0292 - Der Bahnhof im Weltraum
einen kleinen Vorgeschmack davon, was ihn auf dem Kampfplatz erwartete, als einer der Kämpfer einen jungen Forril, der ihn abholte, mühelos hochstemmte und kräftig schüttelte. Offenbar hatte sich der jugendliche Ganzvater nicht ehrerbietig genug verhalten.
Der Lärm der Zuschauer drang an Redhorses Ohren, noch bevor er die Arena betreten hatte. Er wurde in einen Korridor geführt. Der Forril, der ihn begleitete, deutete auf eine mit Fellen zugedeckte Öffnung in der Decke.
„Sobald das Zeichen ertönt, klettern Sie hinaus", sagte er.
„Was für ein Zeichen?" fragte Redhorse.
Der Forril musterte ihn verächtlich.
„Ist es Ihr erster Wazala-Kampf?"
„Ja", sagte Redhorse.
„Der Priester läßt die Alarmanlagen des Arenaschiffes aufheulen", sagte der junge Ganzvater. „Das ist das Zeichen für den Beginn. Sie brauchen dann nur noch hinauszugehen und zu kämpfen. Das ist alles."
„Danke", sagte Redhorse trocken.
Der Forril spuckte auf den Boden und zog sich zurück. Redhorse streckte sich und lüftete die Felle, so daß er den Kampfplatz sehen konnte. Der Boden bestand aus weichem Kunststoff. Wenigstens würde er nicht hart fallen, überlegte Redhorse ironisch. Die Zuschauerränge konnte er nicht sehen, weil ihm die Umrandung der Arena die Sicht versperrte.
Auf der anderen Seite des Kampfplatzes wartete jetzt sein Gegner. Redhorse hoffte, daß er nicht gleich zu Anfang gegen einen Favoriten antreten mußte. Er bedauerte, daß Bradon, Doutreval und Papageorgiu nicht anwesend sein konnten.
Er lehnte sich gegen die Wand und wartete. Zum erstenmal seit Tagen dachte er wieder an die anderen Suchschiffe. Der größte Teil würde inzwischen nach Gleam zurückgekehrt sein. Vielleicht war es Grek 1 gelungen, in den Bahnhof vorzudringen und über Funk Hilfe herbeizurufen. Doch darauf konnte sich Redhorse nicht verlassen.
Durchdringendes Sirenengeheul riß ihn aus seinen Gedanken. Er schlug die Felle über der Öffnung zurück und schwang sich in die Arena hinaus. Sofort nahm ihn die hektische Atmosphäre gefangen. Die Zuschauer tobten vor Begeisterung, als die Kämpfer erschienen. Riesige Scheinwerfer hingen von der Decke herab.
Redhorse blickte sich um. Hinter ihm, in der vordersten Reihe, saßen Kraterhak Kan Deprok und Rank. Entweder hatte Rank bereits einen Kampf verloren, oder er war noch nicht eingeteilt worden. Schräg vor Redhorse saßen die Punktrichter. Der Albino stand bei ihnen. Er nickte Redhorse zu.
Da betrat Redhorses Gegner den Kampfplatz. Er war ein alter Ganzvater mit mächtigen Schultern. Er beachtete Redhorse nicht, sondern winkte den Zuschauern. Das Geheul und die anfeuernden Rufe dröhnten in Redhorses Ohren.
Er ließ seinen Gegner nicht aus den Augen. Der Ganzvater ging zu Redhorses Erstaunen zu den Punktrichtern hinüber und begann gestenreich zu diskutieren. Der Priester winkte Redhorse.
„Er will nicht gegen Sie kämpfen", sagte Bourk, als Redhorse vor den Punktrichtern stand. „Ihr Aussehen beleidigt ihn."
Der alte Kämpfer grunzte zustimmend. Noch immer beachtete er Redhorse mit keinem Blick.
„Er hält mich für zu schwach?" fragt Redhorse.
Der Priester nickte. Die Punktrichter debattierten miteinander. Die Zuschauer begannen ihrer Empörung Luft zu machen und spuckten in die Arena. Auf der anderen Kampflätzen wurde bereits gekämpft.
„Was nun?" fragte Redhorse.
Bourk blinzelte ihm zu. „Vielleicht müssen Sie ihm beweisen, daß Sie kräftig genug für ihn sind."
„Natürlich", sagte Redhorse bereitwillig. Er holte aus und warf den Ganzvater von den Füßen. Brüllend brach der schwere Forril zusammen. Mit einem Satz brachte sich Redhorse aus der Reichweite der starken Arme seines Gegners.
Der Ganzvater sprang auf und verfolgte ihn. Die Halle schien sich vor Redhorses Augen zu drehen. Breitbeinig erwartete er den Angriff seines ersten Gegners.
Am Rande des Kampfplatzes sagte Bourk zu den Punktrichtern: „Der Fremde hat ein gutes Auge. Er wird gewinnen."
Die alten Wazala-Kämpfer wußten, daß man den Priester nicht verspotten durfte. Deshalb schwiegen sie. Aber die Blicke, die sie sich zuwarfen, sagten Bourk mehr als alles andere.
Das Geschrei der Zuschauer drang bis in den kleinen Raum hinab, wo Brazos Surfat auf den Major wartete. Surfat wünschte, er hätte sich dazu entschließen können, einen Platz auf den Rängen einzunehmen, um Redhorse kämpfen zu sehen. Er war sich jedoch nicht sicher, ob er ruhig auf seinem Platz bleiben konnte, wenn Redhorse eine
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