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029 - Der tätowierte Tod

029 - Der tätowierte Tod

Titel: 029 - Der tätowierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Phantasie freien Lauf.
    »Kommen Sie, Gregor! Wir verschwenden hier nur unsere Zeit«, meinte Dorian nach einer Weile.
    »Was soll das heißen?« erkundigte sich Stolowski.
    Der Händler, der zwischen ihnen stand, wurde immer kleiner und kleiner, und seine verschlagenen Blicke wanderten unsicher zwischen ihnen hin und her. »Aber, Herr, eine solche Auswahl an Gegenständen der alten Magie werden Sie nirgends sonst finden. Es ist sicher auch etwas für Sie darunter. Vielleicht sagen Sie mir, für welchen Zweck …«
    »Eine solche Auswahl an Nachahmungen finde ich überall auf der Welt«, unterbrach Dorian ihn wütend. »Kommen Sie, Gregor!«
    »Nachahmungen?« wiederholte Stolowski, und sein Gesicht bekam einen drohenden Ausdruck, als er den Händler am Kragen packte. »Du hast uns Fälschungen vorgesetzt, Hedim Fayas? Habe ich dir nicht deutlich genug gesagt, was mit dir und deiner Familie passiert, falls du uns zu hintergehen versuchst? Und du hast es doch gewagt? Dafür werde ich dir den Hals umdrehen.«
    »Gnade, Herr!« winselte der Händler. »Ich hatte doch keine Ahnung, daß ihr solche Fachkenntnisse besitzt. Ich dachte, ihr wolltet nur ein Souvenir erstehen. Folgt mir ins Hinterzimmer! Bitte, kommt mit! Ihr werdet es nicht bereuen.«
    Stolowski hielt den zappelnden Händler fest im Griff, während er sich von ihm in einen Nebenraum führen ließ. Hedim Fayas entzündete mit zitternden Fingern eine Öllampe.
    »Hier sind wir richtig«, stellte Dorian fest, als die Flamme den Raum erhellte.
    »Was habe ich gesagt?« erklärte Hedim Fayas. »Hier finden Sie alles, was Sie für die ernste Beschäftigung mit Magie benötigen.«
    Dorian ging zu einem Pult mit Amuletten.
    »Gemmen. Gnostische Gemmen«, sagte der Händler über seine Schulter. »Sie werden sehen …«
    »Maul halten!« fuhr Stolowski ihn an, als er Dorians unwilligen Gesichtsausdruck bemerkte. »Wir wissen selbst gut genug, was für uns richtig ist.«
    Dorian stachen zwei Gemmen ins Auge, die nicht nur überaus schön ausgeführt waren, sondern die ihm auch wirkungsvoll erschienen. Die eine bestand aus einem taubeneigroßen Rubin mit erhaben eingeschnittenen Schriftzeichen und einer Schlange, die sich selbst in den Schwanz biß. Bei der anderen handelte es sich um einen Opal, der ebenfalls geheimnisvolle Schriftzeichen und einen Krieger mit Schlangenbeinen und einem Hahnenkopf aufwies.
    »Zwei besonders wertvolle Stücke«, kommentierte der Händler seine Wahl. »Es handelt sich um gnostische Gemmen. Die nicht zu identifizierenden Schriftzeichen sind eine Zauberformel – ein sogenannter Abraxas.«
    »Was Sie nicht sagen!« meinte Dorian spöttisch. Er ging zu einer anderen Vitrine mit Opferschalen. Dort hielt er sich aber nicht lange auf, sondern wechselte zur nächsten Vitrine über, in der Waffen lagen, wie sie in der späten Antike für Tieropfer verwendet wurden. Als er das Gesuchte nicht fand, wandte er sich an den Händler.
    »Haben Sie einen Opferdolch, der in etwa so aussieht?« Er beschrieb einen Krummdolch, wie ihn der Nadelstecher Babek besessen hatte. Dorian vergaß nicht, die Verzierungen am Griff, die mythologische Szenen darstellten, und die uigurische Inschrift auf der Klinge zu erwähnen.
    »Ein solches Stück wäre unbezahlbar«, erklärte Hedim Fayas nervös. »Wenn ich es besäße, würde ich es nicht verkaufen.«
    »Aber Sie kennen einen solchen Dolch?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte der Händler schnell. »Ich schließe nur aus Ihrer Beschreibung, daß es sich um ein Prunkstück handeln muß, Herr.«
    Dorian suchte zwei Nadeln aus, deren eines Ende aus dem Kopf einer züngelnden Schlange bestand und deren Spitze der Schwanz der Schlange bildete. Diese Nadeln waren der Namiks nicht unähnlich, nur zweifelte Dorian daran, daß sie dieselbe Wirkung haben würden.
    »Sagt Ihnen der Name Srasham etwas?« erkundigte sich Dorian.
    Ihm entging nicht, daß Hedim Fayas kaum merklich zusammenzuckte und schluckte, bevor er sagte: »Ach, wissen Sie, Herr, in meinem Beruf hört man so vieles. Ich habe diesen Namen einmal im Zusammenhang mit der zoroastrischen Religion gehört, ein andermal wieder bei den Manichäern und den Gnostikern. Soviel ich weiß, soll es sich bei Srasham um einen kleinen, unbedeutenden Dämon handeln.«
    »Um was für einen Dämon?«
    »In der gnostischen Geheimsprache soll Srasham soviel wie Beherrscher der unbelebten Bilder heißen. Aber was soll man sich darunter vorstellen?«
    Dorian wechselte einen

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