0292 - Der Bahnhof im Weltraum
beeinflußt, noch war er ein politischer Einzelgänger.
Grek 1 war verrückt geworden. Sein Gehirn arbeitete zwar wieder in vollem Umfang, doch es war zu irgendwelchen Störungen gekommen.
Grek 1 war krank, und er mußte wie ein Kranker behandelt werden.
„Vielleicht beteilige ich mich an dem Überfall auf die terranischen Schiffe" sagte Redhorse. „Zeigen Sie mir die Zentrale, damit ich Ihnen einige wertvolle Hinweise geben kann."
Grek 1 erhob sich und ging zur nächstgelegenen Wand, ohne die Waffe von Redhorse abzuwenden. Er schaltete einen Bildschirm ein. Redhorse konnte einen riesigen Raum sehen, der mit Geräten aller Art ausgefüllt war.
„Das ist die Zentrale", sagte der Maahk. „Die Automatik ist von mir programmiert worden. Ich brauche nur darauf zu warten, daß die terranischen Schiffe explodieren."
„Trotzdem könnten Sie irgend etwas übersehen haben", drängte Redhorse. „Führen Sie mich in die Zentrale."
„Nein", lehnte der Maahk ab. „Ich durchschaue Ihre Absichten.
Außerdem können Sie nicht mehr ohne Schutzanzug ihn die Zentrale gehen. Ich habe mir erlaubt, die ursprünglichen Bedingungen dort wieder herzustellen."
Redhorse starrte ihn erschrocken an. Selbst wenn es ihm gelang, den Maahk zu überwältigen, konnte er nicht in die Zentrale, um die Schaltungen rückgängig zu machen. Grek 1 hatte die atembare Luft abgelassen.
„Wissen Sie, daß die alten Raumschiffe auf der Plattform bewohnt sind?" fragte Redhorse. „Wollen Sie durch Ihr Vorgehen den Tod von über dreitausend Forril-sippen verschulden?"
„Das ist mir gleichgültig", erwiderte Grek 1. „Es ist mir auch gleichgültig, ob ich den Tod finde. Mein Volk soll nicht länger von dem Ihren versklavt werden."
„Versklavt?" wiederholte Redhorse fassungslos. „Wir sind Verbündete. Versuchen Sie sich doch daran zu erinnern was vor unserer Landung auf diesem Bahnhof geschah."
„Das weiß ich genau", antwortete Grek 1. „Sie haben mich gezwungen, an Bord Ihres Schiffes zu gehen, damit ich den alten Bahnhof der Maahks an Sie übergebe."
Das kranke Gehirn des Maahks hatte sich eine Geschichte ausgedacht, die in allen Einzelheiten logisch war. Das war das Gefährliche daran.
„Wenn ich Sie nicht umstimmen kann, muß ich gehen", sagte Redhorse und wollte sich abwenden.
„Halt!" rief Grek 1. „Sie werden diesen Räum nicht mehr verlassen. Ich lasse Sie nicht gehen. Das ist zu gefährlich für meine Pläne."
„Warten Sie noch", sagte Redhorse verzweifelt. „Man wird mich suchen, wenn ich nicht zurückkomme."
„Das glaube ich nicht", sagte der Maahk. „Die ganze Zeit über hielt sich kein Fremder in der Station auf. Warum sollten sie nun kommen?"
Er hob die Waffe und zielte auf Redhorse. Ein Schuß fiel, und der Major sah mit aufgerissenen Augen, wie der Schutzanzug des Maahks sich auf dem Brustteil verfärbte. Grek 1 stieß einen Schrei aus, ließ die Waffe fallen und sackte zusammen.
Da begriff Redhorse, daß der Methan nicht geschossen hatte.
Redhorse wandte sich langsam um und sah Bourk mit einem Desintegrator in der Hand im Eingang stehen.
„Bourk!" rief der Major. „Wie kommen Sie hierher? Wessen Waffe ist das?"
„Ihre", entgegnete der Priester. „Deprok hat sie Ihnen vor Beginn der Wazala-Kämpfe abgenommen und an mich übergeben."
Redhorse schüttelte verwundert den Kopf. „Woher wußten Sie, in welcher Lage ich mich befinde? Sie mußten es wissen, sonst wären Sie mir nicht gefolgt."
Bourk nickte langsam. Das Bewußtsein, daß er sich in der Nähe des Großen Waza befand, machte ihn unruhig.
„Es gibt eine Abhöranlage und versteckte Kameras, von denen nur der Priester weiß. Ich beobachtete dieses Wesen schon längere Zeit, aber ich wußte nicht, ob es einer Ihrer Freunde war."
„Warum haben Sie mich nicht gefragt?" wollte Redhorse wissen, der allmählich verstand, warum Bourk ihn während der Kämpfe unterstützt hatte.
„Hätten Sie an meiner Stelle gefragt?"
Bourk winkte müde ab. „Es blieb mir keine andere Wahl, als eine Gegenüberstellung herbeizuführen. Nun weiß ich, daß der Fremde Ihr Gegner ist und ein Feind der Forrils."
Redhorse blickte zu dem toten Methan hinüber.
„Im Grunde genommen war er nicht unser Gegner", sagte er. „Er war krank, weil er lange Zeit um sein Leben kämpfen mußte. Aber es ist ihm gelungen, in der Zentrale alle Waffen der Station einzuschalten. Sie müssen mir meinen Schutzanzug mit Helm und Sauerstoffaggregat beschaffen, Bourk. Nur dann kann
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