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029 - Verfluchte aus dem Jenseits

029 - Verfluchte aus dem Jenseits

Titel: 029 - Verfluchte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mitleidenschaft
gezogenen Geist war sowieso jeder vernünftige Gedanke unmöglich geworden.
    »Ich…
träume…«, stieß er heiser hervor, während er durch die Zimmer taumelte und
nach dem Mann suchte, der vorhin oder wann immer in seiner Nähe gewesen war.
»Hallo, Mister Brent… Wo sind Sie denn… Was ist nur geschehen?« Er lallte wie
ein Betrunkener. Wieder stürzte er hinaus auf den Balkon.
    Es
war weder Nacht noch Tag. Ein seltsames Zwielicht herrschte, das bedrohend
wirkte und ängstliche Gedanken heraufbeschwor.
    Der
Mann atmete schwer, klammerte sich an der Brüstung fest und stieß einen
markerschütternden Schrei aus, der über die öde, menschenfeindliche Landschaft
hallte und klagend irgendwo in der Ferne verebbte.
    Der
Park, der See. Lord Shannon suchte verzweifelt nach der vertrauten Umgebung.
Vertraut war ihm das Haus. Und doch fremd… Alles war gespenstisch still.
Glendale, seine jüngste Tochter, war in einer Anwandlung geistiger Umnachtung
vom Balkon gesprungen, direkt vor die Räder eines heranrasenden Zuges… Aber
das war ja ein Traum , redete er sich ein. Ein anderer Traum… Die Gäste… Er
mußte sich um die Gäste kümmern und ihnen sagen, daß sie nichts zu befürchten
hatten. Es wurde ihm nicht bewußt, daß dies ein Widerspruch in sich war. Er
konnte Traum und Wirklichkeit nicht mehr voneinander unterscheiden… Er rief
nach Glendale, seiner Tochter, nach Mister Brent, mit dem er zuletzt gesprochen
hatte, und der wie ein Geist verschwunden war, und er kam hinunter in die
riesige Halle, wo die freitragende Treppe mündete. Hier unten lagen die
meisten Menschen. Sie lagen, als hatte eine Garbe aus einer automatischen Waffe
sie niedergemäht. Der bleiche Mann stöhnte und taumelte von einer Gestalt zur
anderen… Viele waren tot, andere nur bewußtlos… Aber sie kamen nicht zu sich.
    Ein
ständig klappendes Geräusch zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Die Tür zum
Haupteingang! Sie schwang hin und her und blieb nicht geschlossen, aber auch
nicht offen stehen. Zugluft schien sie ständig wieder aufzudrücken. Da vorn war
ein Mann. Er war dunkelblond, kräftig und trug ein blaues Hemd und eine weiße
Hose. Die dazupassende Jacke des hellen Anzuges hatte er neben sich auf den
Boden gelegt.
    »Jennifer?!«
rief der Mann, und kümmerte sich um eine junge Frau, die in seltsam verrenkter
Haltung auf dem Boden lag. Das lange blonde Haar verdeckte fast das junge
Gesicht. Die Bluse war aufgerissen, die Fremde, die der Mann mit Jennifer ansprach
gab ein leises, schwaches Stöhnen von sich.
    »Du
lebst!« rief der Mann erfreut, riß ihre Arme hoch, machte pumpartige Bewegungen
damit und tätschelte leicht die Wangen der Bewußtlosen.
    »Was…
ist… passiert?« kam die kaum hörbare Frage dann über ihre Lippen.
    »Ich…
weiß nicht… Vielleicht ein Anschlag… Jedenfalls eine Explosion…«, stieß der
Mann erregt hervor. »Wir müssen verschwinden von hier… Viele Gäste sind tot…«
    »Oh…
mein Gott!« hauchte die noch immer halb benommene Blondine. »Clark, wie konnte
so etwas… passieren?«
    »Ich
weiß es nicht…« Während dieser Äußerung zog er sie in die Höhe. Schlaff und
kraftlos hingen ihre Arme an den Seiten herab. »Reiß dich zusammen!« herrschte
er sie unwirsch an, und der Schweiß rann über sein bleiches Gesicht. »Laß dich
nicht so gehen!« Seiner Stimme war anzuhören, daß er am Ende seiner Nervenkraft
war. »Wir sind… auf uns ganz allein angewiesen… Keiner ist da, der uns… helfen
kann…« Da fiel ein Schatten auf ihn, und mit leisem Aufschrei warf Clark Walton
seinen Kopf herum.
    Schwankend
wie ein Halm im Wind, kaum mehr in der Lage, sich noch aufrecht auf den Beinen
zu halten, stand Lord Shannon vor ihm. »Ihre verfluchte Gespenster-Villa!«
keifte Walton. Die Stimme überschlug sich. »Ich weiß selbst nicht, was… mich
dazu gebracht hat, diesen… Unsinn mitzumachen. Nun sitzen wir hier in der
Tinte… Sehen Sie sich an, was… geschehen ist! Rufen Sie doch endlich die
Polizei an! So tun Sie doch etwas!«
    Der
Lord schüttelte wie ein Roboter den Kopf. »Keine Polizei… Wir sind allein…
nicht mehr dort…«
    Walton
knurrte wie ein verwundetes Tier und zog die Frau, mit der er die Fahrt zur
Gespenster-Villa des Lords gemacht hatte, hart und unerbittlich mit… auf die
breite, klappende Tür zu.
    »Warten
Sie!« Der Lord streckte die Hand nach den beiden Menschen aus. »Nicht
davongehen… Werfen Sie zuerst einen Blick auf das

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