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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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das Mädchen zum Stuhl, den ich herangezogen hatte. Vorsichtig setzte er sie darauf, hielt sie aber an den Schultern fest.
    »Das Wasser! Schnell!«
    Der Wirt bewegte sich mit der Langsamkeit eines träumenden Nilpferdes. Er hielt noch nicht einmal das Glas in der Hand.
    »Mach ihm Beine, Jerry!«
    Ich kam nicht mehr dazu. Aus dem Kreis der Zuschauer löste sich ein Mann und streckte die Hand aus. Er knurrte: »Avanti!«
    Aus dem träumenden Nilpferd verwandelte sich der Wirt in einen hurtigen Affen. In Sekundenschnelle hielt der Unbekannte das Glas in der Hand und kam auf uns zu.
    »Ich werde mich um Adina kümmern«, sagte er höflich und in gutem Englisch. »Sie ist eine Verwandte. Ich danke Ihnen!«
    Der Mann war groß, knochig und breitschultrig. Er war besser angezogen als die meisten anderen in der Kaschemme, aber sein Gesicht gefiel mir nicht. Er besaß kleine Augen mit einem stechenden Blick, breite Schultern, und die Haut war durch Pockennarben verunstaltet.
    Ich streckte die Hand aus, um es ihm abzunehmen. Er gab es mir nicht.
    »Ich sagte, daß ich mich jetzt um Adina kümmere«, sagte er leise. »Sie brauchen sich nicht zu bemühen.«
    Ich lächelte. »Sie ahnen gar nicht, wie gerne ich mich um ein nettes Girl bemühe.«
    Sein Gesicht verfinsterte sich noch mehr.
    »Wir schätzen es nicht, wenn Fremde sich um unsere Frauen kümmern.«
    Jetzt lachte ich laut.
    »Wir befinden uns hier in den Vereinigten Staaten und nicht auf Sizilien. Geben Sie das Glas her, und wenn ich es Ihrer Verwandten eingeflößt habe, werde ich mich für den Verwandtschaftsgrad zwischen ihr und Ihnen interessieren.«
    Er zögerte eine Sekunde lang, dann warf er mir das Glas entgegen. Ich konnte gerade noch instiriktiv den Kopf wegnehmen, so daß ich nur am Ohr gestreift wurde. Das Glas zerschellte an der Theke, aber als es klirrte, hatte sich der Mann schon einen Haken eingehandelt, der ihn gegen die Mauer der Zuschauer warf. Kräftige Fäuste packten ihn und hielten ihn aufrecht.
    Zwei Sekunden lang starrten wir uns an. Dann ging ich auf ihn zu.
    Er richtete sich auf, schüttelte die Hände ab, schrie etwas auf Italienisch. Die Männer drängten sich zur Seite, daß eine Gasse entstand. Er warf sich herum und türmte.
    Ich sprang ihm nach, aber nach zwei Sätzen verfing ich mich in den Armen der Männer, die mir den Weg versperrten, wie in einem undurchdringlichen Gebüsch.
    Ich versuchte, mir mit Stößen Bahn zu brechen. Noch schlug keiner zurück, aber sie wichen nur widerwillig. Eine Welle der Erregung lief durch die Männer. Ich blickte in finstere Gesichter, in funkelnde Augen, und ich sah geballte Fäuste.
    Endlich hatte ich es geschafft, mir meinen Weg durch die Menge zu bahnen. Ich raste zum Ausgang und auf die Straße, aber für den Burschen, den ich fassen wollte, hatte der Vorsprung genügt. Ich sah ihn nicht mehr, und wenn ihn sicherlich auch nicht der Erdboden verschluckt hatte, so gab es in der 230. Straße genug Häusereingänge und Toreinfahrten, in denen er hätte untertauchen können, und sicherlich fand er in den Häusern ebenso bereitwillige Helfer wie in dieser Kaschemme.
    Ich verzichtete darauf, die Männer zur Rede zu stellen. Ich hätte ohnehin nichts aus ihnen herausbekommen. Wütend ging ich zu Phil und dem Girl zurück.
    Das Mädchen war im Begriff, auch ohne Wasser zu sich zu kommen. »Ich denke, wir sollten uns ein wenig mit ihr unterhalten«, sagte Phil. »Hallo, Miß, geht es wieder?«
    Sie strich sich mit einer müden Geste die Haare aus der Stirn.
    »Ja«, stammelte sie. »Ja… danke!«
    Sie sah Phil an und fragte leise:
    »Sammy ist ermordet worden?«
    »Daran besteht kein Zweifel.«
    Sie starrte einen Augenblick vor sich hin.
    »Sie sind FBI-Beamte, ja?«
    Wir nickten.
    »Ich werde Ihnen sagen, wer Sammy umgebracht hat«, stieß sie hervor.
    Phil und ich wechselten einen Blick. »Okay«, sagte Phil, »aber wir sprechen besser an einem anderen Ort darüber.«
    Das Mädchen nickte. Phil faßte sie unter den Arm und half ihr vom Stuhl hoch. Wir nahmen sie in die Mitte und gingen dem Ausgang zu. Niemand hinderte uns, aber als wir den Ausgang fast erreicht hatten, schrie eine der Männerstimmen:
    »Stai attenta, Adina! Se parli, ti ucci-deranno!«
    Ich drehte mich um, aber es war nicht zu erkennen, welcher der Männer gerufen hatte.
    »Was rief er?« fragte ich das Mädchen.
    »Ich soll aufpassen«, antwortete sie müde. »Wenn ich spräche, würde man mich töten; aber ich will

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