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029 - Verfluchte aus dem Jenseits

029 - Verfluchte aus dem Jenseits

Titel: 029 - Verfluchte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die
Gespenster-Villa des Lord of Shannon in ihr Programm aufgenommen. Dann war die
Reise auch geträumt…
    Aber
da war etwas, was die Zweifel immer stärker werden ließ. Unruhe, Ratlosigkeit
und eine alptraumhafte Furcht, dicht vor dem Tod zu stehen und keine
Möglichkeit mehr zu haben, das Schicksal noch zu verändern. Alles war
endgültig.
    Er
konnte nicht einfach zu Jennifer sagen, daß sie sich täuschte, daß es nicht
stimmte, was sie sah.
    Der
Mann war tot. Seine Kleidung war zerfetzt, als hätte ihn ein Raubtier
angefallen. »Sieh weg«, sagte er rauh, griff sie bei der Hand und zog sie mit.
Die junge Frau zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub. Sie gingen um den
Toten, der mitten in ihrem Weg lag, herum. Jennifer schloß die Augen.
    Als
sie sie wieder öffnete, griff das Grauen erneut nach ihr. Drei Schritte von den
Eingangsstufen entfernt gab es in dem harten, wüstenähnlichen Boden eine
flache, längliche Mulde. Ein unbedecktes Grab ohne Hügel, ohne Sarg. In der
Mulde lag ein Skelett. Aus den Knochen wuchsen trockene Halme und Dornen. Tief
und schwarz waren die Augenlöcher in dem Totenschädel, breit das grinsende
Maul. Da verlor Jennifer die Nerven, schrie und riß sich von Waltons Hand los,
ehe dieser es verhindern konnte. Wie von Furien gehetzt rannte sie davon.
    »Jennifer!
Bleib stehen!« Zwei, drei Sekunden lang war er wie gelähmt. Dann rannte auch er
los, hinter ihr her. Die Blondine lief blindlings weiter und reagierte nicht
auf seine Rufe. Clark Walton holte auf, griff nach ihr und riß sie herum.
    »Ich
will weg von diesem gräßlichen Ort!« schrie sie ihn an. Ihre Augen funkelten,
und sie versuchte erneut, sich loszureißen, und gebärdete sich dabei wie wild.
Da schlug er ihr links und rechts ins Gesicht.
    »Gib
endlich Ruhe!« brüllte er. »Ich will auch hier weg… mit Hysterie ist aber
niemand gedient…« Sie schluchzte und wimmerte.
    »Da…
sind noch mehr«, zeterte sie, und er mußte ihr den Mund zuhalten, damit sie
nicht weiter schrie. Offene Gräber! Flache Mulden, in denen Skelette
lagen… Sie liefen zwischen den seltsamen Grabstätten hindurch.
    »Wo
sind wir, Clark?« fragte sie tonlos, und ihre Augen befanden sich in ständiger
Bewegung, als wüßten sie nicht, wohin sie zuerst blicken sollten. »Man hat uns
entführt… auf einen fremden Stern… Die Villa… ist eine Falle…«
    »Wir
wissen nichts, Jennifer«, versuchte er sie zu beruhigen. Dabei war er selbst
ein Nervenbündel und wußte mit der Situation nichts anzufangen. Sie entzog sich
jeglicher Vernunft. »Aber wir leben. Da haben wir den anderen hinter uns… etwas
voraus. Wir können noch Entscheidungen treffen… uns bewegen…«
    »Es
wird uns alles nichts nützen! Diese schreckliche, triste Einsamkeit… all die
Skelette in den offenen Gräbern… Hier sind schon mehr Menschen umgekommen,
Clark! Keiner konnte entfliehen! Ich habe gräßliche Angst… Ich hab überhaupt
nicht gewußt, daß man solche Angst haben kann. Ich…« Abrupt unterbrach sie
sich.
    Auf
dem Boden vor ihr begann ein Schatten zu wachsen. Der Schatten ihres eigenen
Körpers.
    Die
beiden aus der Villa Geflohenen warfen fast gleichzeitig die Köpfe herum. Über
den bizarren, zerklüfteten Horizont der unwirklichen Gegend schob sich eine
riesige, schwarze Fläche. Eine pulsierende Sonne, die von einer fahlen,
kraftlosen Aura umgeben war, in der dünne, krankhaft blasse Protuberanzen
hochstiegen und diese Aura durchbrachen. Lichtstrahlen, bleich und zerfließend?
Nein!
    »Arme!
Hände! Clark, das sind Geisterhände !« Die beiden Menschen hielten den
Atem an und wichen zurück. Der Anblick war faszinierend und erschreckend
zugleich. Die riesige schwarze Kugel schob sich schnell über den wie zerschunden
aussehenden Horizont. Die Kraterlandschaft erglühte in einem unwirklichen,
beängstigenden Licht. Die langen, bleichen Arme schossen in die Höhe, und
schnellten auf sie zu.
    » Lauf ,
Jennifer!« Clark Walton schrie es noch heraus. Sie liefen los. Drei, vier
Schritte nach vorn, zwischen den offenen Gräbern entlang. Weiter kamen sie
nicht. Dann spürte Walton den Ruck, der durch seinen Körper ging. Er wurde
zurückgerissen, als wäre er an ein starkes, elastisches Gummiseil gebunden, das
keine weitere Bewegungsfreiheit zuließ.
    Er
flog zurück. Seine Kleider zerrissen, als die gierig nach ihm greifenden
Geisterfinger sie erreichten und nicht mehr losließen. Sie wußten beide nicht,
was mit ihnen geschah. An einen Traum wollte jedoch keiner

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