Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
blieben wir stehen. Kommissar Mallmann atmete ein wenig schwerer als ich, er war auch einige Jahre älter. Jetzt knetete er seine Römernase und schüttelte verwundert den Kopf.
    »Verdammt, John, der kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Und ein Sprinter ist er auch nicht.«
    Da hatte Will recht. Wir konnten den schmalen Pfad ein ziemliches Stück einsehen, und trotzdem entdeckten wir von dem Blinden nicht einmal eine Schuhspitze.
    Wo konnte er sich nur versteckt halten?
    Ich dachte hin und her, nur gab mir der Wald keine Antwort. Die Bäume, Büsche und das Unterholz schwiegen sich aus.
    Ich drehte mich wieder zu Will Mallmann um. »Vielleicht sollten wir ihn rufen.«
    Das tat der Kommissar. Seine Stimme hallte in den Wald hinein und verklang allmählich.
    Keine Reaktion.
    Es blieb uns nichts anderes übrig, als dem schmalen Weg zu folgen, der tiefer in den Wald hineinführte. Irgendwann mußten wir auf den Blinden stoßen, er kannte sich schließlich nicht aus und konnte sich auch nicht orientieren.
    Will und ich gingen nebeneinander her. Unter unseren Schuhen knirschten Steine und kleinere Zweige. Blätter segelten zu Boden.
    Links stieg das Gelände an. Die Bäume standen dort nicht so dicht. Ein brauner Teppich aus Nadeln machte den Boden zwischen ihnen sehr weich und federnd.
    Es wuchs auch kein sehr dichtes Unterholz. Nur ein schmaler Graben trennte den normalen Wald vom Weg.
    Wo konnte dieser Sukella stecken?
    Wir beschlossen, den leicht ansteigenden Weg so weit zu gehen, bis dieser seinen höchsten Punkt erreicht hatte. Das war nach zwei Minuten geschafft. Vor uns führte der Pfad tiefer in den Wald hinein, und er wand sich auch in zahlreichen Kurven und Kehren.
    War der Blinde dort verschwunden? Ich wollte einfach nicht glauben, daß der Mann so weit gegangen war.
    Da hörten wir den Ruf.
    »Hierher, Prinz! Komm zu deinem Herrchen! Ich weiß, daß du in der Nähe bist!«
    Das war Sukella.
    Will und ich fuhren herum. Wir wußten aus welcher Richtung der Ruf ertönt war. Links von uns, wo es inzwischen flacher geworden war und die Bäume dichter standen.
    Da steckte auch Sukella!
    Wir hörten ihn wieder, als wir uns bereits auf dem Weg zu ihm befanden. »Prinz, komm her! Ich weiß, daß du es bist. Ich habe dich gesucht. Ich habe dich gespürt…«
    Prinz, so hieß der Hund, meldete sich auch. Nicht mit einem freudigen Bellen, sondern mit einem heiseren, wütend klingenden Knurren, das keine frohen Gefühle ausdrückte.
    Ich hatte Angst um den Mann und wollte verhindern, daß er das zweite Opfer eines Hundes wurde.
    So rasch es ging, bewegte ich mich durch den Wald. Manchmal kam ich nur mit grotesken Sprüngen voran, da ich Ästen ausweichen und über Baumwurzeln hinwegspringen mußte.
    Will Mallmann blieb hinter mir zurück. Da sich zwischen den Bäumen nicht mehr soviel Platz befand, war es auch dunkler geworden. Angreifer würde ich sehr spät erkennen können.
    Dafür sah ich den Blinden.
    Er drehte mir seine linke Seite zu, und vor ihm stand sprungbereit der Schäferhund.
    Sein Prinz, nach dem er so laut gerufen hatte und der dem Ruf gefolgt war.
    Daß die beiden zusammengehörten, war nicht mehr zu erkennen.
    Sie kamen mir vor wie Feinde, und ich brauchte nur das drohende Knurren des Tieres zu vernehmen, um zu wissen, daß dies auch so war.
    Er wollte töten.
    »Gehen Sie weg!« schrie ich dem Blinden zu, der in diesem Augenblick seinen Stock anhob, so daß die Gummispitze auf den Hund wies. »Verschwinden Sie!«
    Da sprang das Tier!
    Ich hätte vielleicht schießen sollen, aber es ist schwer, im Laufen zu treffen. Ganz hatte ich den Mann nicht erreicht und konnte deshalb nicht verhindern, daß Prinz seinen ehemaligen Herrn ansprang und umstieß.
    Als der Blinde fiel, schrie er auch, und Prinz war gedankenschnell über ihm.
    Auch ich war da.
    Mein Tritt traf voll. Aus der Verlängerung des letzten Sprungs heraus war er geboren, und die Fußspitze wuchtete in die Seite des Schäferhunds. Dieser Kraft hatte er nichts entgegenzusetzen. Er flog zurück, überschlug sich und sprang sofort wieder auf.
    Ich rechnete mit einem erneuten Angriff, irrte mich aber. Der Hund mußte sich erst auf die neue Lage einstellen. Und auf seine neuen Gegner, denn Will Mallmann war ebenfalls angekommen.
    »Kümmere du dich um den Blinden!« rief ich dem Kommissar zu.
    Das Tier ließ ich keinen Moment aus den Augen.
    Wallmann sorgte dafür, daß Ernst Sukella auf die Beine kam. Ich hörte die beiden sprechen.
    Der

Weitere Kostenlose Bücher