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0292 - Der Bahnhof im Weltraum

Titel: 0292 - Der Bahnhof im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und ihm zu einem der Haupteingänge folgen sollte. Der Forril kam seinem Wunsch nach. Redhorse preßte ein Ohr gegen die Metalltür.
    „Hören Sie sich das an!" forderte er Deprok auf. „Orraks Soldaten werden immer wütender. Hoffentlich entdecken sie nicht den Zugang, durch den wir in die Zentrale gekommen sind."
    „Rank und die Soldaten werden Orraks Sippe bald vertrieben haben", prophezeite Deprok siegessicher.
    Redhorse lächelte mitleidig. „Glauben Sie das wirklich, Ganzvater? Vank hockt mit Sicherheit im unteren Teil des Schiffes und wagt sich nicht mehr heraus. Orraks Soldaten haben die kleine Streitmacht Ihres Sohnes entwaffnet und zurückgeschickt."
    „Sie beleidigen den Sohn eines Würdigen!" schrie Deprok.
    „Tatsachen sind keine Beleidigung", entgegnete Redhorse sachlich. „Sie müssen Orrak zu Friedensverhandlungen bewegen."
    Deproks kleine Augen verschwanden vollständig hinter den Speckfalten, als er Redhorse ablehnend antwortete: „Ich verzichte eher auf die Würde des Sippenältesten, bevor ich mit Orrak spreche."
    Es war unschwer zu erkennen, daß der Ganzvater mit Überzeugung sprach. Redhorse war sich darüber im klaren, daß er die Mentalität dieses Wesens nicht in kurzer Zeit ändern konnte.
    Die Forrils lebten seit Jahrtausenden auf diese Weise, der Kampf der Sippen untereinander war ihr Lebensinhalt.
    „Was nun, Major?" fragte Bradon, als Redhorse an seinen Platz inmitten der Zentrale zurückkehrte.
    Redhorse befeuchtete seine ausgetrockneten Lippen. Die Luft innerhalb des Schiffes war nicht besonders gut. Es wurde Zeit, daß Deprok Ersatzteile für die Energiestation bekam, sonst würden die hydroponischen Anlagen früher oder später vollkommen versagen.
    „Die Mentalität der Forrils läßt sich nicht ändern", sagte Redhorse nachdenklich. „Vielleicht können wir sie aber für unsere Zwecke ausnutzen."
    „Wollen Sie immer noch an den Wazala-Kämpfen teilnehmen?"
    fragte Surfat.
    „Später. Zunächst müssen wir Orrak dazu bringen, daß seine Sippe das Schiff verläßt."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, wie Sie ihn dazu bewegen wollen", sagte Bradon skeptisch. „Wenn er den gleichen Charakter wie Deprok besitzt, und so scheint es zu sein, wird er niemals den Befehl zum Rückzug geben."
    „Vielleicht will der Major mit Orrak kämpfen", vermutete Doutreval.
    Redhorse schüttelte den Kopf. „Ich werde mit ihm reden."
    Sergeant Surfat warf den anderen ungläubige Blicke zu. Er hielt Redhorses Vorhaben für reine Zeitverschwendung.
    Als Orrak zu sich kam, wollte Kraterhak Kan Deprok sich sofort auf ihn stürzen, doch Redhorse hielt ihn zurück. „Sie können mit ihm kämpfen, wenn ich ihn nicht zu einem Rückzug seiner Soldaten bewegen kann", sagte der Cheyenne. „Ich warne Sie, Ganzvater. Ich bin entschlossen, Orrak gegen Ihre sinnlosen Angriffe zu verteidigen, wenn Sie mir keine Gelegenheit geben, mich mit ihm zu unterhalten."
    Deprok wandte sich knurrend ab.
    „Ich höre meine Soldaten draußen auf den Gängen", sagte Orrak befriedigt und verschränkte seine langen Arme. „Was nützt euch die Zentrale, wenn ihr sie nicht verlassen könnt? Meine Sippe beherrscht das Schiff."
    „Wann beginnt Ihre nächste Häutung, Orrak?" fragte Redhorse gelassen.
    Der Forril nannte eine Zeitspanne, die ungefähr fünf Tagen terranischer Zeitrechnung entsprach. Redhorse nickte zufrieden.
    „Solange halten wir es hier aus", sagte er. „Sobald die Häutung beginnt, werde ich Sie mit meiner Waffe lähmen, Orrak. Sie werden nackt und hilflos inmitten der Zentrale liegen und alle, auch Deprok, werden Sie sehen."
    „Nein" schrieen Deprok und Orrak gleichzeitig.
    Redhorse machte eine entschiedene Geste. „Ich spaße nicht", sagte er mit Nachdruck, „Vergessen Sie auch nicht die Halbväter Ihrer Sippe, die sich noch in der Zentrale aufhalten und Ihren unwürdigen Anblick werden ertragen müssen. Meine Freunde und ich werden vor Verachtung ausspucken und über Ihre jämmerliche Nacktheit lachen. Ohne Pelz sind Sie noch geringer als ein Halbvater."
    Orrak stöhnte wie unter körperlichen Schmerzen. Er wand sich am Boden. Redhorse fühlte, wie Bradon eine Hand auf seinen Arm legte. Der Captain warf ihm einen warnenden Blick zu. Er befürchtete, Redhorse könnte zu viel riskieren.
    „Geben Sie Ihren Soldaten den Befehl das Schiff zu verlassen", sagte Redhorse.
    Orrak schlängelte sich wortlos auf den Haupteingang zu. Er schien vollkommen gebrochen zu sein. Redhorse folgte ihm.
    „Werden

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