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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schleiften ihn dann an den Füßen in eine der Hütten. Wang und Manuela wurden hinterher gezerrt. Kunstgerecht gefesselt fanden sie sich in einem schmutzigen Raum mit einem winzigen Fenster wieder, das zu klein war, als daß sich jemand hätte hindurchzwängen können.
    »Schwalze Menschen sind gal nicht nett«, zeterte Wang verärgert. »Dabei hätte ich so gut Lezepte austauschen können. Vielleicht kennen sie ein Schlangenlezept, das ich noch nicht kenne und umgekehlt.«
    Manuela seufzte. »Wang, kannst du nicht einmal an was anderes denken als an deine verdammten Schlangenrezepte?«
    »Oh, bin ich Koch! Denke immel an gute Lezepte, weil Essen sehl wichtig fül ein zufliedenes Leben ist«, behauptete Wang. »Essen ist zweitschönste Beschäftigung del Welt.«
    Manuela wagte nicht zu fragen, was er für die schönste Beschäftigung hielt.
    Wahrscheinlich war es das Kochen.
    ***
    Nach einiger Zeit erwachte Bill wieder aus seiner Bewußtlosigkeit. Wie die anderen hatten die Tunesier auch ihn gefesselt, so daß er sich kaum bewegen konnte. Mürrisch nahm er es zur Kenntnis.
    »Sie machen uns für den Autodiebstahl verantwortlich«, vermutete er. »Das habe ich zumindest aus ihren wirren Reden herausgehört, soweit sie verständlich waren. Hier scheint es noch eine recht altertürmliche Rechtsprechung zu geben. Da sie den wirklichen Dieb nicht einholen und zur Rechenschaft ziehen können, werden sie sich an uns halten, weil wir offenbar in seiner Begleitung waren. Irgendwie müssen sie unsere Ankunft beobachtet haben, trotz der Schlafenszeit für anständige Menschen.«
    »Abel dann müssen sie auch beobachtet haben, daß Mistel Jolgensen tot war wie elschossene Schlange«, wandte Wang ein. »Wil haben ihn doch getlagen…«
    »Weiß der Teufel, was das alles soll. Auf jeden Fall sollten wir uns vorsichtshalber auf einige Unannehmlichkeiten gefaßt machen.«
    »Sehr tröstlich«, murmelte Manuela. »Ich hoffe ja, daß Tendyke uns hier irgendwie wieder herausholt.«
    »Ich erinnere an die zehn kleinen Negerlein«, sagte Bill dumpf. »Hast du nicht gesehen, wie sie ihn erschossen haben?«
    Da schwiegen sie alle bedrückt.
    Draußen hellte es sich auf. Im Osten schob sich ein Lichtschimmer über den Waldstreifen. Die Morgensonne zeigte sich.
    ***
    Der Untote fuhr so schnell es die provisorische, unbefestigte Straße erlaubte, in Richtung Norden. Der Wille seiner Herrin trieb ihn an. Scheinwerfer brauchte er nicht. Er fuhr unbeleuchtet. Mit seinen unveränderten Augen sah er in der Dunkelheit so gut wie am Tage, und bald würde es ohnehin hell werden.
    Sein Ziel war Tunis. Nur dort oder auf der Insel Djerba würde Zamorras Flugzeug landen können. Djerba lag näher, aber von dort aufs Festland zu kommen, war umständlicher und würde länger dauern. Also mußte Zamorra zwangsläufig nach Tunis kommen.
    Das war auch Jorgensens Ziel.
    Hin und wieder überprüfte er die Tankanzeige. Der Dieselmotor erwies sich als sparsam. Die Tankfüllung mochte knapp ausreichen, das Fahrzeug bis zum Flughafen zu bringen. Das waren, alle kleinen Umwege eingerechnet, die die staubige Straße aufwies, rund 250 Kilometer.
    Die schaffte Jorgensen in gut drei Stunden…
    ***
    Rob Tendyke war nicht tot. Er hatte es nur für vernünftig gehalten, sich tot zu stellen, als er die großkalibrige Gewehrkugel aus dem alten Vorderlader haarscharf an seinem linken Ohr vorbeipfeifen hörte. Er spürte sogar noch die Hitze des Bleigeschosses.
    Also blieb er ruhig auf dem Boden liegen und wartete ab, was geschah. Er hörte weit hinter sich die anderen Eingeborenen rufen und schreien. Die Geräuschkulisse wurde leiser. Und plötzlich standen zwei Männer neben ihm. Einer berührte -Tendyke mit dem Fuß und rollte ihn herum.
    Tendyke starrte ihn an und bemühte sich, den Lidreflex zu unterdrücken und die Pupillen starr zu halten.
    Der Mann bückte sich, wollte nach Tendykes Herzschlag fühlen. Da der Amerikaner sich nicht bewegte, fühlte der Tunesier sich relativ sicher und wollte nur durch Überprüfung feststellen, was er schon vermutete, nämlich daß Tendyke tot war. Immerhin war die Wahrscheinlichkeit dafür hoch. Der Tunesier war der Mann, der geschossen hatte, und seine alte Vogelflinte mit dem furchtbar langen Lauf traf selber auf eine Meile noch sicher, Damit ließ sich einem Löwen das linke Auge ausschießen. Der Nachteil der Waffe war der umständliche Ladevorgang.
    Tendyke wartete, bis der Mann sich über ihn beugte. Dann packte er nach dessen

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