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0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schönes Haus, mußte Zamorra sich eingestehen. Nur, in dieser Gegend wohnten immerhin die Vornehmen und Reichen. Ein exklusiver Bereich, in dem keiner den anderen über Gebühr störte und deshalb eine Hexe sich auch hervorragend verbergen konnte.
    Auf der Hutablage des zivilen Polizeifahrzeugs lag das Schwert Gwaiyur, das sie aus dem Reihenhaus geholt hatten. Es jetzt direkt mit ans Haus zu nehmen, war etwas zu auffällig. Aber ganz außer Reichweite sollte es auch nicht unbedingt bleiben. Kerr griff ins Handschuhfach des Wagens und nahm ein kleines Walkie-Talkie heraus. Gleichzeitig ließ er das Bordfunkgerät des Wagens auf Empfang.
    »Nicole, bleibst du hier? Sollten wir das Schwert und dich brauchen, drücke ich auf die Ruftaste des Handgerätes. Du wirst einen Pfeifton hören. Das ist das Zeichen.«
    »Und wenn ich keine Lust habe hierzubleiben?« ereiferte sich Nicole. »Ted ist für diesen Warteposten viel besser geeignet. Er ist noch nicht völlig genesen und muß sich schonen…«
    »Frau, du redest Unsinn«, protestierte Ted. Aber Zamorra nickte. »Da kann was dran sein, außerdem solltest du dich nicht noch mehr exponieren. Es reicht schon, wenn dieser Eysenbeiß hinter dir her ist.«
    Damit war der Fall klar.
    Kerr, Zamorra und Nicole stiegen aus, traten durch das Tor in den Vorgarten und gingen auf das Haus zu. Ted nahm das Schwert mit nach vorn und klemmte sich hinter das Lenkrad des Ford Cortina. Kerr, der sein Walkie-Talkie in der Jackentasche verstaut hatte, drückte bereits auf den Klingelknopf.
    Niemand reagierte.
    »Das Vögelchen ist ausgeflogen«, vermutete Nicole.
    »Oder die Hexe spielt Verstecken mit uns.«
    Zamorra trat von der Tür zurück und schickte sich an, das Haus einmal zu umrunden.
    Auf der Rückseite fand er eine unverschlossene Tür und gab einen durchdringenden Pfiff von sich. Die beiden anderen kamen heran.
    »Das sehe ich als eine prachtvolle Einladung«, sagte Zamorra und stieß die Tür auf.
    Kerr benutzte das Funkgerät. »Wir dringen durch die Hintertür ein, Ted«, sagte er kurz. Dann betrat er das Haus.
    Der Flur, der sich hinter der Tür erstreckte, lag im Dunkeln. Kerr tastete nach dem Lichtschalter. Die Deckenlampe flammte auf - und erlosch mit einem leisen Knacken wieder. »Birne durchgebrannt«, stellte Kerr fest.
    Er machte ein paar Schritte in den Flur hinein. Zamorra und Nicole folgten ihm.
    Hinter ihnen schloß sich mit einem leisen Knall die Tür. Nicole wirbelte herum, riß an der Klinke. Aber sie schaffte es nicht, sie wieder zu öffnen.
    »Verdammt«, zischte Kerr. »Eine Falle!«
    Das Amulett hatte sich nicht weiter erwärmt. Zamorras Hand fuhr in die Tasche, umschloß den Dhyarra-Kristall. Aber im gleichen Moment sprang etwas in seinen Nacken. Er schlug mit der freien Hand zu, traf einen faustgroßen, haarigen Körper und schleuderte ihn von sich. Er hörte Nicole aufschreien.
    »Das sind Spinnen, verdammt!«
    Kerr stürmte vorwärts, dorthin, wo er eine andere Tür gesehen hatte, warf sich dagegen und riß sie auf. Dämmerlicht fiel herein. Zamorra sah Dutzende von großen schwarzen Spinnen, die sich von der Decke herabseilten. Nicole und er begannen ebenfalls zu laufen. Aber die Spinnen waren schneller, lösten sich von ihren Fäden und fielen einfach herab. Nicole zerschmetterte zwei, die sich in ihren Haaren festsetzen wollten. Zamorra fing die anderen schon in der Luft ab. Dann waren sie hindurch.
    Kerr rammte die Tür zu.
    Sie befanden sich in einer Art Eingangshalle. Vorn war die Haustür.
    Nicole ging darauf zu, wollte sie öffnen. Es ging nicht. Auch das Fenster ließ sich nicht öffnen.
    »All right«, sagte Kerr gezwungen ruhig. »Wir sitzen also fest. Die Hexe weiß, daß wir hier sind. Dann mal los.« Er drückte in der Tasche auf die Ruftaste des Funkgeräts. Sie brauchten sich nicht mehr als »normal« zu verstellen. Der Angriff der schwarzen Spinnen besagte eindeutig, daß sie als Gegner eingestuft waren, und die Hexe setzte Magie gegen sie ein.
    »Ted rührte sich nicht«, sagte Nicole, die aus dem Fenster sah.
    »Das gibt's doch nicht.« Kerr wiederholte das Rufzeichen, nahm das Funkgerät ganz heraus und schaltete auf Sprechen. »Ted, schläfst du? Komm zu uns! Die Türen sind durch Zauberei blockiert. Wir versuchen, sie mit Magie zu öffnen. Wenn das nicht geht, wirst du sie mit dem Schwert einschlagen müssen. Ted, hörst du mich?«
    Aus dem Gerät kam keine Antwort.
    »Er sieht zur Tür herüber«, sagte Nicole und begann, am Fenster

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