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029 - Verfluchte aus dem Jenseits

029 - Verfluchte aus dem Jenseits

Titel: 029 - Verfluchte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Fenster…«
    »Vielleicht
sollen wir jetzt noch den Anblick Ihres Parks und des Sees genießen, wie?«
fragte Walton wütend. »Holen Sie Hilfe… Alle brauchen Hilfe… So wie das hier
aussieht, kann es doch nicht bleiben.«
    Bernhard
Lord of Shannon wankte noch zwei Schritte durch die riesige Halle im Parterre…
Dann verließen ihn seine Kräfte.
    Er
ging in die Knie, griff ins Leere und suchte vergebens nach einem Halt. Er fiel
nach vorn. Schweiß rann von seinem Gesicht. Mit fiebrig glänzenden Augen
starrte er auf das zum Portal wankende Paar, ohne es noch richtig wahrzunehmen.
»Glendale«, wisperte er wie verklärt, und vor seinem geistigen Auge erstand das
Bild seiner jüngsten Tochter. »Dies ist der Untergang… des Hauses Shannon. Du
hattest recht… Ich hätte auf dich hören… sollen…« Er hob den Blick, schwach und
kraftlos kamen seine Arme in die Höhe. Der Lord breitete sie aus, als wolle er
jemand umarmen. »Ich habe dir unrecht getan… Es tut mir leid… Verzeih mir!
Deine nächtliche Begegnung… die Botschaft, die du für uns hattest… war keine
Einbildung… Du hast Sie wirklich gesehen… Du warst nicht krank, nicht
verrückt… Ich aber war blind… Der Fluch der Crowdens… Ich hatte ihn längst
vergessen, für mich war er nicht mehr als eine dumme, nichtssagende Legende.
Was solange zurückliegt, das zählt eines Tages nicht mehr, wenn Prophezeiungen
dann doch nicht eintreffen… dann nimmt man sie nicht ernst… Die Crowdens
stammen aus der gleichen Gegend wie die Shannons… Die Shannons haben sich vor
langer Zeit mit schrecklichen Dingen befaßt… Sie beteten und verehrten die
gleichen Kräfte wie die Crowdens. Aber die Shannons begingen irgendwann einen
Fehler, und es wurde ihnen prophezeit, daß sie dafür ausgerottet würden. Nach
Jahrhunderten erfüllt sich der Fluch der Hölle… Glendale, du wurdest noch
gewarnt… durch Sie… durch…«
    Er
zögerte plötzlich, und ein ungläubiger Ausdruck zeigte sich auf seinem Gesicht. »Du?« fragte er überrascht, und seine Augen wurden groß wie Untertassen.
»So sehe ich dich auch nochmal, wie du Glendale in jener Nacht vor dem
Entsetzlichen… erschienen bist…« Er streckt die Arme weit nach vorn, als wolle
er eine unsichtbare Hand ergreifen, die sich wiederum ihm entgegenstreckte. Was
Bernhard Lord of Shannon in der letzten Sekunde seines Lebens sah, konnte er
nicht mehr aussprechen, ihm keinen Namen geben.
    Er
sah die Weiße Frau, jene Erscheinung, die seit einigen Jahren zum Spuk in der Shannon-Villa geworden war. Damit hatte ein wirtschaftlicher
Aufschwung begonnen. Niemand wußte, wer die seltsame Spukgestalt war, die sich
in manchen Nächten zeigte, Familienangehörigen der Shannons ebenso wie dem
Personal und Gästen der Villa. Erst Glendale of Shannon, die Sensible, die als
melancholisch und lebensfremd von allen angesehen worden war, hatte in der
Nacht vor dem Grauen durch diese Weiße Frau eine Botschaft erhalten.
    Sie
hatte die Spukgestalt zum erstenmal erkannt, die sich als ihre verstorbene
Mutter zu erkennen gegeben hatte.
    Lord
Shannon sah seine Frau im Augenblick des Todes ebenfalls noch mal und erkannte
sie. Er starb mit einem verwirrten, ungläubigen Ausdruck auf dem Gesicht,
während Clark Walton und seine Freundin Jennifer die breite Tür passierten.
Walton taumelte die Treppen hinunter und stutzte plötzlich, als er bemerkte,
daß der Boden unter seinen Füßen nicht mit Fliesen belegt war, sondern rauh,
rissig und uneben. Zerklüftet, wild und lebensfeindlich.
    »Clark!«
entfuhr es der blonden Frau an seiner Hand überrascht. »Aber… das ist doch
nicht mehr die Stelle, an der wir ankamen… die Landschaft… Das alles ist so
fremd und bedrückend…«
    Ein
rauhes Lachen entfloh seiner Kehle. »Ich träume, Jennifer… Ich träume von dir
und dieser schrecklichen Landschaft… In Wirklichkeit liege ich in einem warmen
Bett im Haus des Lord of Shannon und warte, daß etwas passiert. Diese
Erwartungshaltung ist es, die das Hirn beschäftigt und mir diese unwirklichen
Bilder vorgaukelt…«
    Aber
das Gefühl der Beklemmung, der Angst und der Verlorenheit in ihm wurden stärker
als alle Erklärungen, die er sich gab, und alle Überlegungen, die er anstellte.
Jennifer deutete mit der Rechten plötzlich nach vorn und schrie: »Da liegt
einer!« Es war ein Mann.
    Clark
Walton erinnerte sich daran, ihn im Reisebus zur Gespenster-Villa gesehen zu
haben. Diese Grusel-Reise war beliebt. Viele Busunternehmen hatten

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