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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß noch so viel Betrieb herrschte, und sprach Will darauf an.
    Der Kommissar sagte was von Herbstferien. Jetzt verstand ich die hohe Belegung der Häuser.
    Wir suchten nach Hunden. Als wir das Ende der Straße erreichten und in einem Wendehammer stehenblieben, um zurückzuschauen, hatten wir noch keinen Hund gesehen.
    »Sind die denn alle ohne Tiere gekommen?« fragte ich und schüttelte den Kopf.
    »Scheint so.«
    »Dann hat sich Elke Weiß aber geirrt.«
    »Hoffentlich.«
    Unser Blicke glitten über die Hügellandschaft des Schwarzwaldes.
    Wir waren hier schon ziemlich hoch, deshalb wirkten die Kuppen der höher liegenden Berge nur mehr als Hügel. Auf manchen Kuppen wuchs dichter Wald.
    Wald befand sich auch hinter uns. Ich deutete die Richtung und erklärte dem Kommissar, daß ich dort einen der Blindenhunde gesehen hatte.
    Will hob nur die Schultern. »Das ist natürlich schlecht«, sagte er.
    »Da kann sich eine ganze Kompanie verstecken.«
    »Du sagst es.«
    »Suchen wir weiter?«
    »Wo?«
    Will lachte. »Wir können ja fragen, wer alles einen…« Er stockte, denn er hatte etwas entdeckt. Will deutete zum Waldrand. »Ist da nicht dieser Ernst Sukella?«
    Tatsächlich, er war es. In der noch klaren Luft des Nachmittags erkannten wir seine hochgewachsene Gestalt sehr deutlich. Ohne Hund ging er ziemlich steif. Seinen weißen Stock hielt er in der rechten Hand und tastete damit den Boden nach irgendwelchen Hindernissen ab.
    Wenig später hatte ihn der Wald verschluckt.
    Will schaute mich an. »John, der ist ja verrückt, völlig allein in den Wald zu laufen.«
    Ich stieß den Kommissar an. »Hinterher. Vielleicht finden wir eine Spur.«
    ***
    Bevor die Menschen waren, da waren die Wölfe!
    Sie und ihre Magie hatten überlebt und waren auch in der modernen Zeit noch wirksam. Nur wenige Menschen wußten es, und noch weniger wurden mit dieser Magie konfrontiert.
    Aber es gab sie.
    Und wen sie einmal in den Klauen hatte, den ließ sie nicht los.
    Eine Person war von der Magie besonders betroffen. Um sie drehte sich alles, und das wußte sie auch.
    Als sie es merkte, hatte sie dagegen angekämpft, doch nichts erreicht. Der Druck einer kaum faßbaren Vergangenheit war immer stärker geworden und ließ sie nicht mehr los.
    Sie erlebte, wie aus einem Menschen ein anderes Wesen werden konnte. Zunächst nur sporadisch. Immer wenn der Vollmond am Himmel stand, verwandelte sich die Person. Aber die Zwischenräume wurden kürzer. Manchmal setzte der Prozeß sogar bei Tageslicht ein, und die Person stellte fest, daß sie Macht besaß.
    Macht über Hunde.
    Schon als Kind hatte sie mit Hunden gern gespielt. Sie hatten ihr gehorcht, waren ihr treu zu Diensten. Einmal erwachsen, vervielfältigte sich diese Macht, und sie konnte mit den schärfsten Hunden tun und lassen, was sie wollte.
    Auch an diesem Nachmittag hatte sie den Drang verspürt. Sogar noch stärker als zuvor, denn sie hatte genau erfaßt, daß jemand eingetroffen war, den sie als Feind betrachten mußte.
    Der blondhaarige Mann, den der deutsche Kommissar als seinen Freund bezeichnete, war gekommen, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Wenn jemand die Kraft besaß, dann er.
    Dieser Mann besaß etwas, das andere nicht hatten. Sie spürte genau die Warnung, als die Ausstrahlung dieser seltsamen Waffe sie erreichte, und der Drang, sich zu verwandeln, wurde übermächtig.
    Kaum hatte sie die Zimmertür hinter sich geschlossen, als sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, durch den Raum torkelte, vor dem großen Fenster stehenblieb, die Balkontür aufzog und die Vorhänge vor die Scheibe zog.
    Es waren unkontrollierte Bewegungen. Ihre Hand rutschte am Stoff ab, sie hatte Mühe, ihn überhaupt zu halten und hätte den Vorhang fast aus der Schiene gerissen.
    Soeben schaffte sie es noch, kippte nach hinten weg und schlug auf das frisch überzogene Bett.
    Dort blieb die Person liegen.
    Ein Mensch lag auf dem Rücken, aber ein Mensch, der seltsame Laute ausstieß. Sie drangen aus seinem offenen Mund und hörten sich an wie das Knurren eines Tieres.
    Der Vergleich mit einem Hund kam automatisch. Dazwischen war ein schluchzendes Heulen oder Jaulen zu vernehmen, was nur wenig mit den Lauten eines Hundes zu tun hatte, sondern mehr an einen Wolf erinnerte.
    Der Person preßte hastig ihre Hand auf den Mund. Zu laut durfte sie auf keinen Fall werden. Niemand sollte hören oder mitbekommen, was mit ihr los war.
    So blieb sie liegen.
    Dann kam der Schüttelfrost. Er erfaßte

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