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0290 - Der tödliche Golem

0290 - Der tödliche Golem

Titel: 0290 - Der tödliche Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorhaben.«
    Das Mal auf der Stirn des Mannes glühte noch stärker auf. Eine Antwort gab Chavir nicht. Er blieb steif stehen.
    Asmodis hatte also wieder einen Plan. Wie konnte es auch anders sein.
    Auch Dämonen taten nichts ohne Motiv, und ich spielte in diesem Plan die Hauptrolle.
    Janes Worte hatten mir zudem gezeigt, daß unmittelbar keine Lebensgefahr für mich bestand. Ich konnte meiner näheren Zukunft gelassen ins Auge sehen.
    Sorge bereitete mir der Golem. Ich sah ihn nicht und konnte mir auch nicht vorstellen, daß er zurückgeblieben war. Sicherlich machte er Jagd auf Menschen.
    Ich wollte jedenfalls zusehen, daß ich so schnell wie möglich aus diesem Zimmer kam und auch die Gefahr für Bill Conolly reduzierte.
    Zunächst einmal waren die anderen am Drücker. Und hier übernahm Jane Collins die Rolle des Vortragenden. Sie verließ ihren Platz hinter mir, streifte mich fast und blieb neben dem bärtigen Anführer stehen.
    Prüfend glitt ihr Blick über meine Gestalt, bevor sie spöttisch bemerkte:
    »Du siehst ziemlich ramponiert aus, Geisterjäger!«
    »Komm zur Sache!«
    »Gut, wie du willst. Es geht um folgendes: Wie du weißt, gehören Kugel und Kelch zusammen. Beide ergeben eine gewisse Macht, die sehr groß ist, wenn sie zusammenkommen. Leider besitzen wir nur die Kugel. Der Golem will aber beides haben, verstehst du? Und du, Sinclair, wirst dafür sorgen, daß er es auch bekommt. Du hast Beziehungen, auf dich hören gewisse Wesen. Sorge also dafür, daß wir innerhalb der nächsten beiden Stunden den Kelch in den Händen haben, sonst wird es Bill Conolly büßen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Das hatte sie. Ich bestätigte es mit einem Nicken.
    »Dann ist es gut«, erklärte sie. »Also, Geisterjäger, unternimm etwas, wenn dein Freund länger leben soll.«
    Jane wartete auf eine Antwort. Okay, die konnte sie haben. »Tut mir leid«, erwiderte ich. »Den Kelch kann ich euch nicht geben, weil ich ihn nicht habe.«
    »Du lügst!«
    Ich lachte. »Bitte, durchsuche mich! Ich besitze den Kelch nicht. Eine andere hat ihn sich geholt.«
    Jane verengte die grünen Augen. »Tanith, nicht wahr?«
    »Genau.«
    »Da hatte Asmodis doch recht. Sie also hat dir den Weg in die Vorhölle gezeigt. Nun gut, die zwei Stunden Frist bleiben. Du hast dich mit Tanith doch immer so gut verstanden. Dann überrede ihren Geist, daß er dir den Kelch überläßt.«
    »Wo soll ich sie finden?«
    »Das ist deine Sache!« knirschte Jane Collins. »Ich habe dir nur das übermittelt, was Satan mir aufgetragen hat.«
    »Da wäre noch etwas«, sagte ich leise.
    Jane kannte mich von früher her gut. »Keine Bedingungen, Geisterjäger. Die nehme ich nicht an.«
    »Doch, du mußt mich anhören! Wenn ich euch den Kelch besorgen soll, will ich noch jemand zurückhaben. Und zwar Sheila Conolly!«
    Jane Collins schaute mich an, dann verzog sich ihr Gesicht, und sie begann zu lachen. Es war ein häßliches Kichern, ein spöttisches Geräusch, und sie schlug sich dabei auf die Schenkel. »Ich soll dir Sheila Conolly zurückgeben? Das kann ich nicht. Da mußt du mit Asmodis verhandeln. Aber du wirst bei ihm auf Granit beißen, Geisterjäger. Was die Hölle einmal hat, das behält sie.«
    Genau dies war der springende Punkt. Damit wollte ich mich einfach nicht abfinden. Ich mußte Sheila kriegen. »Entweder sie und Bill oder keinen Kelch!«
    »Nie, Geisterjäger!«
    »Was will der Teufel überhaupt mit dem Kelch? Er hat doch die Kugel oder vielmehr sein Diener, der Golem!«
    »Das kann ich dir sagen. Der Satan hat sie getötet, aber sie hat ihn dennoch überlistet, und so etwas vergißt der Teufel nicht. Wenn er den Kelch besitzt, kann er über sie bestimmen und für seine Zwecke einspannen. Verstehst du?«
    Und ob ich verstand. Ein raffiniertes Spiel, das sich Asmodis da ausgedacht hatte. Wahrscheinlich erst in den letzten Stunden geboren, aber nicht von Pappe.
    »Wie hast du dich entschieden?« fragte Jane.
    »Für Sheila!«
    Die Hexe verzog das Gesicht. Aber nicht nur sie hatte den Namen gehört, auch Bill Conolly. Er wollte sich aufrichten und stöhnte. Dabei schaffte er es nur, den Kopf zu heben.
    Sofort reagierten die Teufelsdiener. Die Mündungen senkten sich noch tiefer und drückten gegen Bills Körper. Dabei ließen sie auch das Gesicht nicht aus.
    »Laßt ihn!« zischte ich.
    Bill sank stöhnend zurück.
    Und Chavir fuhr herum. »Du verfluchter Sohn einer Hündin hast uns nichts zu sagen!« Er explodierte. Selbst der

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