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029 - Verfluchte aus dem Jenseits

029 - Verfluchte aus dem Jenseits

Titel: 029 - Verfluchte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Umgebung schweifen.
    Er
sah in die Bucht, wo die Wellen spülten, und blickte dann hinüber zu den Bäumen
und Büschen, hinter denen die Umrisse stroh- und palmbedeckter kleiner Häuser
zu erkennen waren. Weiter rechts standen langgestreckte weiße Baracken.
Offenbar die Unterkünfte für das Forschungsteam, das hier, ohne Wissen der
Öffentlichkeit, einer geheimnisvollen Krankheit auf die Spur zu kommen hoffte…
    Nein,
hier gehörte er nicht her, hier hatte er nichts zu suchen… Warum aber konnte er
sich an nichts erinnern? Er ertappte sich dabei, daß er den Ring, der die Form
einer Weltkugel hatte, nachdenklich betrachtete. Dieser Ring war von
außerordentlicher Bedeutung, aber er wußte nicht, von welcher…
    Das
Haus… die Villa eines Lords in einer einsamen bergigen Gegend kam ihm wieder in
den Sinn. Was für eine Rolle spielte diese Villa in seinem Leben? Da war ein
Abend… brennende Kandelaber… festlich gekleidete Menschen… Tafelmusik… die
Villa und die Menschen… Wo waren sie jetzt?
    »Ben
Wyvis«, sagte er plötzlich. »Im Norden Schottlands…« Es wurde ihm nicht bewußt,
daß er die Worte so laut aussprach, so daß sie von Aimee noch gehört werden
konnten. Sie sah ihn an. »Was sagten Sie da?« fragte sie schnell.
    »Die
Villa, Aimee… ich glaub, ich weiß, wo sie liegt. Auf einem Plateau unterhalb
des Ben Wyvis im Norden Schottlands liegt ein großer Park… Ein See… Dort steht
die Villa…« Sie sah ihn an wie einen Geisteskranken.
    »Wir
werden es nachprüfen«, sagte sie mit schwerer Zunge. »Fällt Ihnen dazu noch
etwas ein?«
    »Crowden…
Der Name Crowden… und die Sonne…«
    »Was
für eine Sonne?«
    »Die
Dämonensonne«, kam es rein mechanisch über seine Lippen.
    »Was
ist denn das?« Aimee war stehen geblieben und hielt das tote Kind noch immer
auf den Armen.
    Achselzucken.
»Keine Ahnung ist mir einfach so eingefallen…«
    »Vielleicht
ist es wichtig«, murmelte die junge Frau.
    »Ja,
das ist es sicher… Ich muß unablässig daran denken… das Haus… etwas war mit dem
Haus… Ich muß weg von dort… Todesgefahr… Es steht mitten auf einem
Schienenstrang… Wie ein fauchendes Ungeheuer rast uns ein Zug entgegen… Dann
wird alles schwarz… Ein nicht enden wollender Abgrund… Wir stürzen alle hinein…
auch die Villa… Wo die Villa steht, da gehöre ich hin… Ich habe etwas Wichtiges
dort zu erledigen…« Es klang alles ein bißchen verwirrend.
    Der
Mann, der das sagte, war niemand anders als Larry Brent. Er wußte nichts mehr
von seiner wahren Identität. Ein außergewöhnliches Geschehen hatte seinen Geist
und seinen Körper gebannt.
    »Ich
muß zu der Villa… Ich muß in die Gespenster-Villa«, murmelte er, und wieder kam
ein Begriff hinzu, der ihm scheinbar grundlos eingefallen war…
     
    ●
     
    Er
hätte nicht diesen Wunsch geäußert, wäre ihm in diesem Moment bekannt gewesen,
wo die Gespenster-Villa sich befand. Sie war nicht mehr in dieser Welt.
    In
jener fürchterlichen Nacht waren Kräfte freigesetzt worden, die das Unmögliche,
Unvorstellbare wahr werden ließen.
    Eine
Villa mit allem, was sich darin befand, war aus der gewohnten Umgebung gelöst
worden und im Unsichtbaren verschwunden. Doch auch dieses Unsichtbare wurde für
diejenigen sichtbar, die mit dorthin genommen worden waren. Für sie war es ein
Wirklichkeit gewordener Alptraum.
    Das
große Haus mit den vielen Fenstern und Erkern stand in einer Landschaft, die
frappierende Ähnlichkeit mit der Oberfläche des Mondes hatte. Scharfkantige,
aufgeworfene Kraterränder lagen in der Weite vor und hinter der Villa, die das
einzige Zeugnis menschlicher Ansiedlung in dieser tristen Umgebung zu sein
schien. Der Mann, der durch die endlosen Gänge und Flure hastete, der Türen
aufriß und immer wieder zu den Fenstern und auf die Balkone stürzte, bewegte
sich wie ein Mondsüchtiger. Er murmelte zusammenhanglose Dinge vor sich hin,
hatte die Augen weit geöffnet, und sein Gesicht war kreideweiß, als würde sich
kein Blut mehr in seinen Adern befinden. Der Mann schien innerhalb weniger
Stunden um Jahre gealtert. Wirr hing das Haar ins Gesicht, jegliche Spannung
schien aus seinem Körper gewichen zu sein. Dieser Mann, der noch vor Stunden
ein Bündel von Zuversicht, Kraft und Lebensfreude gewesen war, war nur noch ein
Wrack.
    Unartikulierte
Laute und manchmal Fetzen eines Wortes drangen über seine Lippen. Bernhard Lord
of Shannon verstand die Welt nicht mehr, und mit seinem in

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