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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Körper davor, verdunkelten die Fenster, und ich sah für einen Moment in ein verändertes, verzerrtes Hundegesicht, das die Schnauze weit aufgerissen hatte.
    Bilder, die Angst machen konnten.
    Meine Hände waren feucht. Ich zog mich wieder vom Fenster zurück und vernahm auch über mir Geräusche.
    Sie waren auf dem Dach des Blockhauses aufgeklungen. Von dort hörte ich das Tappen der Pfoten, hinzu kam ein hartes Kratzen und auch ein wütendes Knurren.
    Ich legte den Kopf schief und schaute skeptisch in die Höhe. Zwar waren die Dachbalken stabil, dennoch zitterten sie, wenn ein großer Hund sich auf ihnen bewegte oder daran scharrte.
    Ich wartete ab.
    Mir blieb nichts anderes übrig. Ich kam mir vor wie ein Gefangener, aber so konnte ich es aushalten.
    Bis das Kratzen verstummte.
    Für einen Moment wußte ich nicht, was ich davon halten sollte, schaute in die Höhe, lauschte und stellte fest, daß ich mich nicht getäuscht hatte.
    Es war über mir ruhiger geworden.
    Hastig lief ich an eines der Fenster, schaute hinaus und sah einen Körper durch die Luft wischen.
    Er kam von oben, hatte das Dach verlassen, berührte den Boden, drehte sich und schaute zur Hütte zurück.
    Dann schüttelte er seinen Kopf und trottete davon in Richtung Grillplatz.
    Meine Sichtperspektive wurde schlechter. Ich stellte mich deshalb an ein anderes Fenster und konnte besser sehen.
    Sämtliche Hunde hatten ihre Plätze in der Nähe der Blockhütte verlassen und begaben sich zum Grillplatz. Sie sammelten sich dort, blieben stehen, scharrten unruhig, knurrten manchmal, aber wirkten nicht mehr angriffslustig.
    Was war geschehen?
    Ich erfuhr es in den nächsten Sekunden.
    Da hörte ich plötzlich ein unheimliches Geräusch. Schaurig hallte es durch den Wald. Ein Jaulen und Schreien, das einem Menschen Angst machen konnte.
    Ich kannte diese Töne.
    Wölfe stießen sie zumeist aus.
    Oder besser gesagt: Werwölfe…
    ***
    Ich stand am Fenster und rührte mich nicht. Werwölfe im Schwarzwald, das konnte verdammt gefährlich werden, wenn ich an die Urlauber dachte, die sich noch in der Nähe befanden. Zudem spielten die Hunde verrückt. Sie hatten sich verändert, und ich dachte über den Grund nach.
    Der Hund stammte vom Wolf ab.
    Genau das mußte es sein. Deshalb fühlten sich die Hunde auch von diesem schaurigen Heulen angemacht. Ihren Reaktionen war es anzusehen, denn allesamt drehten sie die Köpfe und schauten in die Richtung, aus der das Heulen aufgeklungen war.
    Ich hatte zum Glück eine günstige Sichtposition und wartete voller Spannung die nächsten Sekunden ab. Noch konnte ich nichts sehen, der Wald war einfach zu dicht.
    Werwölfe und Hunde!
    Eine brisante Mischung, über die ich länger nachdenken wollte.
    Bisher hatte ich beide getrennt erlebt. Ich wußte um die Existenz der Werwölfe und die der Hunde. Bisher hatten die beiden Arten nie Berührungspunkte besessen, sah man einmal von ihrer Entwicklung ab.
    Nun versuchten die Werwölfe, die Hunde auf ihre Seite zu ziehen. Eine Sache, die mir überhaupt nicht gefiel und die verdammt weite und gefährliche Kreise ziehen konnte.
    Bisher hatte ich es nur mit den Hunden zu tun gehabt. Der Werwolf hielt sich nach wie vor im Hintergrund, doch an seinem lauter werdenden Heulen erkannte ich, daß er sich meinem freiwillig gewählten Gefängnis immer mehr näherte.
    Die Hundemeute blieb zwar dicht beisammen, sie zeigte dennoch eine größere Unruhe. Die Tiere spürten, daß da jemand nahte, den sie als Führer akzeptierten und der ihnen die Richtung zeigen sollte.
    Ich hatte mich so gestellt, daß sich der obere Teil des Oberkörpers nicht unbedingt hinter der Scheibe abmalte, denn ich wollte nicht sofort gesehen werden.
    Zuerst kamen die Hunde.
    Das überraschte mich, denn ich hatte damit gerechnet, einen Werwolf zu sehen.
    Aber durch ihren Anblick wurde ich wieder an die drei Killer-Hunde erinnert, die als normale Tiere zu den Blinden gehört hatten.
    Zwei Schäferhunde und ein Bernhardiner!
    Das mußten sie sein!
    Ich straffte mich. Die Spannung hielt auch mich erfaßt. Diese drei machten auf mich einen drohenden Eindruck. Zudem blieben sie dicht beisammen, denn die beiden Schäferhunde hatten ihren andersrassigen Artgenossen in die Mitte genommen.
    So trotteten sie näher.
    Sie kamen aus dem dichten Wald, den Schatten der Dämmerung und des Nebels. Ihre Mäuler hatten sie weit aufgerissen. Aus den Rachen floß der Atem, der als schwadiger Dampf vor ihren Schnauzen stehenblieb und dort

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