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0292 - Der Bahnhof im Weltraum

Titel: 0292 - Der Bahnhof im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antraten.
    Major Don Redhorse konnte sich leicht ausrechnen, daß er sechs Ausscheidungskämpfe überstehen mußte, wenn er sich für den Endkampf qualifizieren wollte. Die Gegner wurden ausgelost, es hing also vom Zufall ab, gegen wen er kämpfen würde.
    Deproks Sippe schickte nur eine kleine Abordnung zum Arenaschiff. Ihr gehörten außer dem Sippenältesten sein Sohn Rank, Redhorse und Brazos Surfat an.
    Rank war so aufgeregt, daß Redhorse bezweifelte, daß der junge Forril den ersten Ausscheidungskampf überstehen würde. Der alte Deprok schien davon jedoch nichts zu bemerken. Er hielt ununterbrochen Lobreden auf seine Tapferkeit, die sich auch auf seinen Sohn übertragen hatte. Außerdem versorgte er seinen Lieblingssohn mit Ratschlägen für die Kämpfe. Redhorse gab sich Mühe, möglichst viel davon zu behalten, denn Deprok schien ein erfahrener Kämpfer zu sein.
    Chard Bradon hatte vergeblich versucht, den Major von seinem Vorhaben abzubringen. Im Augenblick gab es keine andere Möglichkeit, in das Bahnhofsinnere zu gelangen als ein Sieg in den Wazala-Kämpfen. Redhorse glaubte, daß er gut gerüstet war.
    Fehlende körperliche Kraft hoffte er mit Schnelligkeit und erprobten Judogriffen auszugleichen.
    Kraterhak Kan Deprok und seine Begleiter mußten durch über hundert andere Schiffe, bevor sie im Arenaschiff ankamen.
    Während sie unterwegs waren, wurden sie nicht belästigt, obwohl Deprok jedem Sippenältesten, den sie trafen, seine grenzenlose Verachtung übermittelte, indem er vor ihm auf den Boden spuckte.
    Aber das gehörte offenbar zu den Sitten der Forrils.
    Die Forrils nahmen wenig Anstoß an den beiden Fremden.
    Sowohl Redhorse als auch Surfat trugen ein gelbes Forrilfell über der Schulter, das sie symbolisch zu Ganzvätern machte. Halbväter durften an den Kämpfen nicht teilnehmen, nicht einmal als Zuschauer.
    In der vergrößerten Schleuse des Arenaschiffes wurden Deprok und sein Gefolge von drei uralten Ganzvätern begrüßt. Die drei Forrils waren fast blind, und ihre Pelze besaßen keinen Glanz.
    Trotzdem begrüßte Deprok sie mit einem höflichen Rülpser.
    „Das sind ehemalige Wazalas", erklärte der Sippenälteste den beiden Terranern. „Sie teilen den Kämpfern die Quartiere zu."
    Einige junge Forrils fungierten als Helfer der drei Patriarchen.
    Redhorse und Surfat mußten sich der Führung eines jungen Ganzvaters anvertrauen. Die Quartiere lagen nach Deproks Aussage unter den Kampfplätzen.
    Rank erhielt einen Raum zugewiesen der auf der anderen Seite des Schiffes lag Er durfte einen Begleiter auswählen und entschied sich für Deprok. Redhorse wurde von Surfat begleitet.
    Als sich die beiden Terraner von Deprok und seinem Sohn trennten kam der Sippenälteste noch einmal auf die Kämpfe zu sprechen.
    „Ich wünsche, daß Sie gegen Rank ausgelost werden", sagte der alte Ganzvater. „Er würde Sie besiegen."
    Offenbar hielt Deprok den Fremden für einen leichten Gegner.
    Wenn Rank bereits in der ersten Runde gegen Redhorse antreten mußte, hatte er nach Deproks Meinung Aussichten, eine Runde weiterzukommen. Das bewies Redhorse daß der Alte die Chancen seines Lieblingssohnes nicht sehr hoch einschätzte „Wir werden sehen", sagte Redhorse gleichgültig und verabschiedete sich.
    Im Arenaschiff gab es funktionierende Antigravschächte. Durch sie gelangten Redhorse und Surfat in die Quartiere. Ihr Begleiter zeigte ihnen den kleinen Raum in dem Redhorse warten mußte und verschwand wieder. Im Schiff war es still, da die Zuschauer noch keinen Einlaß bekamen.
    Surfat ließ sich auf einigen Fellen, die am Boden lagen, nieder und kratzte nachdenklich seinen kahlen Kopf.
    „Nun sind Sie vorläufig am Ziel Ihrer Wünsche, Major", sagte er.
    „Ich wünschte, wir wären hier schon wieder heraus."
    „Nach Ihren hervorragenden Leistungen als Trainer sollten Sie sich nicht solche Sorgen machen", meinte der Cheyenne lächelnd.
    Surfat strich behutsam über seine angeschwollene Hüfte. „Sie haben den Jungen und mich nicht gerade geschont, Sir" beklagte er sich.
    Redhorse schlug den gelben Pelz, den er trug, zurück und zeigte dem Sergeanten einige blaue Flecken.
    „Sie waren auch nicht gerade zärtlich" sagte er.
    Surfat grinste. „Wann erhält ein armer Sergeant schon einmal die Gelegenheit sich mit einem Major zu prügeln, Sir?"
    Redhorse sah sich im Zimmer um. Früher war es wahrscheinlich Teil eines Laderaumes gewesen. Die Forrils hatten Zwischenwände eingezogen und so Platz für viele

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