es ihnen, die Steinplatte abzuheben. Durch die entstandene Öffnung von sechzig mal sechzig Zentimetern sahen sie auf eine Steintreppe.
    »Jetzt wird die Sache schon interessanter«, sagte Dorian zufrieden und kletterte die Treppe hinunter.
    Stolowski folgte ihm. Sie kamen in ein etwa drei Meter breites Gewölbe, das nach zehn Metern in einen Quergang mündete. Dorian beschloß, sich zuerst nach links, in Richtung der Suleiman-Moschee zu wenden. Der Gang war ziemlich gewunden, so daß sie nie weiter als fünf

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