0292 - Der Bahnhof im Weltraum
Niederlage drohte.
Hier unten blieben die Kämpfer für Surfat anonym, er konnte sich die Geschehnisse nach eigenem Ermessen ausmalen. Alles, was seine Phantasie beeinflußte, war der Lärm der Zuschauer. Surfat rollte ein Fell zusammen und legte es unter seinen Kopf. Im Grunde genommen war das Leben bei den Forrils nicht so schlecht, dachte er. Vielleicht würde er sich mit der Zeit daran gewöhnen. Anders war die Situation bei den vier jüngeren Männern. Sie würden sich niemals ruhig mit ihrem Schicksal abfinden.
Surfat hätte gern gewußt, ob Redhorse tatsächlich daran glaubte, daß er die Wazala-Kämpfe gewinnen konnte. Schon der Ausgang des ersten Kampfes war ungewiß, an die späteren Kämpfe die Redhorse nur erschöpft und kraftlos erreichen konnte, wollte Surfat nicht denken.
Surfat begann sich auszumalen, wie er sein Leben bei den Forrils gestalten würde. Bestimmt konnte man die knurrigen Ganzväter dazu bewegen, einige bewährte Eigenarten terranischer Lebensweise zu übernehmen. Surfat dachte in diesem Zusammenhang vor allem an den Bau einer Destillationsanlage.
Irgend etwas würde er schon finden, woraus sich ein schmackhafter Tropfen herstellen ließ. Später konnte er einen schwunghaften Handel mit den Forrils treiben. In ein paar Jahren konnten sie vielleicht ein eigenes Schiff bewohnen und einen Weg finden, ins Bahnhofsinnere zu gelangen. Diese Methode war zwar langwierig, aber bestimmt erfolgreicher als Redhorses Vorhaben.
Dieser Gedanke und das Auf- und Abschwellen des Zuschauerlärms machten Surfat so müde, daß er schließlich einschlief. Als Don Redhorse den Raum betrat, fand er den Sergeant friedlich schnarchend am Boden liegen.
„Brazos!" rief er scharf.
Surfat schreckte zusammen und richtete sich auf. Verwirrt starrte er zu Redhorse hinauf.
„Hallo Sir!" krächzte er benommen. „Sind Sie verwundet?"
„Nein", sagte Redhorse. „Ich bin in Ordnung. Interessiert es Sie nicht, wie mein erster Kampf verlief?"
„Vermutlich haben Sie verloren", sagte Surfat traurig.
„Keineswegs", sagte Redhorse. „Mein Gegner mußte nach zwanzig Minuten aus dem Kampf gezogen werden, weil er nicht mehr in der Lage war, sich auf den Beinen zu halten. Allerdings verdanke ich meinen Erfolg nicht zuletzt der Überheblichkeit des alten Burschen. Er stürzte sich auf mich, ohne sich um seine Deckung zu kümmern."
„Gratuliere!" brummte Surfat und räumte den Platz auf den Fellen für Redhorse.
„Besonders erfreut scheinen Sie nicht zu sein", sagte Redhorse verwundert.
„Ich habe davon geträumt, die Forrils mit Alkohol zu beglücken", berichtete Surfat. „Ich führte ein Leben wie im Paradies. Alle Arbeiten wurden mir von meinen Dienern abgenommen. Die erlesensten Speisen wurden mir aufgetischt und jeden ..."
„Hören Sie auf damit!" unterbrach ihn Redhorse.
Trotz Surfats mangelnder Begeisterung gewann Redhorse auch die drei nächsten Kämpfe. Die Zuschauer wurden auf ihn aufmerksam und versammelten sich vor dem Kampfplatz, den er zugeteilt bekam. Der fünfte Kampf allerdings ging über die volle Distanz. Redhorses Gegner, gewarnt durch die bisherigen Erfolge des Fremden, riskierte nichts. Zwanzig Minuten lang gab Redhorse Punkte ab, bevor es ihm gelang, seinen Widersacher schwer zu treffen. Aber auch danach verlangte ihm der Kampf alles ab. Der Cheyenne ahnte, daß ihm seine neuerrrungene Popularität mehr Punkte eingebracht hatte als seine Kämpferqualitäten. Er war nicht in der Lage, allein in sein Quartier zurückzukehren. Zwei Forrils mußten ihn stützen.
„Nun ist es passiert", sagte Surfat, als er den Major sah.
Redhorse versuchte zu lächeln, aber es wurde nur eine Grimasse daraus.
„Ich habe gewonnen, Brazos", sagte er.
„Noch ein Kampf, und ich habe den Endkampf erreicht."
„Der nächste Kampf ist in einer Stunde", sagte Surfat sachlich.
„Sie werden überhaupt nicht in der Lage sein, an ihm teilzunehmen."
Redhorse sank auf dem Fellager zusammen.
„Ich muß es versuchen, Brazos. Die Gelegenheit ist günstig. Ich hätte nie geglaubt, daß ich so weit kommen würde."
Die Forrils, die Redhorse gebracht hatten, ließen die beiden Männer allein. Surfat untersuchte den stöhnenden Offizier.
„Der Kerl hat Sie fast umgebracht", sagte er wütend. „Zumindest drei Rippen sind gebrochen, von den Quetschungen nicht zu reden."
„Legen Sie mir einen Verband an", verlangte Redhorse.
Surfat zerriß sein Hemd und band es straff um Redhorses Brust.
Er bezweifelte, ob er
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