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0292 - Der Bahnhof im Weltraum

Titel: 0292 - Der Bahnhof im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bradon, an den charmanten Leutnant Doutreval, der die Sauberkeit eines terranischen Schiffes so sehr vermißte und an Papageorgiu, der seine hoffnungsvolle Laufbahn wahrscheinlich frühzeitig beenden mußte.
    Ein Aufschrei der Zuschauer drang in Redhorses Bewußtsein.
    Der Major glaubte, daß nun Orraks entscheidender Angriff kommen würde. Doch seine verschwommenen Blicke suchten den Forril vergebens. Redhorse kniete noch immer und stützte sich mit den Händen auf den Boden. Benommen schüttelte er den Kopf.
    Der Lärm der Forrils auf den Rängen steigerte sich noch.
    „Stehen Sie auf", sagte eine Stimme. „Die Forrils wollen ihren neuen Wazala begrüßen."
    „Bourk!" ächzte Redhorse. „Lassen Sie mich wegschaffen. Ich will nicht an Orraks Siegesfeier teilnehmen."
    Plötzlich konnte er den Priester sehen, der weiße Pelz des Albinos schimmerte im Licht der großen Scheinwerfer wie Schnee.
    Bourk beugte sich zu ihm herab, eine schlanke Gestalt mit dunklen Augen. „Stehen Sie auf", sagte Bourk abermals. „Sie sind der neue Wazala."
    Ein Gefühl übermächtiger Freude drohte Redhorse den Atem zu nehmen. Er griff nach Bourks Arm und ließ sich in die Höhe ziehen. Dann sah er Orrak. Der Sippenälteste lag verkrümmt ein paar Meter von ihm entfernt.
    Er war nackt!
    „Er hat das Tabu gebrochen", sagte Bourk angewidert. „Sein Haß war starker als seine Vernunft."
    Zwei Forrils näherten sich mit Felldecken und warfen sie über den wimmernden Ganzvater. Redhorse begriff, daß er seinen Sieg nicht seiner Körperkraft, sondern einem glücklichen Zufall verdankte. Ausgerechnet im Augenblick des entscheidenden Angriffs hatte Orraks Häutung begonnen.
    „Jetzt können Sie das Reich des Großen Waza betreten", sagte Bourk.
    Er schien auf eine Antwort zu warten, doch Redhorses Knie gaben nach. Er wollte sich an Bourk festhalten, doch da umschlangen ihn von hinten zwei starke Arme und stützten ihn.
    „Das ist der schönste Augenblick, den meine Sippe je erlebt hat", dröhnte Kraterhak Kan Deprok und rülpste gerührt. „Das gibt die größte Feier, die auf unserem Schiff jemals stattfand."
    Mit diesen Worten legte er Redhorse über seine Schulter und trug ihn dem Ausgang entgegen.
     
    9.
     
    Don Redhorse trug seinen rechten Arm in einer selbstgefertigten Schiene. Um seine Brust spannte sich ein notdürftiger Verband.
    Trotzdem fühlte er sich kräftig und entschlossen, als Bourk ungefähr zwei Tage nach dem Endkampf um die Wazala-Ehre Deproks Schiff betrat, um den Sieger aufzusuchen.
    Kraterhak Kan Deprok wartete bereits ungeduldig auf den Augenblick, da Redhorse mit der Sippe in ein besseres Schiff übersiedeln würde. Er behandelte Redhorse mit großer Freundlichkeit.
    Als Bourk den Raum betrat, in dem sich die vier Terraner aufhielten, wies er Deprok mit einer entschiedenen Geste zurück.
    „Ich muß allein mit dem Wazala und seinen Freunden sprechen", sagte der Priester. „Sie können später wieder zu ihm, Ganzvater."
    Deprok ging wütend davon, während der Priester die Tür hinter sich zuzog und die Terraner begrüßte. „Wie fühlen Sie sich?" erkundigte er sich bei Redhorse.
    „Ausgezeichnet", erwiderte der Major. „Ich warte nur darauf, daß Sie mich in den Bahnhof führen."
    „Ich kann Sie nur an die Schwelle von Wazas Reich führen", sagte der Albino. „Alles andere bleibt Ihnen überlassen."
    „Worauf warten wir noch?" fragte Redhorse. „Ich bin bereit, Sie zu begleiten. Allerdings möchte ich meine Freunde mitnehmen."
    Bourk lehnte dieses Ansinnen entschieden ab. „Nur der Wazala darf dem Großen Waza gegenübertreten", sagte er.
    Redhorse wußte, daß man den Priester nicht umstimmen konnte.
    Ein Forril ging selten von einem einmal gefaßten Entschluß ab.
    „Dann gehe ich allein", sagte der Cheyenne. „Zeigen Sie mir den Eingang zur Station."
    Er spürte, daß der Albino zögerte. Als sie draußen auf dem Gang waren, sagte der Priester: „Wollen Sie unserem Volk wirklich nicht helfen?"
    „Davon kann keine Rede sein", entgegnete Redhorse. „Sie müssen jedoch daran denken, daß mir die Maschinen innerhalb der Station fremd sind. Ich würde lange Zeit brauchen, um sie alle bedienen zu können. Aber auch dann wäre ich außerstande, irgend etwas für die Forrils zu tun. Ein Mann allein kann es nicht schaffen, Energieleitungen von der Station auf die Schiffe zu legen."
    Bourk gab sich keine Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen.
    Offenbar glaubte er, daß Redhorse nur eine Art Stein der

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