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0290 - Der tödliche Golem

0290 - Der tödliche Golem

Titel: 0290 - Der tödliche Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragte ich Jane.
    »Welche Frau meinst du?« Ihre Stimme klang kühl.
    Ich preßte für einen Moment die Lippen zusammen. »Das weißt du genau, du Hexe!« zischte ich, bekam sie am Kragen ihrer pechschwarzen Bluse zu fassen und drehte den Stoff zusammen. »Die Frau des Arztes!« präzisierte ich.
    »Laß mich los!« knirschte Jane. Ihre Augen bekamen einen schockgrünen Ausdruck, wohl ein Zeichen für Hexen, und ich stieß sie so hart zurück, daß sie neben der Garderobe gegen die Wand fiel.
    »Ich warne dich, Geisterjäger!« preßte sie hervor. »Treib es nicht zu weit.«
    Ich winkte ab und holte gleichzeitig das Kreuz hervor, das ich offen vor der Brust hängen ließ. »Was also ist mit der Frau?«
    »Sie lebt noch. Und jetzt nimm das Kreuz weg!« Jane zitterte. Sie spürte die Strahlung, und ihr böses Ich sträubte sich gegen das Gute, das von meinem Kreuz ausging.
    »Rede!«
    »Sie lebt noch, verflucht. Ja, wir haben sie am Leben gelassen!«
    »Wo ist sie?«
    »Eingesperrt!«
    »Und Sheila?«
    Jane begann zu kichern. »Da, wo ich eigentlich auch hingehöre!« erwiderte sie mit schriller Stimme. »Beim Teufel. Sheila hat sich in die Hand des Satans begeben. Ich sage dir, Geisterjäger, der Teufel bekommt jeden, den er haben will. Den einen früher, den anderen später. Auch du stehst auf seiner Liste. Vielleicht trifft es dich schon in dieser Nacht!«
    Solche Sprüche und »Ratschläge« hatte ich öfter gehört. Ich hatte mir nicht viel daraus gemacht. Diesmal allerdings sah ich sie mit anderen Augen an.
    Asmodis hatte es verstanden, den Ring zu durchbrechen. Sheila und Jane befanden sich in seiner Gewalt, und er würde es weiter versuchen, das stand fest.
    »Wo kann ich Bill finden?«
    Jane drückte sich in die Höhe. »Nimm erst das Kreuz weg!« flüsterte sie. »Du kannst es auch lassen, dann werden die anderen deinen Freund sofort töten. Er ist eine Geisel.«
    »Und ich werde dich als Geisel nehmen.«
    »Stimmt. Aber der Satan und seine Diener würden trotzdem auf mich keine Rücksicht nehmen.«
    Jane sagte dies mit einer so großen Entschlossenheit, daß ich nicht an einen Bluff glaubte. Deshalb nickte ich, steckte das Kreuz weg und sagte: »Gehen wir!«
    Die ehemalige Detektivin führte mich tiefer in das Haus hinein. Es war ziemlich geräumig, besaß schon im Parterre zahlreiche Räume, und eine breite Treppe führte hoch zu den oberen Stockwerken.
    Wir passierten die Treppe und liefen auf eine Tür zu, die spaltbreit offenstand.
    »Dahinter!«
    Ich zog die Tür auf. In der Diele hatte Licht gebrannt, im Zimmer war es dunkler.
    Dennoch konnte ich alles erkennen. Neben der Stehlampe stand das Bett. Mit der Längsseite zum Fenster hin. Und auf dem Bett lag Bill Conolly.
    Die Frau des Arztes hatte sich bereits um ihn gekümmert und den Reporter von seiner Kleidung befreit. Bill trug nur noch seine Unterhose.
    Um die rechte Hüfte herum hatten geschickte Hände einen weißen Verband angelegt.
    Einen hatte ich getötet.
    Blieben noch fünf Teufelsdiener.
    Und die hatten sich um das Bett herum verteilt. Es war eine Szene, die mich innerlich aufwühlte, denn die Typen hielten Gewehre in den Händen, und alle fünf Mündungen wiesen auf den wehr- und hilflos daliegenden Bill Conolly.
    Die Augen hielt er geschlossen. Für mich nicht zu erkennen, ob er schlief oder bewußtlos war.
    Ich schaute mir die Männer an.
    Sie alle sahen fremdländisch aus. Dunkelhäutige Typen mit glänzenden Augen. Kampfkleidung trugen sie, und noch etwas hatten sie gemeinsam. Auf ihren Stirnen war das Mal des Teufels eingebrannt. Das Sigill der Hölle.
    Feindselig starrten sie mich an. Sie schienen zu wissen, daß ich einen der ihren getötet hatte. Ohne daß ein Kommando gefallen wäre, hoben die fünf Satansdiener ihre Gewehre, drehten sich dabei und richteten die Mündungen auf mich.
    Einer stach besonders ins Auge. Ein bärtiger Mann, der die anderen in der Größe überragte. Er schien der Anführer zu sein und stellte sich mir auch mit Namen vor.
    »Ich bin Chavir!« Seine Aussprache klang hart.
    »Meinetwegen«, erwiderte ich.
    »Damit du weißt, wer dich töten wird, du Sohn einer räudigen Hündin.«
    Sein Gesicht wurde zu einer Grimasse des Hasses. Er starrte mich voller Wut an und sah aus, als wollte er sich jeden Augenblick auf mich stürzen. »Der Teufel hat mir freie Bahn gegeben, ich kann dich umbringen, und ich werde…«
    »Laß es, Chavir!« Jane Collins hatte gesprochen. »Du weißt, daß wir etwas anderes

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