0292 - Der Bahnhof im Weltraum
Stimme versagte, sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen.
Redhorse starrte den dicken Raumfahrer ungläubig an.
„Soll das etwa heißen, daß Sie den Kampf gewonnen haben?"
Surfat nickte kaum merklich. „Der Forril muß über mich gestolpert sein. Plötzlich lag er vor mir."
„Ich rufe den Priester", sagte Redhorse. „Er muß Ihre Kopfwunde nähen und den Arm schienen."
„Das ist sinnlos", sagte Surfat. Seine Augen verdrehten sich.
Redhorse beugte sich bestürzt zu ihm hinab.
„Brazos!" rief er. „Machen Sie keinen Unsinn, Sie alter Halunke."
Surfat brachte ein Grinsen zustande. „Wenn ich daran denke, was den Forrils an erstklassigem Schnaps verlorengeht", flüsterte er. Er erschauerte. Redhorse hatte das Gefühl, daß Surfat ihn nicht mehr erkannte.
Plötzlich jedoch riß der Sergeant die Augen auf und starrte den Major an. „Häuptling!" knurrte er. „Du mußt gegen Orrak kämpfen.
Er hat den Endkampf erreicht."
Redhorse schluckte trocken. „Ich werde ihn besiegen."
„Wo ist meine Uniform, mein Hemd?" fragte Surfat verwirrt und befühlte seine blutverschmierte Brust.
„Zerrissen", erinnerte ihn Redhorse.
Surfat richtete sich etwas auf.
„Ich war immer ein verdammter Zivilist", sagte er zufrieden. Dann sank er in sich zusammen.
Redhorse schleppte sich an die Tür und riß sie auf.
„Bourk!" brüllte er. „Bourk!"
Es dauerte zehn Minuten, bis der Albino den kleinen Raum betrat. Mit einem Blick sah er, was geschehen war.
„Wohin bringt ihr eure Toten?" fragte Redhorse tonlos.
Der Priester starrte den toten Sergeanten ehrfurchtsvoll an. „Wir werden ihn neben die berühmten Wazalas legen."
„Nein", widersprach Redhorse. „Bringt ihn dorthin, wo die Halbväter liegen. Legt ihn nicht zu den Soldaten."
„Die Kämpfe haben Ihren Geist verwirrt", sagte Bourk mitleidig.
Redhorses Blick ließ ihn zurückweichen. Er rief einige Forrils.
Stumm sah Redhorse zu, wie der Sergeant auf den Transporter gelegt und davongefahren wurde.
„Ich habe den Kampf gesehen", sagte Bourk nach einer Weile.
„Roukala war viel stärker als Ihr Vertreter. Er schlug ihn vielleicht zehnmal zu Boden, doch der dicke Ganzvater erhob sich immer wieder. Ich glaube, Roukala dachte zuletzt, er würde gegen einen Besessenen kämpfen Das hat ihn verrückt gemacht, und er verlor."
„Stimmt es, daß ich gegen Orrak kämpfen muß?", fragte Redhorse.
Bourk nickte zustimmend. „Er hat bereits nach Ihnen gefragt. Er ist froh, daß Sie sein Gegner sind."
Auf dem Gang wurden Stimmen laut. Bourk sah hinaus und sagte zu Redhorse: „Deprok und sein Sohn kommen, um Ihnen zu gratulieren."
„Lassen Sie sie nicht herein", sagte Redhorse. „Wecken Sie mich, wenn der Endkampf beginnt."
„Sie sprechen wie ein Ganzvater, der alles verloren hat", stellte der Albino fest.
Redhorse antwortete nicht. Er schob den Priester auf den Gang hinaus und verschloß die Tür.
8.
Orrak bot immer noch einen imponierenden Anblick, trotz der Wunden, die er in den vorausgegangenen Kämpfen erlitten hatte.
Redhorse stand noch im Korridor des Arenaplatzes und rang nach Atem, als sein Gegner bereits den Kampfplatz betrat. Jeder Atemzug löste stechende Schmerzen in Redhorses Brust aus.
Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn.
Bourk, der neben ihm stand, beobachtete ihn aufmerksam.
„Hören Sie die Zuschauer?" fragte der Priester.
Redhorse nickte nur.
„Sie feiern ihren Favoriten", erklärte der Albino. „Sie sind zwar die Sensation der Kämpfe, aber die Forrils gönnen einem Fremden nicht den Sieg im Endkampf. Sie werden nicht nur gegen Orrak bestehen müssen, sondern auch gegen die Zuschauer."
Redhorse starrte aus der Öffnung des Korridors auf den Kampfplatz hinaus. Inmitten der Arena stand Orrak und ließ seine Muskeln spielen. Ab und zu stieß er einen heiseren Schrei aus.
„Lassen Sie sich nicht einschüchtern", warnte Bourk. „Er ist genauso zerschunden und von Schmerzen gepeinigt wie Sie. Aber er besitzt einen fanatischen Willen."
„Auf wessen Seite stehen Sie?" erkundigte sich Redhorse.
„Für mich sind Sie ein Fremder", sagte Bourk gelassen.
„Trotzdem hoffe ich, daß Sie Wazala werden."
„Warum?" fragte Redhorse erstaunt.
„Irgendwann werden die Energiereserven der Schiffe erschöpft sein", sagte der Priester nachdenklich. „Schon jetzt sind manche Sippen auf die Erfolge ihrer Raubzüge angewiesen, wenn sie existieren wollen. Bald wird es jedoch in allen Schiffen keine Energie mehr
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